Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Erich Kuithan wurde am 24. Oktober 1875 in Bielefeld geboren. Er starb am 30. Dezember 1917 in Jena. Erich Kuithan war der dritte Sohn des Seidenfabrikanten Emil Kuithan und seiner Frau Antonie, geborene Könemann. Kuithan war ein expressionistischer deutscher Maler und Leiter einer Zeichenschule in Jena. Er fertigte mindestens einen Entwurf für die Porzellan-Manufaktur a. S. Ferdinand Selle. Weitere Entwürfe von Kuithan für Porzellanfabrken sind nicht bekannt.

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CXXXIV/3

Porzellan-Manufaktur Burgau a. S. Ferdinand Selle, Deutschland, Burgau, 1910, Teller Form gerippt, Dekor Viktoria, Künstler Erich Kuithan, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke in einem Schild-förmigen Rahmen PBM (für Porzellan-Manufaktur Burgau), darunter ein Querstrich, darunter ein S-förmiger nach rechts blickender Fisch (das S steht entweder für Selle oder für den Fluss Saale) auf Wellengrund grüner Stempel unter Glasur, 3 blau unter Glasur gemalt, nicht signiert, Literatur: Bernd Fritz und Birgitt Hellmann, Städtische Museen Jena, Porzellan-Manufaktur Burgau a. d. Saale Ferdinand Selle 1901 – 1929, Seite 22, Firmenbrief, dort identische Marke in schwarz-weiss abgebildet, Seite 25, Chronologie der Erzeugnisse der Porzellanmanufaktur, dort unter Jahr 1910 Form gerippt und Dekor Viktoria aufgeführt, Seite 33, Abb. 30, Tafel- und Speiseserviceteile der Form „Gerippt“, Dekor „Victoria“ von Erich Kuithan sowie Seiten 84/85 Abbildungen von Geschirrteilen mit diesem Dekor wie folgt beschrieben: Dekor Viktoria, unterglasurblaue Randbögen sowie variables v-förmiges Häkchenmuster mit Zwischenpunkten auf den Rippengraten, weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel II, Marke Nr. 13 identisch, Seite 209, Herstellerverzeichnis, dort unter Burgau: Porzellan-Manufaktur Burgau Ferdinand Selle sowie Seite 221, Namenverzeichnis, dort Selle, Ferdinand, Burgau, 1901 gründet der Leipziger Kaufmann (Porzellanhandlung zusammen mit seinen zwei Brüdern in Leipzig) Ferdinand Otto Reinhold Selle in Burgau bei Jena eine Porzellanfabrik, handelsgerichtliche Eintragungen: 20.11.1901 Anmeldung, 26.03.1902 Eintragung, Firmierung Porzellan-Manufaktur Burgau a. S. Ferdinand Selle (a. S. steht für an der Saale), die Entwürfe, die unter anderem von van de Velde und Albin Müller stammen, bilden fast ausschließlich den Zeitgeschmack des Jugendstils ab, am 09.02.1915 stirbt Selle und seine Witwe Anna Agnes Selle führt die Fabrik fort, 1929 wird die Fabrik geschlossen, Durchmesser 14,5 cm