Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/XVIII/1
Manufacture de Faiences d’Art de Saint Clement, um 1874, gemuldeter Teller, Künstler Emile Gallé, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt St. Clément (verwischter Rundstempel) sowie Gallé in Nancy Stempelautograph blau unter Glasur, signiert = gemarkt, hergestellt im Auftrag der Firma Veuve Reinemer et Gallé, Frankreich, Nancy (Inhaber der Vater von Emile Gallé, Charles Gallé-Reinemer), Weißmasse hergestellt in der Faiencerie St. Clement, Dekorausführung von Emile Gallé im Atelier der Firma des Vaters in Nancy, Ausführung als Fayence mit weißer Zinnglasur und kobaltblauem Scharffeuerdekor, im Spiegel Wappenkartusche von Nancy mit Distel und Lothringischen Adlern unter Stadtkrone, Lorbeerzweig und Palmwedel sowie Schriftzug Non Inultus Premor (sinngemäß: Niemand berührt mich ungestraft oder Wer mich berührt, sticht sich), auf der Fahne kobaltblaue Scharffeuer Zierbänder, Datierung: nach 1871 (der Annektion durch das Wilhelminische Deutschland), Gallé drückt mit dem Dekor im Spiegel seinen lothringischen Patriotismus aus, bis 1875, da ab diesem Jahr Emile Gallé mit E. Gallé signierte und er ab diesem Jahr die Gestaltung der Firmenprodukte allein verantwortete, Literatur: J. A. Schmoll genannt Eisenwerth und Helga Schmoll genannt Eisenwerth, Nancy 1900, Jugendstil in Lothringen, Ausstellung im Münchner Stadtmuseum vom 28. August bis 23. November 1980, Seite 28, Gallé’s Patriotismus, Seite 61, Beschreibung der Firma von Charles Gallé-Reinemer, Seite 64, Datierungshinweise sowie Seite 162 ff. Abbildung und Beschreibung des Dekors sowie Verweis auf Inv. Nr. 1974-121 des Württembergischen Landesmuseums, dort Tablett und Deckelgefäße mit dem gleichen Dekor, von 1863 bis 1892 stand die Faiencerie St. Clement im Eigentum der Familie Thomas, ab 1892 im Eigentum der Firma Keller & Guérin und ab 1922 im Eigentum von Edouard Fenal der auch Eigentümer der Steingutfabrik in Badonviller war und ab 1979 im Eigentum der Sarreguemines Gruppe, Durchmesser 29 cm