D/CXLIV/5

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CXLIV/5

Krister Porzellan-Manufaktur AG, vormals Krister Porzellanindustrie Aktiengesellschaft, vormals Porzellanindustrie Aktiengesellschaft, vormals Krister Porzellan-Manufaktur, vormals Porzellanfabrik Carl Krister, vormals Krister Porzellan-Manufactur OHG, vormals Krister Porzellan-Manufactur, vormals Sanitätsgeschirr- und Steingutfabrik Carl Krister, vormals Sanitätsgeschirr-Fabrik Rausch sowie Porzellanfabrik Hayn, Deutschland, Waldenburg, 1925 – 1938, Schale, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Krone darunter KPM (für Krister Porzellan-Manufaktur) grüner Stempel unter Glasur (gültig für die Zeit 1925 – 1945), 66 roter Stempel auf Glasur, nicht signiert, Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 314, Marke Nr. 7 identisch, weitere Literatur: Gerhard Schmidt-Stein, Schlesisches Porzellan vor 1945, Seite 255 ff., Beschreibung der Fabrik sowie Seite 279, identische Marke abgebildet (dort gültig für die Zeit 1925 – 1945), weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute (Ausgabe Jahr 2000), Seite 362, Marke Nr. 2871 identisch (dort gültig für die Zeit 1939 – 1945, Anm. MEK: diese Datierung ist zeitlich nicht richtig, siehe Datierung bei Schmidt-Stein, diese ist richtiger, Begründung: während des WK II durften deutsche Porzellanfabriken kein Gold mehr für die Bemalung von Porzellan verwenden, insofern ist davon auszugehen, dass die Schale vor 1939 gefertigt und bemalt worden ist), weitere Literatur: Martin Kügler, Beste Qualität zu civilen Preisen, Schlesisches Porzellan seit 1820, Seite 30, Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellan-Marken aus aller Welt, Marke Nr. 1052 identisch, Carl Franz Krister (geb. 03.03.1801), Blaumaler und Porzellanarbeiter gründete 1831 in Waldenburg eine Porzellanfabrik, dazu hatte er die Sanitätsgeschirr-Fabrik Rausch (diese evtl. auch im Zeitraum von 1831 – 1836) und die Porzellanfabrik Haynübernommen, Krister war vorher in diesen Fabriken tätig, er vereinte beide Fabriken und beiden Fabriken wurden der Grundstein für das spätere Großunternehmen von Krister, Firmierung Sanitätsgeschirr- und Steingutfabrik Carl Krister, ab ca. 1840 firmierte die Fabrik Krister Porzellan-Manufactur, im Eigentum der Fabrik stand auch eine Kaolingrube bei Meißen, diese firmierte als Carl Krister’sche Dampf-Caolin-Schlämmerei zu Seilitz bei Meißen, 1852 wurde Krister Kommerzienrat, Krister verstarb am 10.11.1869, in die Nachfolge traten seine Witwe Theresia Krister sowie weitere Verwandte, wie folgt beschrieben, ein, Kristers waren kinderlos, nahmen aber die 5 Kinder von Theresias Schwester (verheiratete Dimter) bei sich auf, als diese verstarb, eine dieser Nichten, Margarete Dimter heiratete den Kaufmann Robert Haenschke, Anna Dimter heiratete den späteren Porzellanfabrikanten Hermann Ohme, siehe dort, nach Kristers Tod wurden Inhaber Theresia Krister, Robert Haenschke, der Kaufmann August Dimter und der Modelleur Franz Dimter, 1872 verstarb Theresia Krister, die Fabrik wurde offene Handelsgesellschaft, Firmierung Krister Porzellan-Manufactur OHG, Inhaber blieben die drei o. g. Personen, 1880 wurde der zwischenzeitlich erworbene Besitz in Tannhausen verkauft, mit dem Erlös wurden alle Verwandten wohl ausbezahlt, denn ab 1881 waren nur noch Inhaber August Dimter und Robert Haenschke, Prokura erhielt u. a. Haenschkes Sohn Albert Haenschke, 1888 tritt Georg Faist (geb. 1863) als stellvertretender Betriebsleiter in die Fabrik ein, Faist war der Großneffe des Begründers der Faist’schen Steingutfabrik in Schramberg, 1889 wurde Faist technischer Betriebsleiter, als dieser blieb er bis 1897 in der Fabrik und wechselte dann zur Tiel’schen Porzellanfabrik in Waldenburg, 1893 verstarb August Dimter und seine Witwe Anna Dimter (geb. Freyer) trat an seiner Stelle in die Fabrik ein, die Firmierung änderte sich in etwa zu dieser Zeit in Porzellanfabrik Carl Krister, 1895 schied Anna Dimter aus, neue Inhaber Robert und Albert Haenschke, 1902/1903 wurden zwei neue Marken eingeführt bei denen KPM durch KPF (für Krister Porzellanfabrik) ersetzt wurde, 1904 verstarb Robert Haenschke sowie noch im gleichen Jahr seine Witwe Magarethe Haenschke, neue Eigentümer wurden Albert Haenschke sowie dessen zwei Schwestern Wanda und Margarete, kurze Zeit, von 1904 – 1906, war Franz Balzer, Schwiegersohn von Carl Krister auch Mitinhaber, ab 1905 änderte sich die Firmierung in Krister Porzellan-Manufaktur, in der Firmenmarke wurde wieder KPM statt KPF verwendet, am 08.07.1920 wurde die Fabrik AG, Firmierung Porzellanindustrie Aktiengesellschaft, Gründer der AG waren Albert Haenschke, Wanda Stephan (geb. Haenschke), Margarete Balzer (geb. Haenschke), Günther Haenschke, der Sohn von Albert Haenschke sowie Otto Schweitzer, ein Baudirektor aus Breslau, am 18.07.1920 wurde der Fabrikname wieder geändert, Firmierung ab da Krister Porzellanindustrie Aktiengesellschaft, am 24.12.1920 verstarb Albert Haenschke, 1921 wurde die Fabrik von der Porzellanfabrik Philipp Rosenthal & Co. AG übernommen, die Firmierung blieb die gleiche, die Marken blieben die gleichen, Günther Haenschke war Prokurist der Fabrik, ab 24.11.1925 wurde die Firmierung in Krister Porzellan-Manufaktur AG geändert, Anfang der 1930‘ Jahre wurden Porzellane mit Echt-Silber Auflage eingeführt, Krister lieferte auch Weissware für andere Fabriken, so zum Beispiel für die Silberporzellan Manufaktur Plüderhausen Manfred Veyhl, siehe dort, 1945 wurde die Fabrik enteignet,
Höhe 2,7 cm, Breite 33,3 cm