Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Julius-Vilhelm Guldbrandsen wurde 1869 in Stagelsee geboren. Er starb 1960 in Humblebeak. Guldbrandsen war ein dänischer Kunst- und Porzellanmaler. Er absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler, danach besuchte er die Kopenhagener Kunstschule. Außerdem studierte er in Dresden, Nürnberg und Wien. Im Jahre 1909 trat er in die Philipp Rosenthal & Co. AG als Mitarbeiter ein und war von 1910 bis ca 1922 Leiter der Kunstabteilung. Nach 1922 wechselte er wohl kurzzeitig zur Porzellanmanufaktur Hutschenreuther. Ab ca. 1922 war er Mitinhaber (evtl. Haupteigner) der Keramischen Werkstätte München-Herrsching AG. Später war er als Leiter und Lehrer der Kopierabteilung der Königlichen Porzellanmanufaktur Kopenhagen tätig.

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXX/6

Rosenthal Porzellan AG, vormals Philipp Rosenthal & Co. AG, vormals Philipp Rosenthal & Co., vormals Porzellanmalerei Philipp Rosenthal, Deutschland, Erkersreuth, Kronach, Marktredewitz, Selb, Selb-Plössberg, Sophienthal, Waldenburg, Waldershof, ca. 1910, Teller aus dem Fischservice, Künstler Julius-Vilhelm Guldbrandsen, Werks.-Nr. ohne, Exemplar-Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke zwei gekreuzte Stäbe, in der oberen Hälfte des Kreuzes eine Krone, links neben den Stäben Rosen, rechts neben den Stäben thal, darunter SELB-BAVARIA, darunter Kunst-, darunter Porzellan grüne Stempel unter Glasur, nicht signiert, Literatur: J. G. Th. Graesse und E. Jaenicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 512, Marke Nr. 3 identisch, weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken, Marke Nr. 1449 identisch (ohne Schriftzug Selb.Bavaria), weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel IX, Markenkasten 141 identische Marke abgebildet (ohne Schriftzug Selb-Bavaria), Seite 212, Herstellerverzeichnis, Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. AG, 141 sowie Seite 221, Namenverzeichnis, Rosenthal Philipp, & Co., Selb, M 141, weitere Literatur: Robert E. Röntgen, Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute (Ausgabe Jahr 2000), Seite 315, Marke Nr. 2477 identisch (dort gültig für das Jahr 1910), siehe auch Auktionshaus Quittenbaum, 86. Auktion, Jugendstil – Art Déco vom 20. Oktober 2009, Lot Nr. 582, zur Firmenhistorie, siehe die Übersichten nach den Inventarfotos, die bis auf einige Details in soweit richtig sind, 1879/1880 pachtete der aus Werl nach Selb zugezogene Porzellanmaler Philipp Rosenthal das Schloß Erkersreuth bei Selb und gründete eine Porzellanmalerei, anfänglich arbeitete er nur mit einem böhmischen Mitarbeiter, die Weissware bezog er von den benachbarten Porzellanfabriken Hutschenreuther und Zeidler, die Firmierung lautete Porzellanmalerei Philipp Rosenthal, 1889/1891 begann Rosenthal selbst Porzellan in Selb zu produzieren und firmierte als Philipp Rosenthal & Co., am 28.08. 1897 wurde die Fabrik in eine AG umgewandelt, diese firmierte als Philipp Rosenthal & Co. AG (1920 Verlegung des AG Sitzes nach Berlin, 1934 Rückverlegung des Sitzes nach Selb), zur gleichen Zeit gründete Rosenthal zusammen mit einem Herrn Bauer und weiteren Investoren eine Porzellanfabrik in Kronach, die als Bauer, Rosenthal & Co. firmierte, diese Fabrik wurde gleich 1897 wieder in die AG integriert, evtl. auch erst 1901, dies ist in der Literatur mal so oder so beschrieben, 1934 scheidet Geheimrat Philipp Rosenthal aus der Fabrikleitung aus, ab 1939 lautete die Firmierung der Aktiengesellschaft Rosenthal Porzellan AG, ab 1965 Rosenthal Glas & Porzellan AG und ab 1969 Rosenthal AG, Rosenthal kaufte diverse Porzellanfabriken zu, die in die AG integriert worden sind, z. B. firmierte die ehemalige Zeidler’sche Fabrik dann als Rosenthal Porzellanfabrik Bahnhof Selb GmbH, Durchmesser 22,1 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/CLI/1

Keramische Werkstätten München-Herrsching AG, vormals Keramische Werkstätten München-Herrsching Otto Koebke, Deutschland, München-Herrsching, 1925, Krug, Künstler Julius-Vilhelm Guldbrandsen, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke KWmH (für Keramische Werkstätten München-Herrsching) darunter Sp. (nicht aufgelöst) blau unter Glasur gemalt, Jul. V. Guldbrandsen darunter Herrsching dunkelgrüner Stempel unter Glasur, Eichmarke als waagerechter Strich I L geritzt, Widmung im Deckel mit gegossen, 1908 kaufte der in Halle/Saale geborene Otto Koebke ein bebautes Grundstück in München-Herrsching und errichtete eine keramische Fabrik, die 1909 mit der Produktion begann, während des WK I, wurde die Fabrik geschlossen, wohl aus Mangel an Kohle für die Brennöfen, nach dem Ende WK I eröffnete die Fabrik wieder, um 1922 (oder etwas später), übernahm die Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. AG, in Selb, die Fabrik, Anteile an der AG hatten wohl Koebke, Julius-Vilhem Guldbrandsen und die Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. AG, für die Guldbrandsen vorher als Leiter der Kunstabteilung tätig war, sicher ist, dass Guldbrandsen die Fabrik leitete und selbst dort tätig war, es wurde nun auch Massenware, zum Beispiel Bierkrüge, wie das MEK Exemplar anlässlich der Eröffnung des Deutschen Museum München hergestellt, 1929 wurde die Fabrik geschlossen, Höhe 18,5 cm, Breite 15,5 cm (ohne Deckel und Montur)