Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Jaray Sandor wurde am 11.11.1870 in Temesvar/Ungarn geboren. Das Sterbedatum ist nicht bekannt. Er studierte an der Wiener Akademie die Bildhauerei. Er war auch als Schauspieler tätig. 1899 erhielt er ein Stipendium, ging nach Rom und widmete sich fortan nur noch der Bildhauerei. Weiterhin lebte er dann in Berlin und Wien. In Wien betrieb er ein eigenes Atelier. Für die Stadt Wien schuf er 1911 das Bronzedenkmal Josef Kainz.

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/148

Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, um 1901/02, Gruppe Adam und Eva, Künstler Sandor Jaray, Werks.-Nr. 2306/Exemplar Nr. 116/Modelleur Nr. 3, gemarkt Friedrich Goldscheider Wien Sculpturemarke aufgelegt, verwendet zwischen 1900 – 1920 sowie REPRODUCTION RÉSERVÉE gepresst, 2306, 116, 3 gepresst, 606 geritzt, Zusatzzeichen gepresst, Jaray geritzt, signiert Jaray, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Goldscheider Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 355, dort ohne Foto erfasst, Seite 604, Firmenmarke GS 13 (für die Zeit 1900 – 1920), Seite 606, Zusatz GS Z 11 (für die Zeit 1885 – 1922) identisch sowie Seite 606, Zeichen GS Z 2 (für die Zeit 1885 – 1922) identisch, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Büste ist eines der Wenigen, erhalten gebliebene Exemplare, nach den Ausführungen von Dechant/Goldscheider, gibt es 3 weitere Exemplare, Höhe 33 cm, Breite 23 cm