Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CLXIX/3
Porzellanfabrik Gebrüder Schoenau und Nachf. Porzellanfabrik Gebr. Schoenau, Swaine & Co. GmbH, Deutschland, Hüttensteinach, um 1934, Schale mit zwei Handhaben, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke eine Krone (?), die oben mittig in einem Kreis ist, während sich unten mittig im Kreis ein waagerechter Strich befindet, unter diesem Strich SCHOENAU, darunter wieder ein waagerechter Strich, in dem Kreis der Buchstabe S (für Schoenau) in einer Hütten ähnlichen Umrahmung dunkelgrüner Stempel unter Glasur, Handmalerei sowie 2102 in Gold auf Glasur gemalt, nicht signiert, Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute, Seite 139, Marke Nr. 1009 identisch (dort beschrieben für die Zeit von 1933 bis 1956), weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 267, Werkteil 1., Gruppennummer 4., laufende Nummer der Gruppe 548, dort identische Marke (für die Zeit ab 1930) sowie Seite 525, Werkteil Nr. 3., laufende Nummer des Werkteils 553, dort Beschreibung der Fabrik, weitere Literatur: Ludwig Danckert, Handbuch des Europäischen Porzellans, 7. Auflage, Seite 249, Beschreibung der Fabrik sowie Seite 250, Marke 428 identisch (die Marke wurde am 22.02.1934 ins RWZR eingetragen), die Firmengeschichte der Fabrik hat enge historische Verbindungen zur Porzellanfabrik Swaine & Co., mit der sie sich letztlich 1920 vereinigte, insofern greift das MEK bei der Fabrikbeschreibung auch auf die Historie der Porzellanfabrik Swaine & Co. zurück, 1854 gründete Robert Swaine die Porzellanfabrik in Hüttensteinach, Firmierung Porzellanfabrik Swaine & Co., zuvor war Robert Swaine Mitgesellschafter einer anderen Porzellanfabrik in Hüttensteinach, deren Teilhaber er durch Abkauf der Anteile des Herrn August Arnoldi wurde, gegründet wurde diese Porzellanfabrik 1817 durch den Kommerzienrat Greiner aus Meiningen und den Hofkammerrat Künzel, das ist insofern interessant, weil diese Porzellanfabrik 1859 durch die Brüder Carl und Eduard Schoenau ersteigert und an die Porzellanfabrik Swaine und Co. verpachtet wurde, insofern ist anzunehmen, dass die Porzellanfabrik Swaine und Co. seit 1859 an zwei Standorten in Hüttensteinach Porzellan produzierte, zumindest bis 1864, als die Brüder Schoenau selbst in dieser Fabrik die Porzellan Produktion aufnahmen, die Firmierung der Porzellanfabrik ist von 1817 bis 1864 nicht geklärt aber ab 1864 sicher Porzellanfabrik Gebrüder Schoenau, 1856 tritt der Bruder von Robert Swaine, William Swaine in die Porzellanfabrik Swaine & Co. ein, von 1869 bis 1907 ist William der Geschäftsführer der Fabrik, um 1900 führt Theodor Schmuz-Baudiss in der Fabrik Versuche im Unterglasurdekor aus, dies im Auftrag der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk, München, ab 1907 ist der Schwiegersohn von William Swaine, Georg Conta Inhaber der Fabrik, 1917 wird die Fabrik von Kommerzienrat Albert Schoenau, wahrscheinlich ein Sohn einer der Brüder Carl oder Eduard Schoenau, übernommen und 1920 erfolgt der Zusammenschluss der Porzellanfabrik Gebrüder Schoenau und der Porzellanfabrik Swaine & Co. zur Porzellanfabrik Gebr. Schoenau, Swaine & Co. GmbH, ab 1920 wird auch so firmiert, 1932 sind Inhaber: Frau Geheimrat Schoenau, Adolf Günther Schoenau und Horst Schoenau, ab 1935 werden die beiden Fabriken in die Produktion von Gebrauchs- Laboratorium- und Elektrotechnische Porzellan aufgeteilt und wahrscheinlich ab da kein Kunstporzellan mehr produziert, nach WK II werden die Fabriken verstaatlicht, Höhe 6,7 cm, Breite 25,5 cm