Zu Theodor Schmidt konnten nur wenige Lebensdaten recherchiert werden. Er wurde 1855 geboren. Er starb 1937. Er betrieb in München eine Glas- und Porzellanmalerei. Er schuf um 1910 Entwürfe für die Westerwälder Steinzeugindustrie.
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/71
Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy (attr.), Deutschland, Höhr, 1913, Seidel, Künstler Theodor Schmidt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 3 sowie ½ L über Eichstrich gepresst sowie TS (für Theodor Schmidt) ineinander gesetzt schwarz gemalt, signiert TS, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 203, Beschreibung der Fabrik, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke (Anmerkung MEK: die stilisierte Töpfermarke, bestehend aus Mittelachse, daran Antriebstretscheibe, diese immer in einem quadratischen oder trapezförmigen Rahmen) erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ (Anmerkung MEK: richtige Schreibweise des Stempels eigentlich mit Großbuchstaben und nicht wie bei Schimanski klein geschrieben, also GESETZL. GESCHÜTZT) gemarkt sind, dieser Beschreibung stimmt das MEK bezüglich der Firmenmarke nicht zu, das MEK Exemplar D/XXXVII/64 widerlegt diese Aussage, vor, bis um 1900, wurde der M & R. darunter H. in einem Rechteck Stempel verwendet, diesen gibt es auch noch als ausgeschriebene Variante (MARZI & REMY darunter HÖHR.), dann nicht in einem Rechteck, sogar mit dem Zusatzstempel GESETZL. GESCHÜTZT, siehe http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, dort unter Marzi & Remy diese Stempelvariante abgebildet als auch die Stempelvariante des oben genannten MEK Exemplares, M & R. darunter H. steht nicht für Merkelbach & Remy, einer Westerwälder Fabrik, die in der gleichen Zeit produzierte und für die bisher in der Fachliteratur noch keine Firmenmarke nachgewiesen worden ist, weil sich diese Fabrik in Grenzhausen und nicht in Höhr befand, bis 1936 waren die beiden Ortschaften eigenständig und wurden erst am 01.04.1936 zusammen mit der Gemeinde Grenzau zu Höhr-Grenzhausen zusammengeschlossen, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, Zuordnung: die Fabrikzuordnung erfolgt auf Grund des 1,4 cm breiten und 0,7 cm hohen ½ L über Eichstrich Stempels, der identisch ist, mit dem 1,4 cm breiten und 0,7 cm hohen ½ L. über Eichstrich Stempel des mit der Fabrikmarke versehenen Seidels MEK D/XXXVII/29, zeitliche Zuordnung: Zinndeckel mit Datierung 1913, Höhe 12,5 cm, Breite 13,5 cm (nur die Keramik)
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CIX/2
Johann Peter Thewalt, Inh. Carl Thewalt Fabrik gewöhnlicher und feinverzierter Steinzeugwaren, Spielzeuge, vormals Johann Peter Thewalt Fabrik kunstgewerblicher und gewöhnlicher Gebrauchs-Steinzeuge, Deutschland, Höhr, um 1910, Seidel, Künstler Theodor Schmidt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit JPT (für Johann Peter Thewalt) ineinander gesetzt, darüber ein Punkt (das ist der Punkt vom j) sowie ½ L über Eichstrich gepresst, TS (für Theodor Schmidt) ineinander gesetzt schwarz gemalt, im Zinndeckel mit gegossene Rundmarke der Zinngießerei Johann Lindner, München (bestand von ca. 1903 bis ca. 1925), signiert TS, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 225, Beschreibung der Fabrik sowie Marke 39 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 114, dort als Firmenmarke der keramischen Fabrik Paulus & Thewalt benannt (die beiden Autoren ordneten damals diese Firmenmarke falsch zu, Schimanski korrigiert das in seinem von ihm allein später herausgebrachten Buch, siehe oben) sowie Marke Nr. 39 identisch mit der Bodenmarke des MEK Exemplares, die Töpfertradition der Familie Thewalt reicht bis in das 18. Jh. zurück, ein Töpfer namens Hermann Thewalt ist bereits im 18. Jh. in den amtlichen Büchern gelistet, dessen Sohn Johann Peter Thewalt (1784 – 1861) wandert im Zuge seiner Hochzeit mit Katharina Gerz im Jahre 1813 von Hillscheid nach Höhr aus, Johann Peter Thewalts Sohn Johann Peter Thewalt jr. (1822 – 1887) gründet 1852 in Höhr eine Steinzeugfabrik und firmierte als Johann Peter Thewalt Fabrik kunstgewerblicher und gewöhnlicher Gebrauchs-Steinzeuge, nach seinem Tod 1887, führt sein Sohn Carl Thewalt die Fabrik fort und firmierte als Johann Peter Thewalt, Inh. Carl Thewalt Fabrik gewöhnlicher und feinverzierter Steinzeugwaren, Spielzeuge, nach dessen Tod 1923 führen seine Witwe Anna Thewalt und sein Sohn Hubert Thewalt die Fabrik fort, evtl. mit dem Zusatz Witwe, mit dem Tode von Anna Thewalt 1930 wurde die Fabrik aufgelöst, da Carl Thewalt die Tochter des Tonwarenfabrikenten Johann Wilhelm Remy, Anna Remy geheiratet hat, gab es wohl intensive geschäftliche Verbindungen der Thewalt’schen Fabrik mit der Fabrik von J. W. Remy, Formentausch usw., der zweite Sohn von Joahnn Peter Thewalt jr., Albert Jacob Thewalt (1857 – 1939) gründete 1882 zusammen mit seinem Schwager Jean Paulus die keramische Fabrik Paulus und Thewalt, der 0,8 cm und 1,4 cm breite ½ Liter über Eichstrich Stempel, dient dem MEK als Identifizierungsstempel für nicht mit einer Firmenmarke versehenen Fabrikate von Johann Peter Thewalt,
Höhe 12,2 cm, Breite 13,2 cm (nur die Keramik)