Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/14

Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, ca. 1913 (Entwurf), hier Ausformung 1920‘ Jahre, Figur Haubentaucher mit zwei Jungen, Künstler Sigismund Wernekinck, Werks.-Nr. 4386/Exemplar Nr. 406/Modelleur Nr. 16, gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider Wien, GWM (Wiener Manufaktur Goldscheider) sowie Made in Austria schwarze Stempel, 4386, 406, sowie 16 gepresst, F (für Fayence) schwarz gemalt, B I (?) geritzt, Wernekinck geritzt, signiert Wernekinck, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 385, dort noch ohne Foto und ohne Erwähnung der Künstlersignatur, sowie Seite 604, Firmenmarke GS 19 (für die Zeit 1922 – 1941) identisch, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Figur ist eines der Wenigen erhalten gebliebene Exemplare, insbesondere mit Signatur Wernekinck, nach den Ausführungen von Dechant/Goldscheider befindet sich ein weiteres Exemplar im Kunstgewerbe Museum Berlin Inv. Nr. WA 143, ein weiteres Exemplar wurde im Wiener Kunstauktionshaus Kinsky und zwei Exemplare über ebay versteigert, Höhe 19,5 cm, Breite 10 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/103

Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, 1913/1914, Figur Eisbär, Künstler Sigismund Wernekinck, Werks.-Nr. 4517/Exemplar Nr. 213/Modelleur Nr. 1, gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider sowie Wien bräunlich schwarzer Stempel, 4517, 213 sowie 1 gepresst, Wernekink geritzt, signiert Wernekink, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 387, dort noch nicht erfasst, Höhe 13 cm, Breite 30 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/181

Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, um 1922, Figur Falke (auf Felssockel), Künstler Sigismund Wernekinck, Werks.-Nr. 4827/Exemplar Nr. 94/Modelleur Nr. 1, gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider Wien, GWM (Wiener Manufaktur Goldscheider) schwarzer Stempel sowie 4827, 94, 1 sowie P gepresst, AH (ligiert) schwarz gemalt, Wernekink (statt ck nur k am Ende des Namens) geritzt, signiert Wernekink, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 394, dort fehlt diese Werks.-Nr. (nicht beschrieben und nicht abgebildet), Seite 604, Firmenmarke GS 19 (für die Zeit 1922 – 1941) identisch sowie Seite 606, Sonderzeichen GS Z 3 (gültig für die Zeit 1885 – 1922) identisch (dieses Sonderzeichen findet sich eigentlich nur auf älteren Terrakotta Modellen), die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Figur ist das einzige Modell, welches bis jetzt bekannt ist, im Werkverzeichnis von Dechant/Goldscheider, ist die Figur nicht erfasst,
Höhe 40 cm, Breite 21 cm