Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Johannes Cornelis Heijtze wurde 1873 in Den Haag geboren. Weitere Daten vom Künstler konnten nicht eruiert werden.

Abteilung Niederlande, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer N/I/1

Haagsche Plateelbakkerij Rozenburg, vormals N. V. ’s-Gravenhaag-sche Kunstaardewerkfabriek und Nachf. Haagsche Plateelbakkerij N. V. Rozenburg und Nachf. Koninklijke Porcelein- en Aardewerkfabriek N. V. Rozenburg, Niederlande, Den Haag, 1902, sehr großer Wandteller Auf Blütenzweig sitzender Papagei, Künstler Johannes Cornelis Heijtze, Werks.-Nr. 732. (Auftragsnummer), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Krone, Rozenburg, Storch, den Haag schwarzer Stempel unter Glasur, Fenster schwarz unter Glasur gemalt, H (für Heijtze) schwarz unter Glasur gemalt, 732. schwarz unter Glasur gemalt, Jahreszeichen Sonne (für 1902) schwarz unter Glasur gemalt, Literatur: Edgar Pelichet, Jugendstilkeramik, Seite 186 Marke und Jahreszeichenerklärung, weitere Literatur: Gisela Reineking von Bock und Carl-Wolfgang Schümann, Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Sammlung Gertrud und Dr. Karl Funke-Kaiser, Keramik vom Historismus bis zur Gegenwart, Seite 399, Marke Bildtafel 65 identisch, weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 188, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 2., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 1654 identische Marke (dort für die Zeit von 1900 – 1914) sowie Seiten 487/488, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 237, dort Beschreibung der Fabrik sowie Jahreszahlen-Schlüssel und Erläuterung der Bildsymbole, siehe auch Auktionshaus von Zeschwitz, München, Auktion Nr. 59 vom 22.04.2010, Lot Nr. 335, der deutsche ehemaliger Kavallerieoffizier, Freiherr Wolf von Gudenberg, der in Delft bei Joost Thooft & Labouchère als Fliesenmaler gearbeitet hatte, beschloss 1883, auf eigene Rechnung‚ Holländisches Delft’ herzustellen, ein Steingut, das seit circa Mitte des 17. Jahrhunderts hauptsächlich in dieser Stadt erzeugt und mit typischer Blau-Weiß Malerei verziert wurde, er errichtete einen Betrieb in Den Haag, Firmierung N. V. ’s-Gravenhaag-sche Kunstaardewerkfabriek, 1885 verlegt er die Fabrik in ein Landhaus in Den Haag, das sich Rozenburg nannte, diesen Namen übernahm die Manufaktur, Firmierung Haagsche Plateelbakkerij Rozenburg, die produzierte Fayence war nicht ertragreich, 1885 bis 1889 war A. C. Theodorus Colenbrander künstlerischer Leiter der Fabrik, unter ihm wurde ein neuer Stil entwickelt, mehrfarbige Unterglasurmalerei im fernöstlichen Stil, Colenbranders Nachfolger wird A. Vosmaer, 1887 wird die Fabrik in eine AG umgewandelt, Firmierung ab da Haagsche Plateelbakkerij N. V. Rozenburg, der wirtschaftliche Erfolg bleibt aus, 1889 Gudenberg scheidet aus der Fabrik aus (inzwischen war er seit 1897 und bis 1902 Inhaber der Steingutfabrik Neumärkische Steingutfabrik, vormals Steingutfabrik A. Franke in Vordamm), 1894 wird J. Juriaan Kok (geb. 1861, gest. 1919), künstlerischer Berater der Fabrik und von 1895 bis 1913 Leiter der Fabrik, Kok entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Chemiker M. N. Engelen feines, durchsichtiges Porzellan, das sogenannte Eierschalenporzellan, von diesem Porzellan gingen seit 1899 circa 315 Modelle in Serienfertigung, mit diesem Produkt, hatte die Fabrik sehr großen Erfolg auf der Pariser Weltausstellung um im Jahre 1900, von 1898 bis 1914 ist D. de Ruiter Leiter der Malabteilung, seit 1890 wurden die Wörter „Rozenburg den Haag“ mit in der Firmenmmarke verwendet, 1892 kam der Storch hinzu, seit der Pariser Weltausstellung 1900, in Anerkennung des großen Erfolgs, gehörte die Krone mit zur Bezeichnung, Königin Wilhelmina verlieh der Fabrik den Namen Königliche Porzellan- und Faiencefabrik Rozenburg, Firmierung auf holländisch Koninklijke Porcelein- en Aardewerkfabriek N. V. Rozenburg, als Jahreszeichen dienten zuerst Buchstaben, seit circa 1899 wurden bildliche Zeichen eingeführt, zum Beispiel Bienen, Anker oder Laternen, in den letzten Jahre produzierte die Fabrik hauptsächlich polychrome bemaltes Steinzeug,
1917 wurde die Fabrik geschlossen, Durchmesser 44 cm