Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/X/15
Utzschneider & Cie. Fabrique de Faience & Porcelaine a Sarreguemines & Digoin und Nachf. Faienceries de Sarreguemines, Digoin et Vitry-le-Francois, anciennement Utzschneider & Cie., Frankreich, Sarreguemines/Digoin, um/nach 1900, Fliese, Künstler (nach Hans Christiansen), Werks-Nr. ohne/Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke, nicht signiert, Literatur: René Simmermacher, Jugendstil Fliesen, Bestandskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, Seite 67, Abb. 19., dort identischer Fliesenrücken abgebildet, 1795 gründen Nicolas-Henri Jacobi, Paul-Augustin Jacobi und Joseph Fabry eine Porzellan-, Steingut-, Fayence-, und Majolikafabrik in Sarreguemines, Firmierung nicht bekannt, 1793 tritt Francois Paul Utzschneider als Mitarbeiter in die Fabrik ein und wird 1799 Teilhaber der Fabrik, 1836 übernimmt Utzschneiders Schwiegersohn Alexandre de Geiger (1803 – 1891) die Firmenleitung, 1871 kauft dessen Sohn Paul de Geiger die Fabrik, wahrscheinlich Firmierung ab da Utzschneider & Cie. Fabrique de Faience & Porcelaine a Sarreguemines, nach dem deutsch-französischem Krieg 1870/1871 gehört Sarreguemines zu Deutschland, deshalb gründet Paul de Geiger zwei weitere Fabriken in Frankreich (mit finanzieller Unterstützung von Villeroy & Boch), 1876 in Digoin (für Zier- und Gebrauchsporzellan) und 1881 in in Vitry-le-Francois (für Bau- und Industriekeramik), wahrscheinlich änderte sich 1876 die Firmenbezeichnung in Utzschneider & Cie. Fabriques de Faience & Porcelaine a Sarreguemines & Digoin, im Jahre 1883 ersteigert Utzschneider zusammen mit Villeroy & Boch, die Steingutfabrik Schramberg, nach WK I, werden alle 3 Utzschneider Fabriken zu Faienceries de Sarreguemines, Digoin et Vitry-le-Francois, anciennement Utzschneider & Cie. vereinigt, das MEK ordnet den Entwurf als nach Hans Christiansen ein, da sich im Design der Fliese eine stilisierte Darstellung einer Rose, ähnlich wie Christiansen sie darstellte, verwendet worden ist, Zuordnung zu Utzschneider gemäß o. g. Literatur, Höhe 0,9 cm, Länge und Breite 15 cm