Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/XXXVII/5
Eduard Eichler, Porzellan-, Majolika-, Fayence- und Terracottafabrik vormals Porzellanfabrik Dux Anton Gierschick und Nachf. Duxer Porzellanmanufaktur AG und Nachf. Royal Dux Czechoslowakia, Böhmen/Deutschland, Berlin (Sitz der AG) Dux/Duchkov (Produktionsort), um 1920, Figur Frau mit Kind beim Wasser holen, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 13231, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke eine Eichel (für Eichler) in einem Dreieck, darunter Dux, 13231 sowie 25 geritzt, nicht signiert, Literatur: Kyle Husfloen, Antique Trader, Pottery & Porcelain, Ceramics, Price Guide, 5th Edition, Seite 619, kurze Beschreibung der Fabrik sowie Seite 620 dort Abbildungen von ähnlichen Figuren, dort als Zeitpunkt Anfang 20. Jh. datiert, weitere Literatur: Volker Mölle Riessner, Amphora, Die Porzellan- und Keramikmanufaktur in Nord-Böhmen, Seite 182, Beschreibung der Eichler‘schen Fabriken sowie Seite 195, Marke Nr. 34 ähnlich, weitere Literatur: Ludwig Danckert, Handbuch des Europäischen Porzellans, 7. Auflage, Seite 149, kurze Beschreibung der Fabrik sowie Marke Nr. 219 identisch (die Marke wurde am 14.03.1919 mit der Nr. 230219 ins RWZR eingetragen), weitere Literatur: Jürgen Zühlsdorff, Markenlexikon Band I, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 367, Werk-Teil 1. Gruppennummer des Werkteils 19., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 81, identische Marke (dort für die Zeit ab 1919, dort ohne den Wortzusatz Dux) sowie Seite 494, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 298, dort kurze unvollständige Beschreibung der Fabrik, 1853 gründet Anton Gierschick die Duxer Porzellanfabrik, Firmierung wohl Porzellanfabrik Dux Anton Gierschick, diese wurde 1865 von Eduard Eichler übernommen und firmierte als Eduard Eichler, Porzellan-, Majolika-, Fayence- und Terracottafabrik, Eduard Eichler hatte durch Heirat bereits 1860 die Manufaktur „Palme“ in Scheltau (Selty) übernommen, die 1898 liquidiert wurde und zu der keine Rechercheergebnisse vorliegen, 1887 stirbt Eduard Eichler und seine Witwe Amalie sowie die beiden Söhne Anton-Franz und Eduard jr. führen die Duxer Fabrik fort, 1891 wird die Fabrik an den Händler Wilhelm Hans verkauft, Miteigentümer bleibt Anton-Franz Eichler, evtl. ändert sich jetzt der Fabrikname in Royal Dux Austria (Bohemia), 1898 erfolgt eine Umstrukturierung in eine AG mit Sitz in Berlin, die Fabrik firmiert als Duxer Porzellan-Manufaktur AG, vormals Eduard Eichler, Porzellan-, Majolika-, Fayence- und Terracottefabrik, um diese Zeit wurde auch die rosa Dreiecksmarke eingeführt, zuerst mit dem Buchstaben E in der Eichel, ab 1918 in der Regel mit Zusatzmarken oder Worten die auf die Tschechoslowakei hinweisen, so dass man bei einer allein stehenden Dreieckmarke mit dem Buchstaben E und sonst nur werksinternen Pressnummern, davon ausgehen kann, dass diese Keramiken vor 1918 produziert worden sind, nach dem WK II wurde der Buchstabe E durch die Buchstaben D (für Dux) oder M (M ungedeutet) ersetzt, neue Modelle der 1990‘ Jahre dann wieder mit mit dem Buchstaben D aber auf jeden Fall mit dem Copyright Zeichen und Hinweisstempeln auf Tschechien, 1898 kauft die AG die Porzellanfabrik Fasolt & Eichel in Blankenhain/Thürigen (Anteile an dieser Fabrik hatte Sie bereits über Eduard Eichler), die sie 1917 wieder an die Keramischen Werke C. & E. Carstens verkauft, 1918 firmiert die Fabrik als Royal Dux Czechoslowakia, 1938 als Royal Dux Deutschland, 1941 wieder als Duxer Porzellan-Manufaktur AG, 1945 erfolgte die Nationalisierung und Umbennung in Royal Dux-Bohemia, 1948 erfolgte die Verstaatlichung und Vereinigung mit anderen tschechischen Fabriken, in der Literatur werden die Firmierungs und Eigentumsverhältnisse der Eichler’schen Fabriken unterschiedlich dargestellt, Künstler Zuschreibung zu Alois Hampel möglich, da er um 1900 die meisten Figuren für die Fabrik entworfen hat, matte Glasur sowie teilweise Goldbemalung, Höhe 55 cm, Breite 21 cm