A/XXXII/1

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/XXXII/1

Gebrüder Schütz (Handelsgesellschaft), Majolika-, Steingut- und Schamottefabrik Gebr. Schütz (auch Thonwaarenfabrik L. R. Schütz und Majolika- und Steingutfabrik L. R. Schütz), Böhmen(Mähren)/Austria, Olomutschan/Olomucany (bei Blanz/Blansko) und Petrowitsch/Petrovce (bei Cilli/Celje) jetzt Slowenien zugehörig sowie Kunstatelier Wien/Austria, um 1900, Majolikazierteller, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 866, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Schütz Blansko im Oval sowie 866 gepresst, nicht signiert, Karl Schütz, Inhaber einer Papiermühle, kaufte um 1852 eine von Peter Selb 1849 gegründete Hafnerei in Olomutschan, er baute diese zu einer Fabrik aus, deren Leitung 1859 seine Söhne Ludwig Richard Schütz und Dr. Arnold Schütz durch Gründung einer Handelsgesellschaft übernahmen, die Fabrik firmierte als Gebr. Schütz Handelsgesellschaft (es ließ sich nicht recherchieren, welche Gesellschaftsform gewählt wurde), 1870/1871 gründete die Handelsgesellschaft in Petrowitsch eine weitere Fabrik (Grund war die Nähe zu Tonvorkommen in sehr hoher Qualität), außerdem war die Handelsgesellschaft Eigentümer zweier Tonbergbaufirmen, eine in Liboje bei Cilli und eine in Flöhau, Ludwig Richard Schütz leitete die Fabrik in Petrowitsch und Arnold Schütz leitete die Fabrik in Olomutschan, obwohl die Brüder ihr Eigentum erst 1890 teilten, scheint zumindest Ludwig Richard Schütz bereits vor 1890 auch eigenständig aufgetreten zu sein und auch eigenständig firmiert zu haben, so findet sich im Internet ein Zeitungsartikel vom 22.08.1876, in dem eine Thonwaarenfabrik L. R. Schütz aus Liboje benannt worden ist, vermutlich lautete aber die richtige Firmierung der Handelsgesellschaft ab 1870 bis 1890 Majolika-, Steingut- und Schamottefabrik Gebr. Schütz, weil diese Firmierung sowohl den Status, als auch alle Fabriken umfaßt, ab 1890 firmierte Ludwig Richard Schütz vermutlich als Majolika- und Steingutfabrik L. R. Schütz bis Fabrikverkauf 1917 oder 1922, (1917 wurde wohl eine Sparkasse oder ein Konsortium Eigentümer oder eine Familie Abel, die als Majolika Celeja firmierte oder die Keramicna industrija d. d. Zagreb, genau konnte das nicht recherchiert werden), im Internet findet sich eine mit 22.09.1913 datierte Werbeanzeige von Ludwig Richard Schütz mit der Firmierung Majolika- und Steingutfabrik L. R. Schütz, außerdem unterhielt die Handelsgesellschaft in Wien ein künstlerisches Atelier, welches von beiden Fabriken genutzt wurde, dort erfolgte die Bemalung mit kräftigen Emailfarben (pate email) siehe MEK A/XXXII/2, die Handelsgesellschaft hatte eine Lizenz dafür, die Rezeptur wurde von Franz Kosch, dem letzten Chemiker der Wiener Manufaktur entwickelt, ob Dr. Arnold Schütz ab 1890 ebenfalls die Firmierung seiner Fabrik in Olomutschan änderte, konnte nicht recherchiert werden, nicht bestätigt ist der Verkauf dieser Fabrik um 1904 an Oscar Basch, Durchmesser 17,5 cm