D/LXXXI/1

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXI/1

Porzellanfabrik Swaine & Co. und Nachf. Porzellanfabrik Gebr. Schoenau, Swaine & Co. GmbH, Deutschland, Hüttensteinach, um 1900, Ei als Deckeldose, Künstler Theodor Hermann Schmuz-Baudiss (attr.), Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke in einem Jugendstil typischen Doppelrahmen die Wörter SWAINE & Co. HÜTTENSTEINACH sowie UNTERGLASUR grüner Stempel, schwarzer verwaschener nicht mehr lesbarer Stempel (vermutlich STB für Theodor Schmuz-Baudiss), 969. gepresst (Formnummer, siehe auch MEK D/LXXXI/2, anderes Ei als Deckeldose, gleiche Größe, mit gleicher Formnummer), nicht signiert, Literatur: Wilhelm Siemen, Ein Jugendstilkünstler ersten Ranges Theodor Hermann Schmuz-Baudiss, Seite 23, dort beschrieben, dass Schmuz-Baudiss im Auftrag der Vereinigten Münchner Werkstätten seit 1898 zeitweise in der Porzellanfabrik Swaine & Co. tätig war und dass er dort seine ersten Versuche unternahm, Porzellan herzustellen und mit einer von ihm entwickelten Technik der Unterglasurmalerei zu versehen sowie Seite 59, Abbildung einer 1901 von Schmuz-Baudiss entworfenen Vase mit grünblauer Unterglasurmalerei als Nachweis, dass Schmuz-Baudiss auch geometrische Dekore entworfen hat, weitere Literatur: Ullrich Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 268, Marke Nr. 4 identisch, weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute, Seite 138, Marke Nr. 1002 identisch (dort beschrieben für die Zeit von 1900 bis 1920), weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 234, Werkteil 1, Gruppennummer 2., laufende Nummer der Gruppe 2811, dort identische Marke (für die Zeit vor 1920) sowie Seite 525, Werkteil Nr. 3, laufende Nummer des Werkteils 554, dort Beschreibung der Fabrik, 1854 gründete Robert Swaine die Porzellanfabrik in Hüttensteinach, Firmierung Porzellanfabrik Swaine & Co., zuvor war Robert Swaine Mitgesellschafter einer anderen Porzellanfabrik in Hüttensteinach, deren Teilhaber er durch Abkauf der Anteile des Herrn August Arnoldi wurde, gegründet wurde diese Porzellanfabrik 1817 durch den Kommerzienrat Greiner aus Meiningen und den Hofkammerrat Künzel, das ist insofern interessant, weil diese Porzellanfabrik 1859 durch die Brüder Carl und Eduard Schoenau ersteigert und an die Porzellanfabrik Swaine und Co. verpachtet wurde, insofern ist anzunehmen, dass die Porzellanfabrik Swaine und Co. seit 1859 an zwei Standorten in Hüttensteinach Porzellan produzierte, zumindest bis 1864, als die Brüder Schoenau selbst in dieser Fabrik die Porzellan Produktion aufnahmen, die Firmierung der Porzellanfabrik ist von 1817 bis 1864 nicht geklärt aber ab 1864 sicher Porzellanfabrik Gebrüder Schoenau, 1856 tritt der Bruder von Robert Swaine, William Swaine in die Porzellanfabrik Swaine & Co. ein, von 1869 bis 1907 ist William der Geschäftsführer der Fabrik, um 1900 führt Theodor Schmuz-Baudiss in der Fabrik Versuche im Unterglasurdekor aus, dies im Auftrag der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk, München, ab 1907 ist der Schwiegersohn von William Swaine, Georg Conta Inhaber der Fabrik, 1917 wird die Fabrik von Kommerzienrat Albert Schoenau, wahrscheinlich ein Sohn einer der Brüder Carl oder Eduard Schoenau, übernommen und 1920 erfolgt der Zusammenschluss der Porzellanfabrik Gebrüder Schoenau und der Porzellanfabrik Swaine & Co. zur Porzellanfabrik Gebr. Schoenau, Swaine & Co. GmbH, ab 1920 wird auch so firmiert, 1932 sind Inhaber: Frau Geheimrat Schoenau, Adolf Günther Schoenau und Horst Schoenau, ab 1935 werden die beiden Fabriken in die Produktion von Gebrauchs- Laboratorium- und Elektrotechnische Porzellan aufgeteilt und wahrscheinlich ab da kein Kunstporzellan mehr produziert, nach WK II werden die Fabriken verstaatlicht,
Höhe 6 cm, Breite 9 cm