D/XLV/56

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLV/56

Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach und Nachfolger Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, Deutschland, Grenzhausen, um 1902, Seidel, Künstler Richard Riemerschmid, Werks.-Nr. 1741, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber Nr. 1741. darunter geschützt. (dieser Stempel wurde ebenfalls von Riemerschmid entworfen) sowie 0,5 L neben Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 221 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 77, Fabrikbeschreibung sowie Seite 94, Abbildung Nr. 200 a, identischer Seidel mit anderem Zinndeckel, Entwurf Richard Riemerschmid, Werks.Nr. 1741, weitere Literatur: Beate Dry-v. Zezschwitz, Westerwälder Steinzeug des Jugendstils I, R. Merkelbach Grenzhausen und München, Nachdruck der Spezialpreisliste 1905, Seite 31, Abbildung Nr. 19, identischer Stempel, Seite 55, Abbildung Nr. 36, identischer Seidel mit anderem Zinndeckel, Seite 86, Merkelbach Spezialpreisliste, dort unter 1741 wie folgt beschrieben: Inhalt ½ Liter, Krug mit vier Dallen, mit Rosetten und feinstem Zinndeckel, Entwurf Richard Riemerschmid sowie Seite 87, Abbildung 1741, identischer Seidel, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 61, Abbildung 41 a, identischer Seidel mit anderem Zinndeckel, wie folgt beschrieben: Entwurf Richard Riemerschmid, Werks.Nr. 1741, Seite 208, Beschreibung der Fabrik, Seite 209, Marke Nr. 18 a (dort beschrieben, dass diese Marke sich nur auf den frühen Gefässen von Riemerschmid befindet) identisch sowie Seite 244, Preistafel 7, dort beschrieben 1741, Entwurf Professor Riemerschmid, sowie Abbildung zu Preistafel 7, dort dieser Seidel mit anderem Zinndeckel abgebildet, siehe auch Auktionshaus Quittenbaum, Auktion Nr. 105 A, vom 06./07.11.2012, Lot Nr. 506, identischer Seidel, 1845 gründete Wilhelm Merkelbach (1817 – 1859) in Grenzhausen eine Kannenbäckerei, wann sich diese zur Steinzeugfabrik weiterentwickelte und wie diese Fabrik firmierte konnte nicht recherchiert werden, nach dem frühen Tod von Wilhelm Merkelbach übernahm dessen Sohn Wilhelm Reinhold Merkelbach (1847 – 1891) die Fabrik, wie Reinhold Merkelbach direkt nach der Übernahme firmierte konnte nicht recherchiert werden, spätestens ab 1892 firmierte die Fabrik als Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus dem Preis-Courant des Jahres 1892, seit 1878 hatte die Fabrik ein Fabriklager in München, welches ab 1891 als Bierkrugfabrikniederlage, Inh. Tosca Merkelbach, Grenzhausen bezeichnet wurde, nach Reinhold Merkelbachs Tod 1891 führte seine Witwe Tosca Merkelbach die Fabrik weiter, bis die Söhne Paul Merkelbach (1882 – 1917) und Reinhold Merkelbach (1885 – 1918) am 23.05.1907 die Fabrik übernahmen, ab 1905 firmierte die Fabrik als Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus der Spezialpreisliste des Jahres 1905, im Zuge der Fabrikübergabe an die Söhne wurde die Niederlage in München gelöscht und dafür als selbstständiges Unternehmen neu gegründet, nach dem beide Söhne im WK I gefallen waren, übernahm wieder Tosca Merkelbach die Leitung der Fabrik, 1911 gründete die Fabrik zusammen mit den Fabriken Müller, Hanke und Gerz die Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH, um sich gegenseitig im Vertrieb und in der Produktion zu befördern, bis zum Jahre 1918 stiegen die Fabriken Müller, Hanke und Gerz wieder aus der GmbH aus, Merkelbach übernahm viele der Formen der anderen Fabriken und die GmbH ging im Laufe der nächsten Jahre in die Steinzeugfabrik Reinhold Merkelbach auf, während des Bestehens der GmbH stellten die Fabriken jeweils auch Steinzeuge nach den Formen der anderen Fabriken her, die GmbH hatte keinen eigenen Markenstempel, die Produkte, auch die nach den Formen der anderen Fabriken hergestellten, wurden mit der jeweils eigenen Marke gekennzeichnet soweit überhaupt gemarkt worden ist, nach Tosca Merkelbachs Tod führte die Schwiegertochter Gertrud Merkelbach, wohl zusammen mit anderen Verwandten und nicht verwandten Geschäftsführern die Fabrik weiter, 1957 übernahm Prof. Reinhold Paul Bernhard Merkelbach (1918 – 2006), ein Enkel von Reinhold Merkelbach, die Leitung der Fabrik, ab 1970 änderte die Fabrik mehrmals ihre Firmierung und ab 1971 stieg die Goebel’sche Porzellanfabrik erst mit 50 % später dann mit 100 % in die Eigentumsverhältnisse der Fabrik ein, 1988 kauften Familienangehörige der Merkelbachs zusammen mit Investoren die Fabrik zurück, ab 1995 bis 2007 leitete die Familienangehörige Judith Engelmann, geb. Merkelbach die Fabrik, 2007 wurde die Produktion aufgegeben und die Steinzeugfabrik Matthias Girmscheid übernahm viele der Formen, sowohl Goebel als auch Girmscheid produzierten viele Jugendstilentwürfe als Neuauflagen, Ausführung als Steinzeug grau-blau salzglasiert, Zinndeckel und Montur abweichend und 1908 hinzugefügt, Deckelprägung: Firmenzeichen des Münchner Handelshauses Franz Kathreiner Nachfolger (FKN G.m.b.H.) Jahr 1908, gemäß dem vom Auktionshaus Quittenbaum angebotenem Seidel, bei dem der Besitzername weggeschliffen worden ist, während beim MEK Exemplar der Besitzername vorhanden ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine Bestellung mehrerer Seidel durch das Handelshaus Kathreiner, sicher auch um das Jahr 1902 herum, die Seidel wurden dann wahrscheinlich nicht von Merkelbach mit Zinnmonturen und Deckeln versehen, sondern das Handelshaus vergab diesen Auftrag anderweitig und ließ für entsprechende Kunden oder sonstige Personen den Deckel auch später noch personalisieren, die Veröffentlichung des Quittenbaum Bildmaterials erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Askan Quittenbaum,
Höhe 11 cm, Breite 13,5 cm (nur die Keramik)