D/LXXXV/4

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXV//4

Keramische Werke C. & E. Carstens, Rheinsberger Steingutfabrik, vormals Rheinsberger Steingutfabrik R. Schanz & Co., Deutschland, Rheinsberg, um 1910, Vase, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Rheinsberg blauer Schriftzug unter Glasur, G oder D blauer Stempel unter Glasur, nicht signiert, der Ursprung der insgesamt 15 Carstens Fabriken bis ca. Ende WK II mit ca. 4.000 Mitarbeitern (Neuhaldensleben 1900 – 1948, Elmshorn 1905 – 1938, Sorau 1918 – 1945, Hirschau 1918 – 1945, Gräfenroda um 1918 – 1948, Zeven 1924 – 1927, Georgenthal 1919 – 1948, Rheinsberg 1901 – 1948, Wallhausen 1912 – heute, Reichenbach 1918 – 1948, Rathenow 1919 – 1929, Neuhaldensleben ehemals Uffrecht 1924 – 1948, Blankenhain 1933 – 1945, Greußen und Lübeck) geht zurück auf den Porzellan-, Keramik- und Glasgrosshändler Christian Hinrich Carstens der seine Firma 1878 gründete, die Söhne Christian und Ernst kauften um 1900 bis 1924 o. g. Fabriken auf, Eigentümer war jeweils entweder Ernst oder Christian, wohl jeweils mit einer eigenen KG für jede Fabrik, interessant ist die wohl nach dem WK II entstandene Töpferei Tönnieshof, Eigentümer Ernst Carstens, die später Goldscheider Entwürfe und als Goldscheider Weltmarke der Keramik auch eigene Entwürfe produzierte, 1816 erhält der Apotheker Pollnow die Konzession für eine Steingutfabrik (Anm. MEK: in Rheinsberg gab es bereits seit 1762 eine Steingutfabrik, die aber 1866 unter der letzten Inhaberin der Witwe von Karl Valentin Lüdicke Konkurs anmeldete) in Rheinsberg am Mühlentor, heute Rhinstr., danach wurde wohl der Engländer Jackson Eigentümer, vielleicht zusammen mit R. Schanz, denn die Fabrik firmierte um 1895 als Rheinsberger Steingutfabrik R. Schanz & Co., 1901 kauft Christian Carstens die Fabrik, die Fabrik ist nun den Keramischen Werken C. & E. Carstens zugehörig, die Firmierung lautet Keramische Werke C. & E. Carstens, Rheinsberger Steingutfabrik, 1948 wird die Fabrik enteignet, das MEK fasst die Carstens Fabriken als Keramische Werke C. & E. Carstens als Oberbegriff zusammen und benennt dann im weiteren die einzelne Fabrik, ob und für welchen Zeitraum das richtig ist, läßt sich nur schwer eruieren, da das gesamte keramische Schaffen der Carstens in der Literatur nur unzureichend aufgearbeitet ist, der Oberbegriff findet sich auch aber eben unbestimmt,
Höhe 8,5 cm, Breite 15,5 cm