A/IXX/2

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/IXX/2

Zsolnay Porzellanmanufaktur und Vorgänger Erste Fünfkirchner Cement-Chamotstein und Feuerfeste Thonwaaren Fabrik Vilmos Zsolnay, Ungarn/Austria, Fünfkirchen/Pecs, 1879 bis 1896, Cachepot, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 3456, Exemplar Nr. Unikat, Vergolder Nr. 2 (?), gemarkt Firmenmarke mit Zsolnay gepresst, fünf Türme mit Hand schwarz auf Glasur gemalt, Made in Austria – Hungaria schwarzer Stempel auf Glasur, Vergolderstrich, 3456 gepresst, nicht signiert, gemalte 9 auf einem Standfuss, Literatur: Éva Hárs, Zsolnay Pecs, Seite 139, Marke Nr. 19 identisch (Pecs fehlt) sowie Seite 140, Stempelerklärung IV. (Made in Austria – Hungaria verwendet für die Zeit von 1879 – 1896), am 01.03. 1853 erhielt Nikolaus (Miklos) Zsolnay (bereits Inhaber des Handelshauses „Zum Amerikaner“ in Pecs) die Lizenz zur Errichtung einer Steingutfabrik in Pecs, dazu wurde die Einrichtung einer aufgegebenen Steingutfabrik in Lukafa gekauft und nach Pecs transportiert, betrieben wurde die Fabrik von Ignaz (Josef) Zsolnay einem Sohn von Nikolaus Zsolnay, Ignaz war aber kein guter Kaufmann und so sprang 1863 sein jüngerer Bruder Wilhelm (Vilmos) mit seinen finanziellen Mitteln ein, um letztlich 1864 die Fabrik ganz zu übernehmen, er baute diese um und firmierte ab 1868 als Erste Fünfkirchner Cement-Chamotstein und Feuerfeste Thonwaaren Fabrik, ab 1873 erste anspruchsvolle Produkte mit der neu entwickelten elfenbeinartigen Masse Ivoir-Porzellan, zwischen 1874 und 1877 entwickelte er die sogenannte Porzellanfayence, die Kinder von Vilmos Zsolnay Julia, Therese und Miklos arbeiten engagiert in der Fabrik mit, gleichfalls die Schwiegersöhne Jakob Mattyasovszky (Mann von Therese) und Tadè Sikorski (Mann von Julia), um 1888 erwarb der Wiener Großhändler Ernst Wahliss das alleinige Vertriebsrecht der Zsolnay Produkte im Ausland, berühmt wurde die Zsolnay Fabrik durch die sogenannte Eosinglasur, um 1890 kaufte Zsolnay die Porzellanfabrik von Ignaz Fischer (Budapest) zu, 1900 verstarb Vilmos und sein Sohn Miklos übernahm die Unternehmensleitung, ab wann sich die Firmierung änderte, konnte nicht recherchiert werden, anzunehmen ist vor/ab 1900, die Produkte von Zsolnay, die dem Historismus zuzurechnen sind,
sind Unikate, Ausführung mit Tigerglasur, Höhe 5,5 cm, Breite 6 cm