Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XVIII/3
Georg Schmider Vereinigte Zeller Keramische Fabriken, vormals Steingut- und Porzellanfabrik Georg Schmider, Deutschland, Zell am Harmersbach, um 1933, Teller Seeufer mit Vogel, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 691, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke stilisiertes Kleeblatt (?) sowie 691 gepresst, 2 gemalt, nicht signiert, Zuordnung: vergleiche Bodenstempel eines anderen Teller (Foto aus dem world wide web, nicht MEK Inventar) mit Schmider Stempel und gepresstem Kleeblatt, diese Marke verzeichnet bei Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 320, Marke Nr. 2 identisch, die Fabrik Georg Schmider Vereinigte Zeller Keramische Fabriken entstand im Gründungsjahr 1907 aus der Zusammenführung mehrerer Fabriken, im Juni 1790 wurde Joseph Anton Burger zum Fayencier-Handwerk zugelassen, am 22. 10.1794 gründete er die Zeller Fayencefabrik, 1802 traten Jakob Ferdinand Lenz und H. Schnitzler in die Fabrik ein, 1819 tritt Burger aus, wann Schnitzler austrat ist nicht bekannt, Lenz wird Alleineigentümer und firmiert J. F. Lenz Porzellan-, Steingut- und Majolikafabrik, 1869 erfolgte ein nicht weiter recherchierbarer Eigentümerwechsel, 1874 wird Carl Schaaf Eigentümer und firmiert in altdeutscher Schreibweise als C. Schaaff, vormals J. F. Lenz, Steingutfabrik, ab 1907 Eigentümer Georg Schmider Vereinigte Zeller Keramische Fabriken, 1859 entsteht in Zell ein zweite keramische Fabrik, die sog. Lower Fabrik (am unteren Tor gelegen), deren Mitinhaber der Kaufmann Georg Schmider wurde, 1897 (?) wurde Schmider Alleineigentümer und firmierte wohl spätestens zu dieser Zeit als Steingut- und Porzellanfabrik Georg Schmider, er kaufte außerdem die 1872 gegründete Fabrik Schaible & Co. sowie die 1818 gegründete Fabrik Haager, Hoerth & Cie. (dort war er früher Mitarbeiter) auf, Schmider entwickelte 1897/1898 eine eigene Firmenmarke (berankter Rundstempel), mußte aber noch kurze Zeit, wohl aus vertraglichen Gründen statt Georg Schmider, H.H. & Cie. in die Firmenmarke schreiben, wobei das H. H. für Haager Hoerth steht, das MEK bezeichnet diese Marke Schmiders als Übergangsmarke, die Folgemarke ist die erste uneingeschränkt eigenständige Marke Schmiders, siehe diese erste Marke bei MEK D/XVIII/4 und MEK D/XVIII/5, nach 1900 benutzte Schmider auch andere Firmenmarken, Schmider engagierte bedeutende Künstler, u. a. Elisabeth Schmidt-Pecht, die wohl ausgehandelt hatte, dass Keramiken mit ihren Dekoren eine S P Kennzeichnung erhalten, das SP für Schmidt-Pecht wird manchmal als S für Steingut und P für Porzellan interpretiert, das ist falsch, bevor Schmider alle seine Fabriken zur Georg Schmider Vereinigte Zeller Keramische Fabriken vereinigen konnte, kam es zu zeitlichen Verzögerungen, bedingt durch zwei Großbrände in Zell a. H., 1899 und 1904, die auch die Fabriken in Mitleidenschaft zogen, letztlich erfolgte die Gründung 1907, 1934 starb Schmider und sein bereits in der Geschäftsleitung beschäftigter Schwiegersohn Heinrich Haiss wurde neuer Inhaber, danach dessen Sohn Günter Haiss, die Fabrik war bis 1988 in Familienbesitz , Durchmesser 23 cm