Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CXCVIII/1
Porzellan-Manufactur Mehlhorn & Jäger und Nachf. Porzellan-Manufactur Ludwig Mehlhorn und Nachf. E. Mühlenfeld Porzellanfabrik und Nachf. Porzellanfabrik Wilhelm Jäger, Deutschland, Eisenberg, vor/um 1900, Teller mit Zwiebeldekor, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit M.P. blauer Stempel unter Glasur, nicht signiert, am 3. Februar 1870 eröffneten Ludwig Mehlhorn (Ratskollegienwirt) und Eduard Julius Jäger (Partikulier) in der Klosterstraße 5 in Eisenberg eine Porzellanfabrik, Firmierung wohl Porzellan-Manufactur Mehlhorn & Jäger, produziert wurden vorwiegend Kaffee- und Tee-sets sowie spezielle Frühstücks-sets und Restaurantgeschirr, alle Artikel wurden hauptsächlich als Kopie des originalen Meissener Zwiebelmusters dekoriert und da dies sehr beliebt war, war es keine Überraschung, dass das Geschäft sehr gut lief, bereits 1877 schied E.J. Jäger als Teilhaber aus und L. Mehlhorn führte die Fabrik unter seinem Namen weiter, Firmierung wohl ab da Porzellan- Manufactur Ludwig Mehlhorn, am 11. September 1881 verkauft Mehlhorn die Manufaktur an Friedrich Eduard Mühlenfeld, Firmierung ab da E. Mühlenfeld Porzellanfabrik, am 28. Juli 1911 kaufte Wilhelm Jäger die Porzellanfabrik, Firmierung ab da Porzellanfabrik Wilhelm Jäger, unter der Führung von Jäger wuchs die Fabrik und 1913 beschäftigte das Unternehmen bereits 95 Mitarbeiter und steigerte seine Qualität und Leistung, Jäger verwendete die meisten Formen weiter und benutzte neben eigenen Marken wohl auch die Firmenmarke M.P.M. bis ca. 1939 weiter, nach WK II wurde die Fabrik verstaatlicht, MEK Hinweise zur Firmenmarke: in der älteren Markenliteratur wird für die Firmenmarke M.P.M. fälschlicherweise ausschließlich die Porzellanfabrik E. & A. Müller, Schönwald, Bayern ausgewiesen, wohl weil sich in den Adressbüchern der Keramischen Industrie vor 1910 Hinweise finden, dass Müller so eine Firmenmarke benutzte, allerdings mit den Hinweisen, dass M.P.M. als Pressmarke verwendet worden ist und nicht als gestempelten Firmenmarke und wohl auch nicht mit den Punkten nach den Buchstaben, weiterhin ist offen, ob die Firmenmarke bereits von Mehlhorn benutzt worden ist, was wahrscheinlich ist, weil MPM wohl für Mehlhorn Porzellan-Manufactur steht und eher nicht für E. Mühlenfeld Porzellanfabrik, Durchmesser 20,5 cm