N/I/3

Abteilung Niederlande, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer N/I/3

Haagsche Plateelbakkerij Rozenburg, vormals N. V. ’s-Gravenhaag-sche Kunstaardewerkfabriek und Nachf. Haagsche Plateelbakkerij N. V. Rozenburg und Nachf. Koninklijke Porcelein- en Aardewerkfabriek N. V. Rozenburg, Niederlande, Den Haag, um 1897, Vase mit gemalter Mühlenszene, Künstler unbekannt, Werks-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Schriftzug Rozenburg sowie W D. gemalt, teilweise metallische Lüsterglasur, im gemaltem Bild ein Pfeil ähnliches Zeichen, evtl. Malerzeichen, Vase wohl aus der Zeit als die Fabrik unter Leitung von J. Jurriaan Kok stand, der deutsche ehemaliger Kavallerieoffizier, Freiherr Wolf von Gudenberg, der in Delft bei Joost Thooft & Labouchère als Fliesenmaler gearbeitet hatte, beschloss 1883, auf eigene Rechnung‚ Holländisches Delft’ herzustellen, ein Steingut, das seit circa Mitte des 17. Jahrhunderts hauptsächlich in dieser Stadt erzeugt und mit typischer Blau-Weiß Malerei verziert wurde, er errichtete einen Betrieb in Den Haag, Firmierung N. V. ’s-Gravenhaag-sche Kunstaardewerkfabriek, 1885 verlegt er die Fabrik in ein Landhaus in Den Haag, das sich Rozenburg nannte, diesen Namen übernahm die Manufaktur, Firmierung Haagsche Plateelbakkerij Rozenburg, die produzierte Fayence war nicht ertragreich, 1885 bis 1889 war A. C. Theodorus Colenbrander künstlerischer Leiter der Fabrik, unter ihm wurde ein neuer Stil entwickelt, mehrfarbige Unterglasurmalerei im fernöstlichen Stil, Colenbranders Nachfolger wird A. Vosmaer, 1887 wird die Fabrik in eine AG umgewandelt, Firmierung ab da Haagsche Plateelbakkerij N. V. Rozenburg, der wirtschaftliche Erfolg bleibt aus, 1889 Gudenberg scheidet aus der Fabrik aus (inzwischen war er seit 1897 und bis 1902 Inhaber der Steingutfabrik Neumärkische Steingutfabrik, vormals Steingutfabrik A. Franke in Vordamm), 1894 wird J. Juriaan Kok (geb. 1861, gest. 1919), künstlerischer Berater der Fabrik und von 1895 bis 1913 Leiter der Fabrik, Kok entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Chemiker M. N. Engelen feines, durchsichtiges Porzellan, das sogenannte Eierschalenporzellan, von diesem Porzellan gingen seit 1899 circa 315 Modelle in Serienfertigung, mit diesem Produkt, hatte die Fabrik sehr großen Erfolg auf der Pariser Weltausstellung um im Jahre 1900, von 1898 bis 1914 ist D. de Ruiter Leiter der Malabteilung, seit 1890 wurden die Wörter „Rozenburg den Haag“ mit in der Firmenmmarke verwendet, 1892 kam der Storch hinzu, seit der Pariser Weltausstellung 1900, in Anerkennung des großen Erfolgs, gehörte die Krone mit zur Bezeichnung, Königin Wilhelmina verlieh der Fabrik den Namen Königliche Porzellan- und Faiencefabrik Rozenburg, Firmierung auf holländisch Koninklijke Porcelein- en Aardewerkfabriek N. V. Rozenburg, als Jahreszeichen dienten zuerst Buchstaben, seit circa 1899 wurden bildliche Zeichen eingeführt, zum Beispiel Bienen, Anker oder Laternen, in den letzten Jahre produzierte die Fabrik hauptsächlich polychrome bemaltes Steinzeug, 1917 wurde die Fabrik geschlossen,
Höhe 11 cm, Breite 9 cm