D/CXCV/1

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CXCV/1

Porzellanfabrik Freiberg/Zweigniederlassung der Porzellanfabrik Kahla AG und Nachf. Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH, Deutschland, Freiberg, 1924 – 1929, Ziertasse mit Unterteller, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Tasse: Firmenmarke drei miteinander verbundene, unten offene Dreiecke (ähnlich 3 Hausdächern), darunter FREIBERG, darunter zwei waagerechte Linien, darunter GERMANY grüner Stempel unter Glasur, Teller: gleiche Firmenmarke grün unter Glasur und zusätzlich eine weitere Marke ein Isolator, darunter MÄRTZ, darunter CHEMNITZ (alle Worte mit dem Isolator verbunden) grüner Stempel unter Glasur sowie 6 grüner Stempel unter Glasur, nicht signiert, Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 150, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 2., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 710, identische Marke (dort gültig für die Zeit 1926 – 1932) sowie Seite 503, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 377, dort kurze und unvollständige Beschreibung der Fabrik, weitere Literatur, Ludwig Danckert, Handbuch des Europäischen Porzellans, 7. Auflage, Seite 186, kurze etwas falsche und unvollständige Beschreibung der Fabrik sowie Marke 319 identische (die Marke wurde am 20.10.1926 ins RWZR eingetragen), weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute, Seite 93/94, kurze unvollständige Beschreibung der Fabrik und Seite 94, Marken 571 bis 573 ähnlich (dort gültig für die Zeit 1926 – ca. 1932), die Porzellanfabrik Freiberg wurde 1904 als Zweigniederlassung der Porzellanfabrik Kahla AG gegründet, Firmierung Porzellanfabrik Freiberg, Zweigniederlassung der Porzellanfabrik Kahla AG, Förderung durch die Stadtverwaltung als Ausgleichsmaßnahme gegen den in Einstellung begriffenen Bergbau, Aufnahme von freien Arbeitskräften aus dem Bergbau, 1904-06 Errichtung eines modernen, architektonisch bemerkenswerten Industrieneubaus an der Frauensteiner Straße mit sechs Rundöfen und eigenem Dampfkraftwerk, 1906 im August erster Porzellanbrand, rasche Ausweitung der Produktion, 1911 Inbetriebnahme des 4-Ofenbaus, 1914 das Unternehmen zählt 400 Beschäftigte, 1921 Inbetriebnahme eines modernen, hochproduktiven Tunnelofens eigener Konstruktion, Fertigstellung der Arbeiterwohnsiedlung am Bertholdsweg, 1922 Vereinigung mit anderen Porzellanfabriken zur Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH, weltweiter Export von elektrotechnischem Porzellan, Errichtung des Verwaltungsgebäudes durch Architekt Hans Wiesinger aus Dresden, 715 Beschäftigte, 1923 die erste »1 Mio.-Volt-Wechselspannungs-Prüfanlage« Europas wird in Betrieb genommen, 1924 Beginn der Produktion von Haushaltporzellan (Fertigung bis 1929), 1925/26 Errichtung eines Malereigebäudes, vor 1929 Einstellung der Produktion von Hochspannungsporzellan und Konzentration auf Niederspannungsporzellan, 1930 das Keramische Zentrallabor wird nach Hermsdorf verlegt und 1936 die Hochspannungsprüfanlage nach Groß-Dubrau, 1931 sind 14 Rundöfen und ein Tunnelofen mit einem Bruttoofenraum von 925 m in Betrieb, die Belegschaftszahl beträgt 770, 1932 Stilllegung des Unternehmens infolge der Weltwirtschaftskrise,
Höhe Tasse 3,5 cm, Breite Tasse 8,3, Durchmesser Teller 12,4 cm