Über Gustav Thinwiebel konnten nur wenige Lebensdaten recherchiert werden. Er wurde 1853 in Berlin geboren und starb 1933. Ab 1879 war er in Höhr tätig. Wahrscheinlich ausschließlich als Entwerfer, Modelleur und Maler für die Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy.
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/39
Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, Deutschland, Höhr, vor 1900, Seidel, Künstler Gustav Thinwiebel, Werks.-Nr. 972, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 972, 9 sowie ½ L. neben Eichstrich gepresst, GT. (für Gustav Thinwiebel) geritzt sowie 4 Striche geritzt (ungedeutet), Markung im Zinndeckel R M & R Zinn (Zinn unvollständig) für Marzi & Remy Reichszinn, signiert GT, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 203, Beschreibung der Fabrik, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke (Anmerkung MEK: die stilisierte Töpfermarke, bestehend aus Mittelachse, daran Antriebstretscheibe, diese immer in einem quadratischen oder trapezförmigen Rahmen) erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ (Anmerkung MEK: richtige Schreibweise des Stempels eigentlich mit Großbuchstaben und nicht wie bei Schimanski klein geschrieben, also GESETZL. GESCHÜTZT) gemarkt sind, dieser Beschreibung stimmt das MEK bezüglich der Firmenmarke nicht zu, das MEK Exemplar D/XXXVII/64 widerlegt diese Aussage, vor, bis um 1900, wurde der M & R. darunter H. in einem Rechteck Stempel verwendet, diesen gibt es auch noch als ausgeschriebene Variante (MARZI & REMY darunter HÖHR.), dann nicht in einem Rechteck, sogar mit dem Zusatzstempel GESETZL. GESCHÜTZT, siehe http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, dort unter Marzi & Remy diese Stempelvariante abgebildet als auch die Stempelvariante des oben genannten MEK Exemplares, M & R. darunter H. steht nicht für Merkelbach & Remy, einer Westerwälder Fabrik, die in der gleichen Zeit produzierte und für die bisher in der Fachliteratur noch keine Firmenmarke nachgewiesen worden ist, weil sich diese Fabrik in Grenzhausen und nicht in Höhr befand, bis 1936 waren die beiden Ortschaften eigenständig und wurden erst am 01.04.1936 zusammen mit der Gemeinde Grenzau zu Höhr-Grenzhausen zusammengeschlossen, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, der 0,4 cm hohe und 1,4 cm breite ½ L. rechts neben Eichstrich Stempel, dient dem MEK als Identifizierungsstempel für nicht mit einer Firmenmarke versehene Fabrikate von Marzi & Remy, außerdem dient der Identifizierung die aufgetragene wulstige Lasche, unterhalb der Zinnmonturbefestigung am Henkel, Ausführung als
Elfenbeinsteinzeug mit Hohlboden, Dekor geritzt,
Höhe 17,2 cm, Breite 13,5 cm (nur die Keramik)
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/40
Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, Deutschland, Höhr, vor 1900, Seidel, Künstler Gustav Thinwiebel, Werks.-Nr. 361, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 361, 12 sowie 0,5 L. über Eichstrich gepresst, GT. (für Gustav Thinwiebel) sowie 361 (linksseitig unter dem Henkel) mit gegossen, signiert GT., Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 203, Beschreibung der Fabrik, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke (Anmerkung MEK: die stilisierte Töpfermarke, bestehend aus Mittelachse, daran Antriebstretscheibe, diese immer in einem quadratischen oder trapezförmigen Rahmen) erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ (Anmerkung MEK: richtige Schreibweise des Stempels eigentlich mit Großbuchstaben und nicht wie bei Schimanski klein geschrieben, also GESETZL. GESCHÜTZT) gemarkt sind, dieser Beschreibung stimmt das MEK bezüglich der Firmenmarke nicht zu, das MEK Exemplar D/XXXVII/64 widerlegt diese Aussage, vor, bis um 1900, wurde der M & R. darunter H. in einem Rechteck Stempel verwendet, diesen gibt es auch noch als ausgeschriebene Variante (MARZI & REMY darunter HÖHR.), dann nicht in einem Rechteck, sogar mit dem Zusatzstempel GESETZL. GESCHÜTZT, siehe http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, dort unter Marzi & Remy diese Stempelvariante abgebildet als auch die Stempelvariante des oben genannten MEK Exemplares, M & R. darunter H. steht nicht für Merkelbach & Remy, einer Westerwälder Fabrik, die in der gleichen Zeit produzierte und für die bisher in der Fachliteratur noch keine Firmenmarke nachgewiesen worden ist, weil sich diese Fabrik in Grenzhausen und nicht in Höhr befand, bis 1936 waren die beiden Ortschaften eigenständig und wurden erst am 01.04.1936 zusammen mit der Gemeinde Grenzau zu Höhr-Grenzhausen zusammengeschlossen, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, Zuordnung: erfolgt erstens, über den Künstler, der wohl nur für Marzi & Remy entworfen hat und zweitens über den 1,3 cm breiten und 0,7 cm hohen 0,5 L. über Eichstrich Stempel, welcher identisch ist, mit dem vom MEK festgelegten 0,5 L. über Eichstrich Identifizierungsstempel (MEK Exemplar D/XXXVII/45) für nicht mit einer Firmenmarke versehene Fabrikate von Marzi & Remy, Ausführung als Elfenbeinsteinzeug,
Höhe 14,5 cm, Breite 14 cm (nur die Keramik)
Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXII/67
Westerwälder Steinzeug ohne Fabrikzuordnung, Deutschland, Westerwald, 1903, großer 3 Liter Krug, Künstler Gustav Thinwiebel, Werks.-Nr. 52, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Fabrikmarke aber 3 L links neben Eichstrich, 52 sowie ungedeutes Zeichen gepresst, ungedeutete Ritzung, 52 sowie GT (für Gustav Thinwiebel) mit gegossen farbig und mit glasiert, signiert GT ligiert, die exakte Datierung ergibt sich aus der Widmung auf dem Zinndeckel, Höhe 36 cm, Breite 19,5 cm (nur die Keramik)