D/LII/3

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LII/3

Rosskopf & Gerz Fabrik fein verzierter Steinzeugwaren, Deutschland, Höhr, um 1906, Seidel, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 685, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber GES. darunter GESCHÜTZT, 685 einmal am Boden und einmal unter dem Henkel, W sowie 0,5 L. über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Beate Dry-v. Zezschwitz, Westerwälder Steinzeug des Jugendstils IV, Rosskopf & Gerz, Steinzeugfabrik Höhr im Westerwald, 1901 – 1914, Seite 12, Abbildung Nr. 2, identische Marke, Seite 31, Tabellen Nachtrag zum Werksverzeichnis, dort unter Werks.-Nr. 685 wie folgt beschrieben: ½ Liter, Flachb. mit Bild und Schrift „Waidmanns Heil“ sowie Seite 37, Bildnachtrag zum Werksverzeichnis, Einlegeblatt 2 a, Bierseidel, ½ Liter Flachboden und unter Werks.-Nr. 685 mit schwarz-weiß Foto abgebildet, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 221, Beschreibung der Fabrik sowie Marke Nr. 40 identisch, weitere Literatur: Jürgen Erlebach und Jürgen Schimanski, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära 1900 – 1930, Jugendstil und Werkbund, Seite 115, Beschreibung der Fabrik sowie Marke Nr. 40 identisch, 1901 gründeten der Kaufmann Alois Jakob Gerz und der Töpfer und Modelleur Karl Wilhelm Roßkopf eine Steinzeugfabrik in Höhr, die Fabrik firmierte als Roßkopf & Gerz Fabrik fein verzierter Steinzeugwaren, die Firmierung wurde von einer Zeitungsanzeige der Fabrik aus dem Jahr 1907 übernommen, bereits 1905 scheidet Roßkopf aus der Fabrik wieder aus, Gerz wird Alleineigentümer, die Fabrik betrieb auch eine eigene Zinngießerei und Malerei, ab ca. 1907 übernahm das Höhrer Handelsunternehmen Eckhardt & Engler den Vertrieb der Fabrikate, dieses Handelsunternehmen übernahm 1914 eine Eulerei und produzierte nun auch selbst Steinzeug, 1918 übernahmen Eckhardt & Engler einige Formen der Fabrik von Roßkopf & Gerz, markte diese aber mit der eigenen Marke, Gerz verstarb 1913 und seine Witwe Barbara Gerz übernahm die Fabrik, auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten während der Kriegsjahre des WK I übernahm 1917 der Lübecker Kaufmann Rudolf Reeder die Fabrik, allerdings wurde nach dem Krieg wohl nicht weiter produziert, 1922/1923 übernahm Eckardt & Engler alle Formen der Fabrik, die amtliche Löschung der Fabrik erfolgte aber erst 1930, der 0,7 cm hohe und 1,4 cm breite 0,5 Liter über Eichstrich Stempel, dient dem MEK als Identifizierungsstempel für nicht mit einer Fabrikmarke versehene Fabrikate von Rosskopf & Gerz, Ausführung als Feinsteinzeug, Höhe 14,5 cm, Breite 13 cm (nur die Keramik)