A/LXIII/1

Abteilung Austria, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/LXIII/1

K. k. priv. Wilhelmsburger Steingutfabrik Gebr. Lichtenstern und Nachf. Wilhelmsburger Steingutfabrik R. Lichtenstern & Co. und Nachf. Wilhelmsburger Steingut- und Porzellanfabrik AG und Nachf. Ostmark-Keramik AG, Austria, Wilhelmsburg, um 1900, Zierteller, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Krone, darunter älteres Stadtwappen von Wilhelmsburg, mit stehendem bekrönten Löwen und 3 Lilien, um das Wappen OPAQUE (für undurchsichtig, damit ist gemeint, dass das Produkt, Porzellan oder Steinzeug, nicht durchsichtig ist) WILHELMSBURG sowie 3 gepresst, nicht signiert, Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 203, Marke Werkteil-Nummer 1, Gruppen-Nummer 2 fortlaufende Nummer innerhalb der Gruppe 2049 identische Marke (dort für die Zeit 1882 – 1918, als Preßmarke) sowie Seite 649, Werk-Teil 3., laufende Nummer des Werkteils 1407, dort Beschreibung der Fabrik, die Fabrik wurde 1790 oder 1835 gegründet, bis 1882 erfolgten diverse Besitzerwechsel, 1882 übernahm die Familie Lichtenstern die Fabrik, Firmierung ab da K. k. priv. Wilhelmsburger Steingutfabrik Gebr. Lichtenstern, Haupteigentümer sind wohl die Brüder Richard und Oskar Lichtenstern, 1910 kauft die Fabrik die Kunst- und Tonwarenfabrik Rudolf Ditmar in Znaim, Mähren als zusätzliche Fabrik, 1912 erfolgt die Angliederung beider Fabriken an die Porzellanfabrik Triptis AG, Triptis, die bereits seit 1906 im Besitz der Steingut- Majolika- und Fayencefabrik Brüder Urbach, Turn bei Teplitz, Böhmen ist, Direktoren der Porzellanfabrik Triptis AG zu diesem Zeitpunkt sind: Kurt Gretschel, Alfred Urbach, Julius Fischmann und Oskar Lichtenstern, dieser Zusammenschluss hält aber nur wenige Jahre, denn die Brüder Lichtenstern übernehmen aus diesem Verbund (wann genau ist unklar) die Fabriken in Turn und in Znaim und firmieren mit diesen beiden Fabriken als Ditmar Urbach AG, wohl ab 1919 firmiert die Wilhelmsburger Fabrik als Wilhelmsburger Steingutfabrik R. Lichtenstern & Co., Inhaber sind: Richard und Oskar Lichtenstern, Paul Mocsari, Georg Fischmann und Ernst Mayer, 1932 wird die Fabrik in eine AG umgewandelt, Firmierung ab da Wilhelmsburger Steingut- und Porzellanfabrik AG, Präsident der AG ist Richard Lichtenstern, um 1939 flieht die Familie Lichtenstern in die USA und die Fabrik geht durch Arisierung in den Besitz der Creditanstalt Ostmark-Keramik AG, Hauptsitz Wien, Firmierung ab da Ostmark Keramik AG, Durchmesser 22,5 cm