D/XLIX/17

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLIX/17

Simon Peter Gerz I. GmbH Fabrik fein verzierter Gebrauchs- und Luxusgegenstände und Vorgänger Simon Peter Gerz I. Fabrik antiker reichverzierter Steinzeugwaaren, Deutschland, Höhr, um 1911, Seidel, Künstler August Wingender (attr.), Werks.-Nr. 1669, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Fabrikmarke mit einem Krug in einem Dreieck, zweimal 1669 einmal unter dem Henkel und einmal am Boden des Seidels sowie 0,5 L über Eichstrich gepresst, AW (für August Wingender) ligiert aufgelegt oder mit gegossen, im unteren Teil des A befindet sich ein Punkt, signiert AW, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 329, Marke Nr. 212 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 44 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 197, Beschreibung der Fabrik und Marke Nr. 6 identisch, die Fabrik wurde 1857 von Simon Peter Gerz I (geb. 13.09.1830, gest. 12.09.1893) gegründet, die Registereintragung erfolgte aber erst 1862, insofern ist das Jahr 1862 das amtliche Gründungsdatum, bisher konnte in keiner Literatur eine Erklärung gefunden werden, warum Gerz seinem Namen eine römische I anfügte, recherchiert werden konnte, dass es noch einen Steinzeugfabrikanten namens Simon Peter Gerz II (geb. 1833, gest. 1908) gab und dass dieser der Vater von Alois Jacob Gerz, dem Mitbegründer der Steinzeugfabrik Rosskopf & Gerz war, 1867 erhielt die Fabrik das Prädikat eines Hoflieferanten des Herzog von Nassau, 1893 (Gerz Tod) wurde der Schwiegersohn Alphons William Loetschert Inhaber, sehr wahrscheinlich wurde um diese Zeit auch die Fabrikmarke SPG I in einem Kreis in die Dreieckmarke mit einem Krug geändert, spätestens aber sicher 1897, 1897 wurde die Pfeiffenfabrik Müllenbach & Thewalt Mitinhaber und eine GmbH wurde gegründet (Gründungsdatum: 05.08.1897), die Fabrik bestand bis 1997, Künstlerzuschreibung: von allen Künstlern, die in der Zeit von 1900 bis 1920 Entwürfe für die Westerwälder Steinzeugindustrie lieferten, passt auf AW nur August Wingender, das MEK konnte keinen anderen Künstler recherchieren zu dem AW passt, das MEK Exemplar mit der Werks.-Nr. 1669 ist in der Fachliteratur noch nicht erfasst, der Spruch lautet: NIMM DEN KRUG VON STEIN, SCHWENK iHN TÜCHTIG REIN; LASS VOLL SCHENKEN EIN, DANN WIRD’S MUNDEN FEiN., Ausführung als Feinsteinzeug grau-blau glasiert,
Höhe 10,5 cm, Breite 14,5 cm (nur die Keramik)