Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CIXX/2
Steuler & Co. Steinzeugindustrie GmbH, Deutschland, Koblenz und Grenzhausen, um 1920, Seidel, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 344, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit St, I sowie G in einem Kreis (St steht für Steuler, I steht für Industrie, G steht für Grenzhausen), 344 (quer unter dem Henkel), S (steht evtl. für Steuler ?), 8 sowie 0,5 L. über Eichstrich gepresst, unbekanntes Zeichen geritzt, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 118 ff., Erwähnung der Fabrik und Abbildungen von Fabrikaten sowie Seite 118, Marke Nr. 42 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 223, Beschreibung der Fabrik, Beschreibung, dass 1918 die Fabrik von Walter Müller übernommen worden ist, Beschreibung, dass 1922 die Formen der Fabrik von Dr. Fritz Hammerschmidt übernommen worden sind, die diese vorher von der Fabrik Alfons Lötschert übernommen hatte, Beschreibung, dass 1931 die Produktion von Gebrauchssteinzeug eingestellt worden ist sowie Marke Nr. 42 identisch, Georg Steuler und sein Schwager Josef Gilling gründeten 1908 die Steuler & Co. Steinzeugindustrie GmbH in Koblenz, dort wurde ausschlielich industrielle Keramik produziert, zu einem späteren Zeitpunkt wurde auch noch ein Zweigwerk in Koblenz eröffnet, welches als Tonwerk Mühlacker GmbH firmierte, bereits 1910 gründete die Steuler & Co. Steinzeugindustrie GmbH ein weitere Fabrik in Grenzhausen, welche Gebrauchskeramik herstellte, deshalb steht in der oben beschrieben Fabrikmarke, die anscheinend auch nur auf Gebrauchssteinzeug angebracht worden ist, auch ein G für Grenzhausen, bis 1927 war auch ein Hans Steuler in der GmbH tätig, über dessen Aufgabe und Herkunft aber keine Daten recherchiert werden konnten, von 1909 bis 1917 bestand wohl eine stille Teilhaberschaft mit der Ransbacher Fabrik von Johann Übelacker, wobei nicht recherchiert werden konnte, ob Steuler bei Übelacker oder Übelacker bei Steuler der stille Teilhaber war, 1918 übernahm die Fabrik die Steinzeugfabrik Walter Müller, Inhaber Müller & Werner, samt deren Formen, 1922 erfolgte die Übernahme der Formen der Steinzeugfabrik von Dr. Fritz Hammerschmidt, da dieser die Formen der Steinzeugfabrik von Alfons Wilhelm Lötschert übernommen hatte, gingen somit auch diese Formen zu Steuler über, außerdem gab die Fabrik eigene Künstlerentwürfe in Auftrag und arbeitete mit Carl Moos, Alfred Kamp, Anni Ofterdinger, Wilhelm Neidhart und andern Künstlern zusammen, 1931 wurde die Produktion von Gebrauchssteinzeug eingestellt, während der Produktionszweig der industriellen Keramik noch heute betrieben wird, das Modell wurde wahrscheinlich von der Steinzeugfabrik Walter Müller übernommen, die das Dekor wahrscheinlich nach Vorlagen von Paul Wynand als Werks-Entwurf emtwickelt hat, Zinnmontur mit Blechdeckel, Höhe 9,5 cm, Breite 15cm (nur die Keramik)