Fotos und Beschreibung

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XCII/1

Porzellan-Manufactur „Heinrich Baensch“ und Nachf. Porzellanfabrik Heinrich Baensch Lettin a. d. Saale und Nachf. Porzellanfabrik Heinrich Baensch AG und Nachf. Porzellanfabrik Lettin, vormals Heinrich Baensch AG und Nachf. Porzellanfabrik Lettin GmbH, Inh. Wickmann-Werke-AG, Deutschland, Lettin, um 1935, Gedeck, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 6040 (?), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Fürstenhut (?) sowie Schriftzug Lettin grüner Stempel unter Glasur, 6040 sowie 10 in Gold auf Glasur gemalt, nicht signiert, Literatur: J. G. Th. Graesse und E. Jaenicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 470, Marke Nr. 3 identisch, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken aus aller Welt, Marke Nr. 1114 identisch, weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 272, Marke Nr. 9 identisch, weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Band 1, Seite 262, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 4., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 411, identische Marke (dort für die Zeit ab 1931, dort mit dem Zusatz Germany.) sowie Seite 546, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 700, dort kurze unvollständige Beschreibung der Fabrik, weitere Literatur: Ludwig Danckert, Handbuch des Europäischen Porzellans, 7. Auflage, Seite 323/324, unvollständige Beschreibung der Fabrik, Seite 324, Marke Nr. 7 identisch (dort für die Zeit 1950 – 1954), weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken 1710 bis heute, Seite 178, dort kurze und unvollständige Beschreibung der Fabrik sowie Marke 1345 identisch (dort für die Zeit 1927 – 1945), die ersten Schritte zur Lettiner Porzellanherstellung reichen bis in das Jahr 1840 zurück, der Unternehmer Ferdinand Baensch (1798-1872) gründete in Lettin ein Geschäft zur Reinigung von Porzellanerde (Kaolin), die er in der Umgebung seiner Fabrik förderte, erst mit dem Fall des Monopols der Berliner Porzellanmanufaktur für Preußen im Jahr 1845 bestand die Möglichkeit auch in Lettin Porzellan herzustellen, im Jahr 1858 gründete Ferdinands Sohn Heinrich Baensch (1830-1911) die Porzellan- Manufactur „Heinrich Baensch“ und begann die industrielle Produktion des sogenannten „Weißes Goldes“ in Lettin, Heinrich Baensch hatte in Berlin Porzellandreher gelernt und sich vor allem in Schlesien praktische Kenntnisse in der Steingut- und Porzellanherstellung angeeignet, zunächst wurde nur Weißporzellan als Tafelgeschirr hergestellt und Hauptabsatzgebiet war vor allem die nähere Umgebung. Mit dem Bau des zweiten Brennofens um 1868 wurde auch das Bemalen des hergestellten Porzellans aufgenommen, noch bis 1876 erfolgte der Warenabsatz ausschließlich in Deutschland, in den folgenden Jahrzehnten wuchs und etablierte sich die Porzellanmanufaktur im In- und Ausland, das Repertoire reichte von Ess-Service, Kaffeegedecken, Sammeltassen, Vasen, Dosen bis zu Künstlerporzellan und Reise-Souvenirs in Porzellan, neben einfachen Stücken Hotel-Porzellans oder Bierkrügen stehen wundervoll gestaltete Dekore und Formen im Historismus, Jugendstil, Art deco, 1876 Änderung der Firmierung in Porzellanfabrik Heinrich Baensch Lettin a. d. Saale, um 1900 und in den Jahren danach konnte bis auf eine Absatzflaute zwischen 1908 und 1911 der Export Lettiner Porzellans deutlich gesteigert werden, Hauptexportregionen und Länder waren England und dessen Kolonien, Nordamerika (vor allem die USA), Nordeuropa sowie Griechenland, 1903 bis 1909 entwarf der bedeutende deutsche Plakatkünstler, Grafiker, Maler und Designer Ludwig Hohlwein (1874–1949) mehrere Jugendstildekore für die Lettiner Porzellanfabrik, die man rechtlich schützen lies, produziert wurden diese im sogenannten Bereich »Luxusporzellan« in Lettin vor allem für das Exportgeschäft auf Dosen und Bonbonnieren wohl noch bis in die 1920′ Jahre, 1903 erhielt die Lettiner Porzellanfabrik von Heinrich Baensch auf der Gewerbe-Ausstellung in Athen eine Goldene Medaille für ihre Produkte verliehen, Heinrich Baensch verstarb 1911 und sein Sohn Alfred Baensch (1873–1942) führte die Fabrik unter gleichem Namen fort, Alfred war bereits von seinem Vater zu Studienzwecken in zahlreiche europäische Länder, vor allem England und Frankreich, geschickt
worden, infolge der Weltwirtschaftskrise und Mitte der 1930′ Jahre musste das Unternehmen zweimal in die Insolvenz, schon zu Beginn der Weltwirtschaftskrise lastete auf der Lettiner Porzellanfabrik ein erheblicher Schuldenberg, allein die Sparkasse des Saalkreises hatte mit 130 000 Reichsmark und der Tierarzt Dr. Paul Meyer aus Salzmünde mit 80 000 Reichsmark den Firmeninhaber Alfred Baensch Hypotheken gegeben, um die Erweiterung des Inland- und Exportgeschäfts durch neue Innovationen und eine Teilmodernisierung der Produktionsanlagen
vorzufinanzieren, am 21. Januar 1931 musste Alfred Baensch jedoch Konkurs anmelden und wurde damit selbst bettelarm, seine Villa in Lettin (Stadelberg 9) ging neben der Firma und weiterem recht umfangreichen Grundbesitz in Lettin
und der näheren Umgebung in die Konkursmasse und wurde Eigentum des Hauptgläubigers, der Sparkasse des Saalkreises, Alfred Baensch starb im 70. Lebensjahre stehend am 26. Januar 1942 als armer, einsamer Privatmann in einer kleinen Mietwohnung in der Dölauer Zechenhausstraße 6, Ende der 1920‘ Jahre bis 1945 firmierte die Fabrik als Porzellanfabrik Heinrich Baensch AG, dann als Porzellanfabrik Lettin, vormals Heinrich Baensch AG und dann als Porzellanfabrik Lettin GmbH, Inh. Wickmann-Werke-AG, nach dem Krieg wurde das Unternehmen schrittweise in einen Staatsbetrieb überführt, ab 1953 produzierte das Werk unter dem Namen „VEB Porzellanwerk Lettin Halle/Saale“, folgende Informationen auf www.steinmarks.co.uk müssen durch das MEK noch überprüft werden: Erstens, es gibt eine Anzeige im keramischen Adressbuch von 1883 mit folgender Firmenbezeichnung: Heinrich Baensch Porzellan-Manufactur in Lettin bei Halle a. d. Saale (Preussen) und zweitens, 1930/1931 ging die Fabrik bankrott und wurde von Gustav Becker aufgekauft, dieser führte die Fabrik bis zur Enteignung 1945/1946 fort und firmierte als Porzallanfabrik Lettin, Inh. Gustav Becker, dafür gibt es auch den Nachweiss von Fabrikstempeln die wie folgt lauten: Heinrich Baensch, Inh. Gustav Becker, Halle a. S., Tasse: Höhe 5,5 cm, Breite 13 cm, kleiner Teller: Durchmesser 15 cm, großer Teller: Durchmesser 20 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XCII/2

Porzellan-Manufactur „Heinrich Baensch“ und Nachf. Porzellanfabrik Heinrich Baensch Lettin a. d. Saale und Nachf. Porzellanfabrik Heinrich Baensch AG und Nachf. Porzellanfabrik Lettin, vormals Heinrich Baensch AG und Nachf. Porzellanfabrik Lettin GmbH, Inh. Wickmann-Werke-AG, Deutschland, Lettin, um 1927, Vase, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 6040 (?), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Sternchen, darunter ein L (für Lettin) blauer Stempel unter Glasur, 1145/3, 1205 sowie 7 grün auf Glasur gemalt sowie Handmalerei rot auf Glasur gemalt, nicht signiert, Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel V, Marke 77 identisch, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken aus aller Welt, Marke Nr. 1087 identisch, weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 272, Marke Nr. 9 identisch, weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Band 1, Seite 45, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 1., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 723, identische Marke (dort für die Zeit nach 1900 – 1931) sowie Seite 546, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 700, dort kurze unvollständige Beschreibung der Fabrik, weitere Literatur: Ludwig Danckert, Handbuch des Europäischen Porzellans, 7. Auflage, Seite 323/324, unvollständige Beschreibung der Fabrik, Seite 324, Marke Nr. 2 identisch (dort für die Zeit 1900 – 1930), weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken 1710 bis heute, Seite 178, dort kurze und unvollständige Beschreibung der Fabrik sowie Marke 1341 identisch (dort für die Zeit ca. 1900 – 1930), die ersten Schritte zur Lettiner Porzellanherstellung reichen bis in das Jahr 1840 zurück, der Unternehmer Ferdinand Baensch (1798-1872) gründete in Lettin ein Geschäft zur Reinigung von Porzellanerde (Kaolin), die er in der Umgebung seiner Fabrik förderte, erst mit dem Fall des Monopols der Berliner Porzellanmanufaktur für Preußen im Jahr 1845 bestand die Möglichkeit auch in Lettin Porzellan herzustellen, im Jahr 1858 gründete Ferdinands Sohn Heinrich Baensch (1830-1911) die Porzellan- Manufactur „Heinrich Baensch“ und begann die industrielle Produktion des sogenannten „Weißes Goldes“ in Lettin, Heinrich
Baensch hatte in Berlin Porzellandreher gelernt und sich vor allem in Schlesien praktische Kenntnisse in der Steingut- und Porzellanherstellung angeeignet, zunächst wurde nur Weißporzellan als Tafelgeschirr hergestellt und Hauptabsatzgebiet war vor allem die nähere Umgebung. Mit dem Bau des zweiten Brennofens um 1868 wurde auch das Bemalen des hergestellten Porzellans aufgenommen, noch bis 1876 erfolgte der Warenabsatz ausschließlich in Deutschland, in den folgenden Jahrzehnten wuchs und etablierte sich die Porzellanmanufaktur im In- und Ausland, das Repertoire reichte von Ess-Service, Kaffeegedecken, Sammeltassen, Vasen, Dosen bis zu Künstlerporzellan und Reise-Souvenirs in Porzellan, neben einfachen Stücken Hotel-Porzellans oder Bierkrügen stehen wundervoll gestaltete Dekore und Formen im Historismus, Jugendstil, Art deco, 1876 Änderung der Firmierung in Porzellanfabrik Heinrich Baensch Lettin a. d. Saale, um 1900 und in den Jahren danach konnte bis auf eine Absatzflaute zwischen 1908 und 1911 der Export Lettiner Porzellans deutlich gesteigert werden, Hauptexportregionen und Länder waren England und dessen Kolonien, Nordamerika (vor allem die USA), Nordeuropa sowie Griechenland, 1903 bis 1909 entwarf der bedeutende deutsche Plakatkünstler, Grafiker, Maler und Designer Ludwig Hohlwein (1874–1949) mehrere Jugendstildekore für die Lettiner Porzellanfabrik, die man rechtlich schützen lies, produziert wurden diese im sogenannten Bereich »Luxusporzellan« in Lettin vor allem für das Exportgeschäft auf Dosen und Bonbonnieren wohl noch bis in die 1920′ Jahre, 1903 erhielt die Lettiner Porzellanfabrik von Heinrich Baensch auf der Gewerbe-Ausstellung in Athen eine Goldene Medaille für ihre Produkte verliehen, Heinrich Baensch verstarb 1911 und sein Sohn Alfred Baensch (1873–1942) führte die Fabrik unter gleichem Namen fort, Alfred war bereits von seinem Vater zu Studienzwecken in zahlreiche europäische Länder, vor allem England und Frankreich, geschickt
worden, infolge der Weltwirtschaftskrise und Mitte der 1930′ Jahre musste das Unternehmen zweimal in die Insolvenz, schon zu Beginn der Weltwirtschaftskrise lastete auf der Lettiner Porzellanfabrik ein erheblicher Schuldenberg, allein die Sparkasse des Saalkreises hatte mit 130 000 Reichsmark und der Tierarzt Dr. Paul Meyer aus Salzmünde mit 80 000 Reichsmark den Firmeninhaber Alfred Baensch Hypotheken gegeben, um die Erweiterung des Inland- und Exportgeschäfts durch neue Innovationen und eine Teilmodernisierung der Produktionsanlagen
vorzufinanzieren, am 21. Januar 1931 musste Alfred Baensch jedoch Konkurs anmelden und wurde damit selbst bettelarm, seine Villa in Lettin (Stadelberg 9) ging neben der Firma und weiterem recht umfangreichen Grundbesitz in Lettin
und der näheren Umgebung in die Konkursmasse und wurde Eigentum des Hauptgläubigers, der Sparkasse des Saalkreises, Alfred Baensch starb im 70. Lebensjahre stehend am 26. Januar 1942 als armer, einsamer Privatmann in einer kleinen Mietwohnung in der Dölauer Zechenhausstraße 6, Ende der 1920‘ Jahre bis 1945 firmierte die Fabrik als Porzellanfabrik Heinrich Baensch AG, dann als Porzellanfabrik Lettin, vormals Heinrich Baensch AG und dann als Porzellanfabrik Lettin GmbH, Inh. Wickmann-Werke-AG, nach dem Krieg wurde das Unternehmen schrittweise in einen Staatsbetrieb überführt, ab 1953 produzierte das Werk unter dem Namen „VEB Porzellanwerk Lettin Halle/Saale“, folgende Informationen auf www.steinmarks.co.uk müssen durch das MEK noch überprüft werden: Erstens, es gibt eine Anzeige im keramischen Adressbuch von 1883 mit folgender Firmenbezeichnung: Heinrich Baensch Porzellan-Manufactur in Lettin bei Halle a. d. Saale (Preussen) und zweitens, 1930/1931 ging die Fabrik bankrott und wurde von Gustav Becker aufgekauft, dieser führte die Fabrik bis zur Enteignung 1945/1946 fort und firmierte als Porzallanfabrik Lettin, Inh. Gustav Becker, dafür gibt es auch den Nachweiss von Fabrikstempeln die wie folgt lauten: Heinrich Baensch, Inh. Gustav Becker, Halle a. S., Höhe 18,2 cm, Breite 13 cm