Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/XXXIII/17
Haas & Czjzek K.K. privilegierte Porzellanfabrik und Nachf. Porzellanfabrik Haas & Czjzek AG, Böhmen/Austria, Schlaggenwald/Horni Slavkov und Chodau/Chodov, um 1900, Schale mit zwei seitlichen Handhaben, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 10558 (Dekornummer ?), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit 1792 darunter in einem Rahmen Tannenbaum sowie H & C, darunter Schlaggenwald dunkelgrüner Stempel auf Glasur, 10558 blau auf Glasur gemalt, 800 sowie nicht lesbare Zahlen und S gepresst, roter Rechteck Stempel mit E. B. LATTORFF darunter HAMBURG für das Verkaufshaus E.B. Lattorff Kristall-Porzellan-Luxuswaren Inh. Gebr. Dahl Dammtorstr. 35 Hamburg, nicht signiert, Literatur: J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 420, Marke Nr. 25 identisch, weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 301, Marke Nr. 10 identisch, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken, Marke Nr. 34 (für die Zeit 1888 bis 1906) identisch, Johann Georg Paulus gründete 1792 eine Porzellanfabrik, welche als Paulus Porzellan firmierte, nach kurzer Zeit wird, wohl noch vor Ende 1800, Luise Sophie Greiner Eigentümerin, Ihr Schwiegersohn der Arzt Johann Georg Lippert tritt in die Fabrik ein und holt sich Wenzel Haas aus Prag als Partner, Firmierung spätestens 1836 als Haas & Lippert, Wenzel Haas Sohn August Eusebius Haas war Grundbesitzer und trat zu Wenzel Haas Tod in die Fabrik ein, 1843 Tod von Johann Georg Lippert, dessen Tochter Emilie und deren Ehemann Johann Möhring erben die Anteile der Fabrik und verkaufen sie an Haas, der nun Alleineigentümer ist, 1867 übergibt August Eusebius Haas seine Fabrik an seinen Sohn Georg Haas (ab 1908 Freiherr von Hasenfels) und seinen Neffen Johann Czjzek (später Edler von Smidaich), Firmierung ab 1867 Haas & Czjzek K.K. Porzellanfabrik, 1871 kauft die Fabrik von der Familie Porges von Portheim die Porzellanfabrik in Chodau, Firmierung wohl identisch, lediglich Ortunterscheidung in den Stempeln, Georg Haas stirbt 1914 und seine Witwe Olga tritt in die Fabrik ein, 1923 übergibt Johann Czjzek seine Anteile an seinen Sohn Felix. 1930 wird eine Aktiengesellschaft gegründet und 1945 wird die Fabrik enteignet, in Schlaggenwald wird feinstes Porzellan für die Kaiserhäuser, den Papst und Fürstenhäuser produziert, in Chodau vorwiegend einfaches Gebrauchsgeschirr, die Schale ist Teil eines Service, siehe dazu passende Teller MEK A/XXXIII/12 bis A/XXXIII/15, Herstellungsort Schlaggenwald, Höhe 4,5 cm, Breite 25,5 cm