Über Luise Harkort konnten nur wenige Lebensdaten recherchiert werden. Sie wurde 1886 in New Yorck geboren und starb 1966 in Erlangen. Am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn modellierte Sie Blumen und Blumenstilleben im Stile der Fayencen des 18. Jahrhunderts. Ab 1924 war sie für die Steingut- und Fayencefabriken Velten-Vordamm bis zur Schließung der Manufaktur (1931) tätig. Sie schuf diverse Schalen und Vasen und wurde von dem zur gleichen Zeit in der Veltener Manufaktur tätigen Theodor Bogler insofern beeinflußt, dass sie Ihre Entwürfe in strengeren Formen und einfarbig, teilweise mit geflossenen Glasuren fertigte.
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXII/6
Steingutfabriken Velten-Vordamm GmbH in Vordamm (Firmierung so ab 1913), vormals Steingutfarbik Vordamm GmbH, vormals Märkische Steingutfabrik GmbH, vormals Steingutfabrik A. Franke und Steingutfabriken Velten-Vordamm GmbH in Velten, Deutschland, Velten (Fabrik in Velten), um 1925, Schale mit 3 Füßen, Künstler Luise Harkort, Werks.-Nr. F.120 (Dekornummer), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke stilisierte Lilie mit LH (für Luise Harkort) sowie Dec. und F.120 blau unter Glasur gemalt, 170.A gepresst, 3 dunkelgrün unter Glasur gestempelt, signiert LH, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik 1900 bis 1950, Seite 287 ff., Beschreibung der Manufaktur sowie Seite 328, Marke Nr. 191 identisch, weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel XIII, Marke Nr. 219 typengleich, fast identisch sowie Seite 222, Velten-Vordamm, Steingutfabriken 144 ff., 174, M 161 a, 219, weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 327, Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 12., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 76, identische Marke (dort für die Zeit von 1924 – 1931) sowie Seite 633, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 1309, dort unvollständige Beschreibung der Fabrik, sowie Seite 637, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 1338, dort Beschreibung der Fabrik in Vordamm, die Gründung der Steingutfabriken Velten-Vordamm GmbH erfolgte 1913 durch den Ingenieur Dr. Hermann Harkort jun. aus Driesen-Vordamm (geb. 1881 in Hagen, gest.1930, wohl in Velten) und den Kaufmann Heinrich Runde, die GmbH bestand aus zwei Fabriken, erstens, der Steingutfabrik Vordamm GmbH in Vordamm, vormals Steingutfarbik Vordamm GmbH, vormals Märkische Steingutfabrik GmbH, vormals Steingutfabrik A. Franke und seit 1913 der Schwesterfabrik in Velten, der Sitz der Gesellschaft wurde nach Velten verlegt, die Fabrik wurde nach den Plänen von Prof. Karl Wach erbaut, bereits 1914 schied Heinrich Runde als Geschäftsführer aus und der Kaufmann Adolf Kruckau wurde als solcher bestellt, in der Veltener Fabrik wurden vorwiegend Hand gemalte Fayencen und in der Vordammer Fabrik vorwiegend Gebrauchsgeschirre und Kunstkeramiken hergestellt, 1918 erfolgte die Umstellung der Produktion auf modernste keramische Fertigungstechniken für Steingutgeschirr, dazu übernahm 1919 Charlotte Hartmann die künstlerische Leitung des Unternehmens, die von Harkort mit dem Bauhaus hergestellte Verbindung brachte 1925 Theodor Bogler nach Velten, er wurde Leiter der Modell- und Formwerkstatt, gleichfalls 1925 übernahm der Ingenieur Heinz Welte die technische Betriebsleitung, von 1927 bis 1931 erhielt Hedwig Bollhagen eine Anstellung als Entwerferin und Leiterin der Malabteilung der Fabrik, 1928 siedelte Werner Burri aus der Töpferei Otto Lindig von Dornburg an der Saale nach Velten über und wurde für die Fabrik tätig, 1930/1931 entwickelte Charles Crodel zusammen mit Thoma Grote malbare Farbglasuren für die Gestaltung grobkeramischer Öfen und Kamine für den Export in die USA aber Importbeschränkungen führten den Betrieb 1931 in den Ruin, Ausführung Fayence, Höhe 8,5 cm, Breite 25 cm