Fotos und Beschreibung

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/LVIII/1

Alfred Stellmacher Porzellan-Fabrik, Böhmen/Austria, Turn, Teplitz/Trnovany, Teplice, 1884 – 1894, Vase, Künstler Alfred Stellmacher, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke zwischen zwei ovalen Kreisen ALFRED STELLMACHER TURN, unten quer durch die Kreise ein Band mit TEPLITZ, im kleinen Kreis eine Rose blauer Stempel auf Glasur, 627 schwarz auf Glasur gemalt sowie 517 und 3 gepresst, nicht signiert, Literatur: Volker Mölle Riessner, Amphora Die Porzellan- und Keramik- Manufaktur in Nordböhmen, S. 19 ff., Beschreibung Werdegang Alfred Stellmacher sowie Beschreibung der Fabrik, Seite 159, Abbildung der identischen Marke für die Zeit 1884 – 1894 sowie Seite 193, noch einmal Abbildung der identischen Marke, der 1837 im thüringischem Steinheid geborene Alfred Stellmacher lernte in verschiedenen Thüringer Porzellanfabriken alles Wesentliche über die Herstellung von Porzellan, weil Stellmacher wohl eine bessere berufliche Perspektive in Böhmen sah, verlegte er seine Tätigkeit wahrscheinlich 1859 nach Turn/Teplitz, dort und/oder in Smichow bei Prag gründete er erste kleine Porzellanfabriken, hauptsächlich zur Herstellung von Porzellanblumen, hauchdünn und mit feinsten Schmelzfarben, in den Folgejahren entwickelte er das Stellmacher‘ sche Elfenbeinporzellan, gesichert ist, dass Stellmacher 1873 zuerst erfolglos mit dem Prager Kaufmann Carl Eberhardt in Smichov eine Porzellanfabrik gründete, Eberhardt betrog Stellmacher und eignete sich die Fabrik und die Privilegien der Fabrik an, 1875/1876 gründete er mit Christian Hillebrandt und Adolf Schippel eine neue Porzellanfabrik in Smichov, Firmierung Porzellanfabrik Alfred Stellmacher & Co., 1889 wurde diese Firma gelöscht, parallel zu seinen Aktivitäten in Smichov gründete Stellmacher wohl schon 1864 eine kleine Porzellanfabrik in Turn/Teplitz, wohl in der Lindenstr. 18 – 21, Firmierung wohl Alfred Stellmacher K.k. priv. Porzellan-Blumen-Fabrik, gesichert ist, dass Stellmacher ab 1870/1872 mit einer kleinen Fabrik in Turn/Teplitz tätig war, siehe Beschreibung oben, 1876 eröffnete Stellmacher in der Kulmer Str. 152 in Turn/Teplitz eine größere Porzellanfabrik, Firmierung Alfred Stellmacher Porzellan-Fabrik, nach und nach eröffnete Stellmacher Niederlassungen und Vertretungen in verschiedenen europäischen Städten, er erhielt diverse internationale Auszeichnungen, z. B. eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung 1889 und sogar Kaiser Wilhelm I., besuchte die Fabrik, anläßlich eines Kuraufenthaltes in Teplitz, Stellmacher war zwar erfolgreich aber er kam trotzdem in finanzielle Schwierigkeiten, 1892 übernahm sein Sohn Eduard Stellmacher (siehe MEK, Eduard Stellmacher) die Fabrik in der Lindenstr. 18 – 21 und gründete mit seinen Schwägern die Porzellanfabrik Riessner, Stellmacher & Kessel, der kurze Zeit später der Beiname Amphora zugefügt wurde, 1894 ging der Rest der Stellmacher‘ schen Fabriken in Turn/Teplitz, Kulmer Str. 152, an die in Wien etablierte Firma Ernst Wahliss, wohl 1896 gründete der unermüdliche Alfred Stellmacher zusammen mit Carl Spitz in Brüx noch einmal eine Porzellanfabrik, die aber wegen Erfolglosigkeit 1901 aufgeben wurde, Stellmacher zog sich nun aus dem Geschäftsleben zurück und verstarb 1906 hochgeehrt in Turn/Teplitz, Höhe 21 cm, Breite 12 cm