Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Pierre Adrien Dalpayrat wurde am 14.04.1844 in Limoges geboren. Er starb am 10.08.1910 in Paris. Ab dem Jahre 1867 war er in Bordeaux tätig, dann in Toulouse. Für wen er tätig war ließ sich nicht recherchieren. Auf jeden Fall war er für keramische Hersteller tätig oder lernte dort. Für die Jahre 1876 bis 1888 ist nachgewiesen, dass Dalpayrat für die Keramik Manufaktur Blanc in Monte Carlo tätig war. Danach arbeitet er in Limoges. Für welche Manufaktur ist nicht geklärt. 1889 gründete er in Bourg-la-Reine bei Paris seine eigene Manufaktur zusammen mit dem Bildhauer Alphonse Voisin-Delacroix. Nach dessen Tod nahm er 1893 Anne Lesbros in seine Manufaktur auf und betrieb diese unter dem Namen Dalpayrat und Lesbros. Anne Lesbros schied 1905 aus der Manufaktur aus. Bis zu seinem Tode 1910 betrieb Dalpayrat dann seine Manufaktur mit Familienmitgliedern. 1893 gewann er auf der Weltausstellung in Chicago eine Goldmedaille. Er arbeitete mit Meier-Gräfe (La Maison Moderne) und Siegfried Bing (L’Art Nouveau) zusammen. Außerdem vertrieb er seine Arbeiten auch über die französische Verkaufsstelle von Bing & Gröndahl.
Berühmt wurde Dalpayrat vor allem wegen seiner grés flammé Glasuren in rot/grün oder rot/blau. Er führte auch Porzellanarbeiten aus, lernte wohl in seinen ersten Arbeitsjahren auch die Malerei auf Porzellan und Keramik. Figürliche bildhauerische Arbeiten führte er nach Entwürfen von Voisin-Delacroix, Mennier, Dufrène, Faivre und Frumerie-Kjellberg aus.
Er war einer der berühmtesten Keramiker seiner Zeit. Seine Arbeiten finden sich in allen renommierten Museen, sind auf dem Kunstmarkt sehr begehrt und entsprechend preisintensiv.

Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/XXI/1

Pierre Adrien Dalpayrat, Frankreich, Bourg-la-Reine, Vase mit floraler Bemalung, 1905 – 1907, Künstler Pierre-Adrien Dalpayrat, Werksnummer ohne, Exemplar Nr. Unikat, gemarkt Dalpayrat schwarzer Schriftzug unter Glasur, signiert = gemarkt, Literatur: Sammlung Heuser, Ausstellungen 1974 in Köln, Hannover und Darmstadt, Französische Keramik zwischen 1850 – 1910, Seite 150 ff., Beschreibung der Manufaktur sowie Beschreibung, dass Keramiken, welche auschließlich als Signum den Schriftzug Dalpayrat tragen, vermutlich Arbeiten von ihm selbst sind, dies betrifft insbesondere Arbeiten seiner letzten Schaffensperiode von 1905 – 1910, weitere Literatur: Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Sammlung Silzer, Europäische Keramik 1880 – 1930, Seite 206, Marke Nr. 43 fast identisch, das MEK Exemplar zeigt, dass Dalpayrat in der Zeit von 1867 bis 1888, als er in Bordeaux, in Toulouse, in Monaco und in Limoges tätig war, doch das Malen auf Keramik gelernt hat, siehe auch Auktionshaus von Zezschwitz, Auktion 62, Angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts, vom 14.10.2010, Lot Nr. 119, eine 20 cm hohe bemalte Vase, Ausführung ebenfalls als Steinzeugscherben, Höhe 21 cm, Breite 10 cm

Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/XXI/2

Pierre Adrien Dalpayrat, Frankreich, Bourg-la-Reine, Vase grés flammé, um 1900, Künstler Pierre-Adrien Dalpayrat, Werksnummer 6 (?), Exemplar Nr. Unikat, gemarkt Dalpayrat geritzt, F (mit Bleistift, für France) gemalt, unbekannter Pressstempel für die geschützte Marke, signiert = gemarkt, Literatur: Sammlung Heuser, Ausstellungen 1974 in Köln, Hannover und Darmstadt, Französische Keramik zwischen 1850 – 1910, Seite 150 ff., Beschreibung der Manufaktur sowie Beschreibung, dass Keramiken, welche auschließlich als Signum den Schriftzug Dalpayrat tragen, vermutlich Arbeiten von ihm selbst sind sowie Seite 232, Marken Nr. 45 bis 48 fast identisch, weitere Literatur: Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Sammlung Gertrud u. Dr. Karl Funke-Kaiser, Keramik vom Historismus bis zur Gegenwart, Seite 393, Marke Nr. 17 fast identisch,weitere Literatur: Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Sammlung Silzer, Europäische Keramik 1880 – 1930, Seite 206, Marken Nr. 46 sowie 49 fast identisch, siehe auch Auktionshaus Quittenbaum, Jugendstil – Art Déco, 77. Auktion vom 21.10.2008, Lot 296, gleich hohe Vase in anderer Formgebung, Steinzeugscherben mit Sang de Boeuf Glasur in rot und blau, Höhe 17,5 cm, Breite 6 cm

Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/XXI/3

Pierre Adrien Dalpayrat, Frankreich, Bourg-la-Reine, Tintenfässchen, um 1900, Künstler Pierre-Adrien Dalpayrat, Werksnummer 71 (Formnummer), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Dalpayrat geritzt, 71 gepresst, signiert = gemarkt, Literatur: Sammlung Heuser, Ausstellungen 1974 in Köln, Hannover und Darmstadt, Französische Keramik zwischen 1850 – 1910, Seite 150 ff., Beschreibung der Manufaktur sowie Beschreibung, dass Keramiken, welche auschließlich als Signum den Schriftzug Dalpayrat tragen, vermutlich Arbeiten von ihm selbst sind, Seite 151, Abbildung 87, ähnliches Tintenfässchen sowie Seite 232, Marken Nr. 45 bis 48 fast identisch, weitere Literatur: Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Sammlung Gertrud u. Dr. Karl Funke-Kaiser, Keramik vom Historismus bis zur Gegenwart, Seite 393, Marke Nr. 17 fast identisch, weitere Literatur: Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Sammlung Silzer, Europäische Keramik 1880 – 1930, Seite 206, Marken Nr. 46 sowie 49 fast identisch, siehe auch Auktionshaus Quittenbaum, Jugendstil – Art Déco Moderne Kunst, Auktion vom 03.05.2011, Lot 343, identisches Tintenfässchen mit minimal anderer Glasur, Steinzeugscherben, Sang de Boeuf Glasur auf weißer Engobe, farbloser Glaseinsatz sowie Zinndeckel mit Chrysanthemenmotiv, Höhe 4 cm, Breite 8,5 cm (nur die Keramik)