Willi Münch-Khe wurde am 19.01.1885 in Karlsruhe geboren. Er starb am 19.12.1960 ebenda.
Münch-Khe war als Maler, Graphiker und Kunstgewerbler tätig. Er studierte an der Karlsruher Akademie. 1908 war er als Zeichenlehrer an der Karlsruher Kunstgewerbeschule tätig. Seit 1909 war er Meisterschüler von Hans Thoma und fertigte ab ca. 1910 seine ersten Entwürfe für die Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Ab 1912 war er für die Königliche Porzellanmanufaktur Meissen tätig, lieferte aber noch jahrelang Entwürfe für die Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Weitere Stationen waren Leipzig, wieder Meissen und der Bodensee. 1934 zog Münch-Khe nach Berlin. Ab 1939 betrieb er eine eigene keramische Manufaktur in Hegau. Von 1949 bis 1953 lebte er in Argentinien, lebte dann wieder in Karlsruhe und arbeitete aber wieder für die Meissner Manufaktur. Außer o. g. Manufakturen schuf er noch Entwürfe für Rosenthal, Hutschenreuther und Villeroy & Boch.
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/II/13
Großherzogliche Majolika-Manufaktur und Nachf. Großherzogliche Majolika-Manufaktur Kunstkeramische Werkstätten und Nachf. Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe Kunstkeramische Werkstätten GmbH und Nachf. Großherzogliche Majolika-Manufaktur AG und Nachf. Staatliche Majolika-Manufaktur AG, Deutschland, Karlsruhe, 1917, Leuchter „Blätter“, Künstler Willi Münch-Khe, Werks.-Nr. 1488, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Krone des Großherzogs, darunter das badische Wappenschild, darunter zwei miteinander verbundene M (für Majolika-Manufaktur), 1488, 27, Ch sowie Baden alles gepresst, nicht signiert, Literatur: Monika Bachmayer und Peter Schmitt, Karlsruher Majolika 1901 bis 2001, Seite 91, Werksverzeichnis dort 1488 aufgeführt, dort mit Leuchter Blätter bezeichnet, dort Münch zugeordnet, dort Jahresangabe 1917 und Abbildung 1488 identischer Leuchter (dort farbig staffiert), die Anfänge der Manufaktur gehen zurück bis auf das Engagement von Hans Thoma um 1895, der dann auch die Firmenmarke entwarf und die Gründung des Ceramischen Atelier Kronberg im Taunus durch Wilhelm Süß und Karl Vogel um 1900, welches 1901 nach Karlsruhe umzog und damit den Grundstein legte, für die Großherzogliche Manufaktur, deren Bau durch Herzog Friedrich I. 1901 bewilligt und vollzogen wurde, bereits Ende 1901 begann die Manufaktur mit der Produktion, Firmierung Großherzogliche Majolika-Manufaktur, Wilhelm Süß wurde Direktor und C. F. Otto Müller in Karlsruhe, übernahm den Vertrieb bis 1907 als Generalverteter, 1909 wurde die Manufaktur in einen Neubau auf den herzoglichen Grund im Hardtwald verlegt, zur gleichen Zeit wurden zum Namen der Manufaktur die beiden Worte: Kunstkeramische Werkstätten hinzugefügt, Firmierung nun Großherzogliche Majolika-Manufaktur Kunstkeramische Werkstätten, 1912 wurde die Manufaktur ins Handelsregister eingetragen, am 01. Juli 1919 wurde die Manufaktur an den als Direktor der Manufaktur tätigen August Fricke und die beiden Industriellen Hans Duensing und Max Bicheroux verpachtet, am 25. März 1919 ging die Manufaktur in den Besitz des Badischen Staates über, am 01. Januar 1921 wurde die Manufaktur GmbH, Firmierung Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe Kunstkeramische Werkstätten GmbH, am 31. Mai 1922 wurde die Manufaktur AG, Firmierung Großherzogliche Majolika-Manufaktur AG, ungefähr zur gleichen Zeit wurden Kunstateliers für Max Laeuger, Ludwig König und Paul Speck eingerichtet, 1923 wurde eine Abteilung für kirchliche Kunst eingerichtet, 1927 änderte sich die Firmierung in Staatliche Majolika-Manufaktur AG, die Manufaktur arbeitet in geringem Ausmaß noch heute, Höhe 24 cm, Breite 10 cm