D/LXXI/1

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXI/1

Steinzeugfabrik Walter Müller, Deutschland, Grenzhausen, um 1905, Kanne, Künstler Paul Wynand, Werks.-Nr. 202, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 202, 3 sowie 3 L gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 48, Abbildung Nr. 35 identische Kanne in der Ausführung Steinzeug, graue Salzglasur, blau bemalt, als Fabrik Simon Peter Gerz I benannt und als Entwerfer Paul Wynand aufgeführt, als Werks.-Nr. wurde 202 angegeben, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 219, Fabrikbeschreibung sowie Seite 99, Abbildung Nr. 147, identische Kanne in der Ausführung Steinzeug, grau-blau, als Fabrik Walter Müller, Grenzhausen vermutet, der Entwurf wurde Paul Wynand zugeschrieben, als Werks.-Nr. wurde 202 angegeben, Zuordnung: die Werks-Nr. des MEK Exemplares lautet 202, insofern ordnet das MEK die Kanne vorläufig der Fabrik Walter Müller zu, weil die Fabrik Simon Peter Gerz I vierstellige Modellnummern verwendete, dreistellige Sondernummern wurden nur selten vergeben und blieben wohl Einzelentwürfen von Behrens, Ehmke und Breuhaus vorbehalten, da Wynand diverse Entwürfe lieferte wurden seine Entwürfe wohl eher mit vierstelligen Werks.-Nr. versehen, die Zuordnung zu Paul Wynand ist schlüssig und wird deshalb übernommen, Walter Müller gründete 1858 in Grenzhausen eine Steinzeugfabrik, Firmierung wohl Steinzeugfabrik Walter Müller, sein am 23.04.1889 geborener Sohn Erich Müller arbeitete in der Fabrik mit und besuchte außerdem die Königliche Keramische Fachschule in Höhr, um 1910 schuf Erich Müller wohl Jugendstilentwürfe für die Fabrik, um 1908 gründete Walter Müller zusammen mit Wilhelm Werner eine zweite Fabrik in Grenzhausen, Firmierung Steinzeugfabrik Walter Müller, Inhaber Müller und Werner oder Wilhelm Werner wurde lediglich Mitinhaber der Steinzeugfabrik Walter Müller und Müller gründete keine zweite Fabrik, 1912 schloss sich die Fabrik zusammen mit den Steinzeugfabriken, Gerz, Merkelbach und Hanke zu der Vereinigte Steinzeugfabriken Grenzhausen GmbH zusammen, 1914 trat Walter Müller in den Ruhestand, Wilhelm Werner verließ die Fabrik und Erich Müller wurde als Soldat eingezogen, die Produktion wurde eingestellt und die Fabrik geschlossen, gleichfalls schied die Steinzeugfabrik Walter Müller aus der o. g. GmbH aus, Ausführung als Elfenbeinsteinzeug mit partieller
grüner Bemalung, Höhe 28 cm, Breite 21 cm