D/LIII/29

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LIII/29

Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick und Nachfolger Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., Deutschland, Grenzhausen, um 1912, Kanne, Künstler Charlotte Krause (attr.), Werks.-Nr. 1689, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Wick- (W)erke, wobei der Fabrikname so zusammengesetzt worden ist, dass nur ein W verwendet worden ist, 1689 sowie TT alles gepresst, 1689 unter dem Henkel mit der Form gegossen, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 109, Fabrikbeschreibung sowie Marke Nr. 37 (für die Zeit ab 1912) identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 164, dort beschrieben, dass Charlotte Krause Entwürfe für Merkelbach & Wick geliefert hat, Seite 165, Abbildung 368 sowie Seite 166, Abbildung 375 Kannen mit ähnlichen Dekorelementen nach Entwürfen von Charlotte Krause (deshalb erfolgt die Zuordnung zu Charlotte Krause), Seite 215, Beschreibung der Fabrik sowie Seite 216, Marke Nr. 37 identisch (hier allerdings abweichend von „Die Neue Ära“ angegeben, dass die Marke erst ab dem Jahre 1922 verwendet worden ist, das MEK teilt diese Auffassung nicht, da um 1922 eine Marke mit AGWW für Wick Werke AG eingeführt worden ist und es somit eher nicht wahrscheinlich ist, dass zum gleichen Zeitpunkt zwei Marken eingeführt worden sind, um 1911 änderte sich die Geschäftsführung und somit die Eigentumsverhältnisse, deshalb ist es wahrscheinlich, dass auch um 1912 eine neue Fabrikmarke verwendet worden ist, gleiches geschah um 1922, auch hier änderten sich (durch Zusammenschluß) die Eigentumsverhältnisse, woraus sich wiederum eine neue Fabrikmarke erklärt), weitere Literatur: Beate Dry-von Zezschwitz, Westerwälder Steinzug des Jugendstils I, Reinhold Merkelbach, Spezialpreisliste 1905, Seite 10 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: J. G. Th. Graesse, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Seite 104, Marke Nr. 1 identisch, der 1840 geborene Friedrich Wilhelm Merkelbach (gest. 1896) betrieb eine Kannenbäckerei oder bereits eine keramische Fabrik, die unter dem Namen F. W. Merkelbach II. firmierte, 1872 (oder 1874) nimmt Friedrich Wilhelm Merkelbach den Bildhauer (Johann) Georg Peter Wick (geb. 1837, gest. 1914) in die Firma auf, die Firmierung ändert sich in Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick, ab 1882/1883 produzieren Sie als eine der ersten Westerwälder Fabriken Elfenbeinsteinzeug, über die Hälfte der Produktion wird in die USA exportiert, in der Zeit von 1886 bis 1897 liefert die Fabrik Halbfertigerzeugnisse an die keramische Fabrik von Hauber & Reuther, Jugenstilkünstler wie Peter Behrens und Henry van de Velde liefern um 1900 herausragende Entwürfe, 1895 tritt Wicks Sohn (und evtl. gleichzeitig Merkelbachs Schwiegersohn) Ludwig Konrad Wick in die Fabrik ein und übernimmt sicher zeitnah auch deren Leitung, bis er 1910/1911 die Leitung an seine Frau Emma abgibt, 1921/1922 fusioniert die Fabrik mit der um 1867 in Grenzhausen von Friedrich Wilhelm Merkelbach, Theodor Stadelmann und Julius Schröder als Mahl- und Schleifsteinfabrik gegründeten Fabrik Merkelbach, Stadelmann & Co. (wahrscheinlich war Konrad Wicks Frau Emma bereits Miteigentümer dieser Fabrik) zur Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., die Fabrik bestand rund 100 Jahre, das MEK Exemplar mit der Werks.-Nr. 1689 ist in der Fachliteratur noch nicht erfasst, Ausführung als Steinzeug brau glasiert (kölnisch-braun), keine Literangabe, MEK Nachmessung: 2,5 Liter,
Höhe 25,5 cm, Breite 17,5 cm