Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/16
Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, ca. 1923, Figur (Lampe) Rokokopaar (hier Ausführung nicht als Lampe und ohne Kabellöcher), Künstler Johanna Meier-Michel oder Emil Meier, Werks.-Nr. 5101/Exemplar Nr. 69/Modelleur Nr. 18, gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider Wien, GWM (Wiener Manufaktur Goldscheider) sowie Made in Austria schwarze Stempel, D. 1, Querstrich, IV., Querstrich sowie F. (für Fayence) schwarz gemalt, 5101, 69, 18 sowie Zusatzzeichen L im Kreis alles gepresst, Meier geritzt, signiert Meier, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 399, dort noch ohne Foto sowie Seite 604, Firmenmarke GS 19 (für die Zeit 1922 – 1941) identisch, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Figur ist eines der Wenigen erhalten gebliebene Exemplare, nach den Ausführungen von Dechant/Goldscheider befindet sich ein weiteres Exemplar im Wien Museum Inv. Nr. 219.178 und ein weiteres Exemplar, in der Ausführung als Lampe, wurde vom Wiener Auktionshaus Dorotheum versteigert,
Höhe 18 cm, Breite 15,5 cm
Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/94
Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, um 1920, Figur Stehende Rokokodame mit Blumenkorb (Sommer), Künstler Emil Meier, Werks.-Nr. 4244/Exemplar Nr. 205/Modelleur Nr. 7, gemarkt Goldscheider Wien, Made in Austria sowie Hand-Decorated schwarze Stempel, 4244, 205 sowie 7 gepresst, Meier geritzt, Malermarke D 2 III braun gemalt, M 5 geritzt, signiert Meier, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 383, dort noch ohne Foto,
Höhe 19 cm, Breite 12 cm