Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XIII/4
Porzellanfabriken Lorenz Hutschenreuther AG, vormals Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther, Deutschland, Selb, um 1924 – 1939, kleine Schale Brandenburger Tor, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Oval mit Löwen und LHS, darüber Hutschenreuther, darunter Selb Bavaria sowie Abteilung für Kunst grüner Stempel unter Glasur, Potsdam darunter „Brandenburger Tor.“ blau unter Glasur geschrieben, nicht aufgelöste Zeichen in Gold auf Glasur (evtl. Zeichen des Vergolders), nicht signiert, Literatur: J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 509, Marke Nr. 4 identisch, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken, Marke 1118 identisch (dort nur die Ovalmarke ohne Beschriftung abgebildet, Marke für die Zeit nach 1920 bis 1938), weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 302, Beschreibung der Fabrik sowie Marke Nr. 6 identisch (dort nur die Ovalmarke ohne Beschriftung abgebildet), weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel IX, Markenkasten Mr. 139 (dort die Ovalmarke mit ähnlicher Beschriftung abgebildet), Seite 212, Herstellerverzeichnis, Selb, Porzellanfabriken Lorenz Hutschenreuther AG, 139 sowie Seite 218, Namenverzeichnis, Hutschenreuther, Lorenz, 66, M 139, 1856 gründete der Sohn des Porzellanfabrikanten Carolus (Carl) Magnus Hutschenreuther, Porzellanfabrikant in Hohenberg an der Eger, Lorenz Hutschenreuther (geb. 1817, gest. 1886), der vormals in der väterlichen Fabrik tätig war, die Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther, die erste Produktionsstätte befand sich in der Ludwigsmühle in Selb, dann wurde eine neue Fabrik gebaut, die 1859 in Betrieb genommen wurde, 1864 wurde die Fabrik erweitert und der Schwager Hans Pabst als Teilhaber aufgenommen, Lorenz Hutschenreuther zog sich 1877 aus der Fabrik zurück und seine Söhne Viktor Hutschenreuther (geb. 1854, gest. 1907) und Eugen Hutschenreuther (geb. 1860, gest. 1899) übernahmen zusammen mit Hans Pabst, die Leitung der Fabrik, ab 1880 arbeitete Leopold Gmelin als künstlerischer Leiter in der Fabrik, bis zum Anfang der 1880’ziger Jahre wurde nur weisses Gebrauchsgeschirr hergestellt, dann wurde auch fein dekoriertes Tafelgeschirr und Hotelporzellan hergestellt, 1902 wurde die Fabrik in eine AG umgewandelt und firmierte als Porzellanfabriken Lorenz Hutschenreuther AG, beteiligt war das Meininger Bankhaus Strupp, 1906 wurde die Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. übernommen, interne Bezeichnung für diese Fabrik „Abteilung B“, 1917 wurde die Porzellanfabrik Paul Müller in Selb übernommen und eine Kunstabteilung gegründet, die in der ehemaligen Müller‘ schen Fabrik produzierte, die Lorenz Hutschenreuther Fabriken konnten das Kaolin aus den eigenen Gruben in Fischern (Böhmen) nutzen, 1927 wurde die Porzellanfabrik Tirschenreuth zugekauft, wohl ungefähr zur gleichen Zeit, die Porzellanfabrik Gebr. Bauscher, 1928 wurde die Porzellanfabrik Königszelt AG zugekauft, 1930 erwarb die Fabrik von der Meißner Ofen- und Porzellanfabrik, vorm. C. Teichert, die Formen „Neuer Ausschnitt“ und „Brandenstein“ sowie Dekorkopien „Zwiebelmuster“ und „Alt-Meissner Blumen“, 1969 übernahm die Fabrik die Aktienmehrheit der C. M. Hutschenreuther AG, 1972 Fusion mit der Kahla AG,
Höhe 3,6 cm, Breite 11,3 cm