Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Ludwig Hohlwein wurde am 27.07.1874 in Wiesbaden geboren. Er starb am 15.09.1949 in Berchtesgaden.
Hohlwein studierte ab 1895 an der Technischen Hochschule in München Architektur, um 1900 studierte er an der Dresdner Akademie und unternahm Studienreisen nach London und Paris. Im gleichen Jahr ließ er sich in München nieder. Zu dieser Zeit übernahm er Aufträge zur Ausstattung von Innenräumen z. B. für das Hotel Continental in München und für Ozeandampfer. Außerdem ist er als Graphiker und Aquarellmaler tätig. Um 1906 wendete er sich der Plakatkunst zu und wurde für Deutschland der Wegbereiter des modernen Plakatkunst schlechthin. Er lieferte auch Entwürfe für die Westerwälder Steinzeugindustrie.

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLV/24

Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach und Nachfolger Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, Deutschland, Grenzhausen, um 1936, Seidel, Künstler Ludwig Hohlwein (attr.), Werks.-Nr. 427/76, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Reinh. Merkelbach darunter Höhr Grenzhausen, D sowie 0,5 l gepresst, 427/76 geritzt, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 221 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 77, Fabrikbeschreibung sowie Seite 78 Marke Nr. 23 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 208 ff., Beschreibung der Fabrik, 1845 gründete Wilhelm Merkelbach (1817 – 1859) in Grenzhausen eine Kannenbäckerei, wann sich diese zur Steinzeugfabrik weiterentwickelte und wie diese Fabrik firmierte konnte nicht recherchiert werden, nach dem frühen Tod von Wilhelm Merkelbach übernahm dessen Sohn Wilhelm Reinhold Merkelbach (1847 – 1891) die Fabrik, wie Reinhold Merkelbach direkt nach der Übernahme firmierte konnte nicht recherchiert werden, spätestens ab 1892 firmierte die Fabrik als Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus dem Preis-Courant des Jahres 1892, seit 1878 hatte die Fabrik ein Fabriklager in München, welches ab 1891 als Bierkrugfabrikniederlage, Inh. Tosca Merkelbach, Grenzhausen bezeichnet wurde, nach Reinhold Merkelbachs Tod 1891 führte seine Witwe Tosca Merkelbach die Fabrik weiter, bis die Söhne Paul Merkelbach (1882 – 1917) und Reinhold Merkelbach (1885 – 1918) am 23.05.1907 die Fabrik übernahmen, ab 1905 firmierte die Fabrik als Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus der Spezialpreisliste des Jahres 1905, im Zuge der Fabrikübergabe an die Söhne wurde die Niederlage in München gelöscht und dafür als selbstständiges Unternehmen neu gegründet, nach dem beide Söhne im WK I gefallen waren, übernahm wieder Tosca Merkelbach die Leitung der Fabrik, 1911 gründete die Fabrik zusammen mit den Fabriken Müller, Hanke und Gerz die Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH, um sich gegenseitig im Vertrieb und in der Produktion zu befördern, bis zum Jahre 1918 stiegen die Fabriken Müller, Hanke und Gerz wieder aus der GmbH aus, Merkelbach übernahm viele der Formen der anderen Fabriken und die GmbH ging im Laufe der nächsten Jahre in die Steinzeugfabrik Reinhold Merkelbach auf, während des Bestehens der GmbH stellten die Fabriken jeweils auch Steinzeuge nach den Formen der anderen Fabriken her, die GmbH hatte keinen eigenen Markenstempel, die Produkte, auch die nach den Formen der anderen Fabriken hergestellten, wurden mit der jeweils eigenen Marke gekennzeichnet soweit überhaupt gemarkt worden ist, nach Tosca Merkelbachs Tod führte die Schwiegertochter Gertrud Merkelbach, wohl zusammen mit anderen Verwandten und nicht verwandten Geschäftsführern die Fabrik weiter, 1957 übernahm Prof. Reinhold Paul Bernhard Merkelbach (1918 – 2006), ein Enkel von Reinhold Merkelbach, die Leitung der Fabrik, ab 1970 änderte die Fabrik mehrmals ihre Firmierung und ab 1971 stieg die Goebel’sche Porzellanfabrik erst mit 50 % später dann mit 100 % in die Eigentumsverhältnisse der Fabrik ein, 1988 kauften Familienangehörige der Merkelbachs zusammen mit Investoren die Fabrik zurück, ab 1995 bis 2007 leitete die Familienangehörige Judith Engelmann, geb. Merkelbach die Fabrik, 2007 wurde die Produktion aufgegeben und die Steinzeugfabrik Matthias Girmscheid übernahm viele der Formen, sowohl Goebel als auch Girmscheid produzierten viele Jugendstilentwürfe als Neuauflagen, Höhe 12,5 cm, Breite 14 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLV/28

Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach und Nachfolger Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, Deutschland, Grenzhausen, vor/um 1940, Wandteller, Künstler Ludwig Hohlwein (attr.), Werks.-Nr. 712/2, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit R. Merkelbach darunter Handgeritzt sowie 712/2 alles gepresst, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 221 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 77, Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 208 ff., Beschreibung der Fabrik sowie Seite 256, Abbildung 3, Kutschenmotiv von Hohlwein, 1845 gründete Wilhelm Merkelbach (1817 – 1859) in Grenzhausen eine Kannenbäckerei, wann sich diese zur Steinzeugfabrik weiterentwickelte und wie diese Fabrik firmierte konnte nicht recherchiert werden, nach dem frühen Tod von Wilhelm Merkelbach übernahm dessen Sohn Wilhelm Reinhold Merkelbach (1847 – 1891) die Fabrik, wie Reinhold Merkelbach direkt nach der Übernahme firmierte konnte nicht recherchiert werden, spätestens ab 1892 firmierte die Fabrik als Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus dem Preis-Courant des Jahres 1892, seit 1878 hatte die Fabrik ein Fabriklager in München, welches ab 1891 als Bierkrugfabrikniederlage, Inh. Tosca Merkelbach, Grenzhausen bezeichnet wurde, nach Reinhold Merkelbachs Tod 1891 führte seine Witwe Tosca Merkelbach die Fabrik weiter, bis die Söhne Paul Merkelbach (1882 – 1917) und Reinhold Merkelbach (1885 – 1918) am 23.05.1907 die Fabrik übernahmen, ab 1905 firmierte die Fabrik als Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus der Spezialpreisliste des Jahres 1905, im Zuge der Fabrikübergabe an die Söhne wurde die Niederlage in München gelöscht und dafür als selbstständiges Unternehmen neu gegründet, nach dem beide Söhne im WK I gefallen waren, übernahm wieder Tosca Merkelbach die Leitung der Fabrik, 1911 gründete die Fabrik zusammen mit den Fabriken Müller, Hanke und Gerz die Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH, um sich gegenseitig im Vertrieb und in der Produktion zu befördern, bis zum Jahre 1918 stiegen die Fabriken Müller, Hanke und Gerz wieder aus der GmbH aus, Merkelbach übernahm viele der Formen der anderen Fabriken und die GmbH ging im Laufe der nächsten Jahre in die Steinzeugfabrik Reinhold Merkelbach auf, während des Bestehens der GmbH stellten die Fabriken jeweils auch Steinzeuge nach den Formen der anderen Fabriken her, die GmbH hatte keinen eigenen Markenstempel, die Produkte, auch die nach den Formen der anderen Fabriken hergestellten, wurden mit der jeweils eigenen Marke gekennzeichnet soweit überhaupt gemarkt worden ist, nach Tosca Merkelbachs Tod führte die Schwiegertochter Gertrud Merkelbach, wohl zusammen mit anderen Verwandten und nicht verwandten Geschäftsführern die Fabrik weiter, 1957 übernahm Prof. Reinhold Paul Bernhard Merkelbach (1918 – 2006), ein Enkel von Reinhold Merkelbach, die Leitung der Fabrik, ab 1970 änderte die Fabrik mehrmals ihre Firmierung und ab 1971 stieg die Goebel’sche Porzellanfabrik erst mit 50 % später dann mit 100 % in die Eigentumsverhältnisse der Fabrik ein, 1988 kauften Familienangehörige der Merkelbachs zusammen mit Investoren die Fabrik zurück, ab 1995 bis 2007 leitete die Familienangehörige Judith Engelmann, geb. Merkelbach die Fabrik, 2007 wurde die Produktion aufgegeben und die Steinzeugfabrik Matthias Girmscheid übernahm viele der Formen, sowohl Goebel als auch Girmscheid produzierten viele Jugendstilentwürfe als Neuauflagen, das MEK Exmplar des Tellers gehört zu einer dreiteiligen Wandtellerserie mit Motiven von Ludwig Hohlwein, Werks.-Nr. 712/1 beinhaltet das o. g. Kutschenmotiv, Werks.-Nr. 712/2 siehe MEK Exemplar und Werks.-Nr. 712/3 beinhaltet einen von einem Hund gejagten Hirsch, alle 3 Wandteller sind wie oben gemarkt jeweils mit der unterscheidlichen Werks.-Nr. 712/1, 712/2 oder 712/3, Ausführung als blau-grau salzglasiertes Steinzeug mit polychromer Emailbemalung, Durchmesser 31 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LIII/28

Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick und Nachfolger Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co. (attr.), Deutschland, Grenzhausen, um 1910, Seidel, Künstler Ludwig Hohlwein, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 0,4 L. über Eichstrich gepresst, LH (für Ludwig Hohlwein) ligiert blau gemalt, LUDWIG HOHLWEIN MÜNCHEN blau gemalt, signiert LH, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 109, Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Beate Dry-von Zezschwitz, Westerwälder Steinzug des Jugendstils I, Reinhold Merkelbach, Spezialpreisliste 1905, Seite 10 ff., Fabrikbeschreibung, der 1840 geborene Friedrich Wilhelm Merkelbach (gest. 1896) betrieb eine Kannenbäckerei oder bereits eine keramische Fabrik, die unter dem Namen F. W. Merkelbach II. firmierte, 1872 (oder 1874) nimmt Friedrich Wilhelm Merkelbach den Bildhauer (Johann) Georg Peter Wick (geb. 1837, gest. 1914) in die Firma auf, die Firmierung ändert sich in Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick, ab 1882/1883 produzieren Sie als eine der ersten Westerwälder Fabriken Elfenbeinsteinzeug, über die Hälfte der Produktion wird in die USA exportiert, in der Zeit von 1886 bis 1897 liefert die Fabrik Halbfertigerzeugnisse an die keramische Fabrik von Hauber & Reuther, Jugenstilkünstler wie Peter Behrens und Henry van de Velde liefern um 1900 herausragende Entwürfe, 1895 tritt Wicks Sohn (und evtl. gleichzeitig Merkelbachs Schwiegersohn) Ludwig Konrad Wick in die Fabrik ein und übernimmt sicher zeitnah auch deren Leitung, bis er 1910/1911 die Leitung an seine Frau Emma abgibt, 1921/1922 fusioniert die Fabrik mit der um 1867 in Grenzhausen von Friedrich Wilhelm Merkelbach, Theodor Stadelmann und Julius Schröder als Mahl- und Schleifsteinfabrik gegründeten Fabrik Merkelbach, Stadelmann & Co. (wahrscheinlich war Konrad Wicks Frau Emma bereits Miteigentümer dieser Fabrik) zur Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., die Fabrik bestand rund 100 Jahre, Fabrikzuordnung: der 1,5 cm breite und 0,8 cm hohe 0,4 L. Stempel dieses MEK Exemplars, ist identisch mit dem Stempel des MEK Exemplars D/LIII/15, welches dem MEK als Identifizierungsstempel für nicht mit der Fabrikmarke versehene Fabrikate von Merkelbach & Wick dient, Ausführung als Seidel mit kleinem Hohlboden, sehr wahrscheinlich entwarf Ludwig Hohlwein auch die Gestaltung des Zinndeckels und der Daumenrast, Höhe 11,6 cm, Breite 13,8 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXII/1

Westerwälder Steinzeug ohne Fabrikzuordnung, Deutschland, Westerwald, um 1910, Seidel, Künstler Ludwig Hohlwein, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Fabrikmarke aber 0,5 L über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und blau gesalzen, Westerwälder Steinzeug des Jugendstils, Seite 159, dort beschrieben, dass Hohlwein Entwürfe für Marzi & Remy, Reinhold Merkelbach und Merkelbach & Wick lieferte, siehe Auktionshaus Mehlis, Auktion vom 28.11.2003, identischer Seidel,
Höhe 11,5 cm, Breite 14,5 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXII/16

Westerwälder Steinzeug ohne Fabrikzuordnung, Deutschland, Westerwald, um 1910, Seidel, Künstler Ludwig Hohlwein, Werks.-Nr. 579, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Fabrikmarke aber 579, 3 sowie 0,5 L über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und blau gesalzen, Westerwälder Steinzeug des Jugendstils, Seite 159, dort beschrieben, dass Hohlwein Entwürfe für Marzi & Remy, Reinhold Merkelbach und Merkelbach & Wick lieferte,
Höhe 12 cm, Breite 13,5 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XC/3

Porzellanfabrik Marktredewitz Jäger & Co., vormals Porzellanfabrik Jäger, Thomas & Co., Deutschland, Marktredewitz, 1920 bis 1923, Moccatasse mit Unterteller, Künstler Ludwig Holwein, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke zwei gekreuzte Blumen sowie J & C (für Jäger & Co.) grüner Stempel unter Glasur (verwendet zwischen 1902 bis ca. 1923), darunter „Holwein“ (für den Entwerfer) grüner Stempel unter Glasur, nicht signiert, Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel VI, Markenkasten 88 identische Marke, Seite 211, Herstellerverzeichnis, Marktredewitz, Porzellanfabrik Marktredewitz Jäger & Co. Nr. 88 sowie Seite 219, Namenverzeichnis, Jäger & Co., Marktredewitz M 88, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken aus aller Welt, Marke Nr. 66 identisch, weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 278, Marke Nr. 12 identisch, weitere Litaratur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute (Ausgabe Jahr 2000), Seite 200, Marke Nr. 1520 identisch (dort gültig für die Zeit von 1902 bis 1908), 1898 gründeten die Brüder Christoph und Wilhelm Jäger sowie Friedrich (Fritz) Thomas die Porzellanfabrik Jäger, Thomas & Co., Baubeginn ab 1897 unter Leitung von Fritz Thomas (geb. 28.05.1965, gest. 12.10.1940), Anm. MEK: es gibt Darstellungen, dass die Fabrik bereits 1872 gegründet worden sein soll und Thomas bereits vor 1998 ausgeschieden ist, da Thomas im Jahre 1872 erst sieben Jahre alt war, ist diese Fabrikdarstellung falsch, möglich ist, dass die Fabrik auf einem Gelände und unter evtl. Mitnutzung bereits vorhandener Gebäude einer kleineren Porzellandekorations Firma gegründet worden ist, unter Leitung des fachkundigen Thomas, wurden nachweislich neue Fabrikgebäude und Brennöfen gebaut und Maschinen angeschafft, die Fabrik war ebenso nachweislich die erste Porzellanfabrik in Marktredewitz, 1902 schied Fritz Thomas aus und gründete mit Karl Ens in Martkredewitz eine Porzellanfabrik (siehe dort), die Brüder Jäger führten die Fabrik weiter, sie änderten die Firmierung in Porzellanfabrik Marktredewitz Jäger & Co., in der Zeit von 1905 bis 1936 leitete Friedrich (Fritz) Jäger, Sohn von Wilhelm Jäger die Fabrik, ab 1936 leitete der Sohn von Fritz Jäger, Heinz Jäger die Fabrik, dieser fiel 1944 an der Ostfront und seine Witwe Gerda Jäger übernahm die Leitung der Fabrik, Anfang der 1920‘ Jahre eröffnete die Fabrik in München-Nymphenburg ein künstlerisch betriebenes Atelier, in München lebten viele hervorragende Porzellanmaler und viele namhafte Künstler, die Münchner Dependance bestand bis ca. 1930, dort wurden auch die berühmten Moccatassen dekoriert, einerseits mit herausragender Malerei andererseits nach Entwürfen berühmter Künstler der Zeit, die Weissware kam stets vom Stammwerk in Marktredewitz, evtl. wurde ein Teil der Weissware auch in der Nymphenburger Porzellanmanufaktur dekoriert, die Fabrik wurde 1986 geschlossen, das MEK Exemplar ist somit in die Zeit zwischen 1920 und 1930 einzuordnen, die o. g. Verwendungszeit der Firmenmarke schränkt die Zeit noch weiter ein, 1920 bis 1923, der Entwurf stammt von Ludwig Holwein (warum Holwein falsch geschrieben worden ist, richtig wäre Hohlwein, konnte das MEK nicht recherchieren), der Tassenabstellplatz ist asymmetrisch auf dem Unterteller platziert, genau wie beim KPM Ceres Service von Th. Schmuz-Baudiss, nur die Tasse wurde gemarkt,
Tasse: Höhe 5,6 cm, Breite 9,5 cm, Unterteller: Durchmesser 14,3 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CLXXX/1

Porzellanfabrik Altenkunstadt Karl Nehmzov, vormals Porzellanfabrik Rothemund, Hager & Co., vormals Porzellanfabrik Rothemund & Co., Deutschland, Altenkunstadt, 1933 – 1960, Aschenbecher, Künstler Ludwig Hohlwein, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke ALTENKUNSTADT, darunter ein Segelschiff, darunter BAVARIA blauer Stempel auf Glasur, nicht signiert, Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 238, Marke Nr. 3 identisch (dort gültig ab 1933), weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Seite 29, kurze Beschreibung der Fabrik sowie Seite 30, Marke Nr. 25 identisch (dort für die Zeit 1933 bis 1960), weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Marken Lexikon, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 349, Werk-Teil 1, Gruppennummer 16., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 13, dort identische Marke (dort gültig für die Zeit ab 1933) sowie Seite 464, Werk-Teil Nr. 3, laufende Nummer des Werkteils 21, dort Beschreibung der Fabrik, die Porzellanfabrik in Altenkunstadt wurde am 9. Mai 1919 von sechs aus der Umgebung von Rehau stammenden Gesellschaftern in dem Gebäude einer ehemaligen Spinn- und Tuchfabrik gegründet, Firmierung Porzellanfabrik Rothemund & Co., 1920 ging die Fabrik in Betrieb, Mitte der 1920′ Jahre verzeichnete die Fabrik bereits eine erfreuliche Auftragslage und exportierte nach London, New York, New Orleans, Kairo und Malta, Ende der 1920′ Jahre, brach der Markt auf Grund der Weltwirtschaftskrise ein und nachdem einige Gesellschafter ausbezahlt werden mussten, kam es 1930/1931 zum Konkursverfahren und zur Betriebsstilllegung, im Frühjahr 1933 übernahm der aus Hamburg Altona stammende Schiffbauingenieur Karl Nehmzow die Leitung der Porzellanfabrik, gemäß seiner norddeutschen Wurzeln führte er ein Segelschiff als Firmenmarke ein, vorher war er leitender Direktor der Porzellanfabrik Julius Griesbach in Hochstadt am Main gewesen, Firmierung ab da Porzellanfabrik Altenkunstadt Karl Nehmzov, die Fabrik besteht noch heute, bei Zühlsdorrff und bei Röntgen, wird eine weitere Firmierung aufgeführt: Jahr 1923, Porzellanfabrik Rothemund, Hager & Co., das MEK kann diese Firmierung nicht nachvollziehen, da die Altenkunstädter Porzellanfabrik Hager 1933 in Konkurs ging und bis dahin eigenständig produzierte, der genaue Sachverhalt ist noch zu recherchieren, das MEK führt aber diese Firmierung in der Fabrikbezeichnung mit auf, das Dekor des Aschenbechers (Mönch) stammt von einem Entwurf Ludwig Hohlweins für die Kulmbacher Mönchshof-Bräu, das MEK konnte recherchieren, dass Hohlwein das Mönch Dekor mindestens 1926 entworfen hatte und nicht später, Durchmesser 16 cm