D/XXXVII/3

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/3

Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, Deutschland, Höhr, um 1903, Seidel, Künstler Karl Görig, Werks.-Nr. 1669, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber GESETZL. GESCHÜTZT, 1669, 16 sowie ½ L über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Erlebach, Jürgen Schimanski, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära 1900 – 1930, Jugendstil und Werkbund, Seite 72, Marke Nr. 16 identisch sowie Abbildung Nr. 111, fast identischer Krug mit Werks.-Nr. 1671, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 143, Abbildungen 281, 282 sowie 283, Werks.-Nr. 1667, Werks.-Nr. 1670 sowie Werks.-Nr. 1671, Krüge mit fast identischer Gestaltung, Seite 203, Beschreibung der Fabrik, Beschreibung der zeitlichen Zuordnung, Modellnummern 1600/1700 um 1905 sowie Marke Nr. 16 identisch, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ gemarkt sind, diese Beschreibung stellt das MEK bezüglich der Fabrikmarke in Frage, da unter http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, verschiedene Fabrikmarken mit frühen Werksnummern aus dem 1900 Jahrhundert abgebildet sind, eine Fabrikmarke sogar mit dem Zusatz Gesetzl. Geschützt, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, das MEK Exemplar, Werks.-Nr. 1669, ist in der Fachliteratur noch nicht erfasst, Zinndeckel mit folgender Widmung: Zum Geburtstage, 3.9.1908. W. Sattler gew. v. Bläserkorps Mühlhausen i. Thr. (gemeint ist wohl Thüringen), wahrscheinlich wurde die Widmung erst später auf den Zinndeckel des Seidels aufgebracht, Ausführung als Feinsteinzeug grau-blau glasiert, Höhe 19,4 cm, Breite 12 cm (nur die Keramik)