D/CCIV/1

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CCIV/1

Porzellan-Manufaktur Geiersthal Langer & Jahn, Deutschland, Geiersthal, um 1935, Vase, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit MALEREI, darunter eine Vase, auf der Vase und über diese hinaus LJ ineinander ligiert (für Langer & Jahn), darunter GEIERSTHAL grüner Stempel auf Glasur sowie Handgemalt in grün auf Glasur geschrieben, 1 in Gold auf die Glasur gemalt, nicht signiert, Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon, Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 102, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 1., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 2142, fast identische Marke (dort für die Zeit ab 1933) sowie Seite 505, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 402, dort kurze unvollständige Beschreibung der Fabrik, die Fabrik, die sich selbst als Manufaktur bezeichnete, war eigentlich „nur“ eine Porzellanmalerei aber da Manufaktur Handarbeit bedeutet und Handmalerei Handarbeit ist, mag dies die Bezeichnung Manufaktur rechtfertigen, die Manufaktur ging aus der Konkursmasse der Porzellanmalerei Sontag & Söhne in Geiersthal (ein Ortsteil von Lichte) hervor, der eingesetzte Konkursverwalter Max Langer übernahm aus der Konkursmasse der Firma Sontag & Söhne Ende der 1920er Jahre das Werklager und baute mit einer kleinen Gemeinschaft von Arbeitern und Herrn Max Jahn unter der Regie der Sparkasse Saalfeld die Porzellanmalerei unter der neuen Firmierung Porzellan-Manufaktur Geiersthal Langer & Jahn auf, Max Langer, gelernter Kaufmann, arbeitete vorher als Bürochef der Porzellanfabrik in Wallendorf, als sein Sohn Hans Langer 1945 aus dem Krieg zurück kam, arbeitete auch dieser in der Firma seines Vater mit, genau wie seine junge Frau Gisela, nach und nach stieg die Anzahl der Mitarbeiter und bald waren in der Manufaktur ca. 30 Arbeiter beschäftigt, Heimarbeiter eingeschlossen, es entstand ein gut florierender Betrieb, der auch auf Messen vertreten war, das Weißporzellan, das in der Malerei dekoriert und dann auf eigene Rechnung verkauft wurde, kam aus Porzellanfabriken der Umgebung, aus Tettau, Gräfenthal, Ilmenau (Henneberg), Martinroda, Gräfenroda, aus Lichte und anderen Betrieben, die Qualität der Bemalung und Dekoration war hervorragend, es wurden in großem Maße Souvenierporzellane dekoriert, die Stahlplatten mit Dekoren für die Ansichten der Städte und touristischen Ziele standen im Eigentum der Firma, die Stahldruckdekore wurden teilweise noch farbig ausgestaltet, der Dekorbrand erfolgte in elektrischen Brennöfen, desweiteren wurden auch Kaffee- und Speiseservice bemalt, so wurde zum Beispiel, das gesamte Porzellan für den Hapag-Lloyd Dampfer „Deutschland“ wurde von Langer und Jahn geliefert, die Manufaktur endete zu DDR-Zeiten mit ihrer Eingliederung in die Vereinigten Zierporzellanwerke Lichte,
Höhe 13,5 cm, Breite 11,5 cm