Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/1

Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, Deutschland, Höhr, um 1910, Seidel, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. 2128, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber GESETZL. GESCHÜTZT, 2128, 23 sowie 0,5 L über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Erlebach, Jürgen Schimanski, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära 1900 – 1930, Jugendstil und Werkbund, Seite 72, Marke Nr. 16 identisch sowie Seite 74, Abbildung Nr 118, identischer Krug mit anderem Zinndeckel, Ausführung dort als Steinzeug mit dunkelbrauner Salzglasur, Werksentwurf nach Motiven von Albin Müller, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 203, Beschreibung der Fabrik, Beschreibung der zeitlichen Zuordnung, Modellnummern 1900/2000 um 1910 sowie Marke Nr. 16 identisch, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke (Anmerkung MEK: die stilisierte Töpfermarke, bestehend aus Mittelachse, daran Antriebstretscheibe, diese immer in einem quadratischen oder trapezförmigen Rahmen) erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ (Anmerkung MEK: richtige Schreibweise des Stempels eigentlich mit Großbuchstaben und nicht wie bei Schimanski klein geschrieben, also GESETZL. GESCHÜTZT) gemarkt sind, dieser Beschreibung stimmt das MEK bezüglich der Firmenmarke nicht zu, das MEK Exemplar D/XXXVII/64 widerlegt diese Aussage, vor, bis um 1900, wurde der M & R. darunter H. in einem Rechteck Stempel verwendet, diesen gibt es auch noch als ausgeschriebene Variante (MARZI & REMY darunter HÖHR.), dann nicht in einem Rechteck, sogar mit dem Zusatzstempel GESETZL. GESCHÜTZT, siehe http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, dort unter Marzi & Remy diese Stempelvariante abgebildet als auch die Stempelvariante des oben genannten MEK Exemplares, M & R. darunter H. steht nicht für Merkelbach & Remy, einer Westerwälder Fabrik, die in der gleichen Zeit produzierte und für die bisher in der Fachliteratur noch keine Firmenmarke nachgewiesen worden ist, weil sich diese Fabrik in Grenzhausen und nicht in Höhr befand, bis 1936 waren die beiden Ortschaften eigenständig und wurden erst am 01.04.1936 zusammen mit der Gemeinde Grenzau zu Höhr-Grenzhausen zusammengeschlossen sowie Seite 205, Abbildung Nr. 521, identischer Krug, dort als Feinsteinzeug braun glasiert, Werksentwurf nach Motiven von Albin Müller, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, Ausführung als Feinsteinzeug grau – blau und rot glasiert, Höhe 14 cm, Breite 14,5 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XXXVII/7

Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, Deutschland, Höhr, um 1910, Krug, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. 2124, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber GESETZL. GESCHÜTZT, 2124, 23 sowie 1 L über Eichstrich gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Erlebach, Jürgen Schimanski, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära 1900 – 1930, Jugendstil und Werkbund, Seite 72, Marke Nr. 16 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 81, Abbildung Nr. 96 b, identischer Krug (kleinere Ausführun sowie Seite 203, Beschreibung der Fabrik, Beschreibung der zeitlichen Zuordnung, Modellnummern 1900/2000 um 1910 sowie Marke Nr. 16 identisch, außerdem dort beschrieben, dass eine eigene Firmenmarke erst Anfang der 1920‘ Jahre eingeführt worden ist und dass Erzeugnisse der früheren Jahre oft mit dem Schriftzug „Gesetzl. Geschützt“ gemarkt sind, diese Beschreibung stellt das MEK bezüglich der Fabrikmarke in Frage, da unter http://www.steinmarks.co.uk/pages/pv.asp?p=stein164, verschiedene Fabrikmarken mit frühen Werksnummern aus dem 1900 Jahrhundert abgebildet sind, eine Fabrikmarke sogar mit dem Zusatz Gesetzl. Geschützt, siehe auch Keramikmuseum Westerwald, Inv. Nr. 68-G1316, identischer Krug mit anderem Deckel, die Fabrik wurde 1879 von Anton Marzi und seinem Schwager Simon Peter Remy in Höhr gegründet und firmierte als Thonwaaren – Fabrik Marzi & Remy, ab 1881 wurde eine eigene Zinngießerei angeschafft und ab 1883 neben dem grau – blau salzglasiertem Steinzeug auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Simon Peter Remy verstarb 1919 und sein Sohn Werner Remy trat in die Fabrik ein, 1924 verstarb Anton Marzi und sein Schwiegersohn Johann Otto Bühler trat in die Fabrik ein, Werner Remy verließ 1931 die Fabrik, 1941 trat Johann Otto Bühlers Sohn Otto Bühler in die Fabrik ein und 1953 dessen Sohn Otto Georg Bühler, die Fabrik war bis zum Konkurs in den 1990‘ Jahren immer in Familienbesitz, Ausführung als Steinzeug grau – blau salzglasiert,
Höhe 18 cm, Breite 15 cm (nur die Keramik)

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLI/8

Wächtersbacher Steingutfabrik, Deutschland, Schlierbach, ca. 1916, Saftkrug, Künstler Joseph Maria Olbrich (attr., für den Formentwurf, ca. 1903), Albin Müller (attr., für den Dekorentwurf, ca. 1915/16), Werks.-Nr. 6430 (Dekornummer), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit KAW (für Kunstabteilung Wächtersbach, Leitung Christian Neureuther) sowie C.N. (für Christian Neureuther) weißer Stempel unter Glasur sowie 6430 weißer Stempel unter Glasur, 4193/2 (Formnummer) sowie Schildmarke gepresst, nicht signiert, Literatur: Heinz und Lilo Frensch, Wächtersbacher Steingut, Seite 17, Marke der Kunstabteilung identisch, weitere Literatur: Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Wächtersbacher Steingut, Die Sammlung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Seite 103, Marke Nr. 25 identisch, Seite 120, Nr. 182, Formnummer 3887 für Joseph Maria Olbrich nachweisbar sowie Seite 121, Nr. 201, Tätigkeit von Albin Müller um 1915 nachweisbar, weitere Literatur: Ludwig Rinn und Vonderau Museum Fulda, Markentafel Wächtersbacher Keramik, Seite 12, Marke Nr. 29 identisch, weitere Literatur: Museums- und Geschichtsverein Brachttal e. V., Wächtersbacher Steingut, Figuren und Figürliches, Seite 106, Markentafel, identische abgebildete Marke, weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel VIII, Marke in 125 identisch, Seite 212, Herstellerverzeichnis, Schlierbach, Wächtersbacher Steingutfabrik sowie Seite 222, Namenverzeichnis, Wächtersbacher Steingutfabrik, Schlierbach, M 125, o. g. Zuschreibungen sind nicht belegt, die Form der Kanne ist die typische Machart eines Architekten wie Olbrich, die Formnummer ist nahe der Zeit, als Olbrich Entwürfe für die KAW erstellte, der Dekorentwurf durch Albin Müller ist zeitlich möglich, das Dekor entspricht eher nicht den Neureuther Entwürfen, evtl. stammt der Dekorentwurf auch von einem anderen Mitarbeiter der KAW, z. B. Eduard Schweitzer, das MEK nimmt keine Fabrikbeschreibung vor und verweist auf die o. g. Literatur,
Höhe 21 cm, Breite 14 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLIX/4

Simon Peter Gerz I. GmbH Fabrik fein verzierter Gebrauchs- und Luxusgegenstände und Vorgänger Simon Peter Gerz I. Fabrik antiker reichverzierter Steinzeugwaaren, Deutschland, Höhr, um 1909, Dose, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. 1711, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Fabrikmarke (oder diese ist von der dicken blauen Glasur verdeckt) aber 1711 gepresst, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 44 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 79, Abbildung Nr. 88 identische 3 cm höhere Dose, bezeichnet mit Entwurf: Albi Müller um 1909, Ausführung: S. P. Gerz, Modellnummer 1711, die Fabrik wurde 1857 von Simon Peter Gerz I (geb. 13.09.1830, gest. 12.09.1893) gegründet, die Registereintragung erfolgte aber erst 1862, insofern ist das Jahr 1862 das amtliche Gründungsdatum, bisher konnte in keiner Literatur eine Erklärung gefunden werden, warum Gerz seinem Namen eine römische I anfügte, recherchiert werden konnte, dass es noch einen Steinzeugfabrikanten namens Simon Peter Gerz II (geb. 1833, gest. 1908) gab und dass dieser der Vater von Alois Jacob Gerz, dem Mitbegründer der Steinzeugfabrik Rosskopf & Gerz war, 1867 erhielt die Fabrik das Prädikat eines Hoflieferanten des Herzog von Nassau, 1893 (Gerz Tod) wurde der Schwiegersohn Alphons William Loetschert Inhaber, sehr wahrscheinlich wurde um diese Zeit auch die Fabrikmarke SPG I in einem Kreis in die Dreieckmarke mit einem Krug geändert, spätestens aber sicher 1897, 1897 wurde die Pfeiffenfabrik Müllenbach & Thewalt Mitinhaber und eine GmbH wurde gegründet (Gründungsdatum: 05.08.1897), die Fabrik bestand bis 1997, Ausführung als Feinsteinzeug kobaltblau glasiert, Höhe 10 cm, Breite 9,5 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXX/1

Reinhold Hanke Fabrik fein verzierter Steinzeugwaaren, vormals Reinhold Hanke Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge, Deutschland, Höhr, um 1910, Flasche, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 60, Fabrikbeschreibung sowie Seite 62, Abbildung 76, identische Flasche (7,5 cm größere Variante) Entwurf Albin Müller für die Firma Carl Mampe in Berlin, dort außerdem beschrieben, dass Albin Müller Exemplare dieser Flasche in seinem Haushalt in Darmstadt (Darmstädter Künstlerkolonnie) hatte, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 202, Beschreibung der Fabrik, Seite 76 ff., Biografie Albin Müller sowie Seite 80, Abbildung 92, identische Flasche (7,5 cm größere Variante) Entwurf Albin Müller, weitere Literatur: Wolfgang Venzmer, Jugendstil im Landesmuseum Mainz, Seite 342, Beschreibung der Fabrik sowie Abbildung 444, identische Flasche (7,5 cm größere Variante und mit Flaschenstopfen) Entwurf Albin Müller, erworben aus Privatbesitz, Inventar Nr. 89/67, außerdem dort beschrieben, dass von dieser Flasche auch eine etwas kleinere Variante bekannt ist, mit Verweis auf das Auktionshaus Ketterer, Auktion Nr. 131, Jahr 1988, Lot Nr. 570, weitere Literatur: Institut Mathildenhöhe Darmstadt, Katalog Museum Künstlerkolonie Darmstadt, Seite 164, Abbildung 235, identische Flasche (7,5 cm größere Variante) Entwurf Albin Müller, weitere Literatur: Johannes und Peter Vogt, Alte Bierkrüge, Von der Renaissance bis zum Jugendstil, Seite 14, Fabrikbeschreibung und Benennung des Fabriknamens Reinhold Hanke Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge, siehe auch Auktionshaus von Zezschwitz, München, Auktion 62 vom 14.10.2010, Angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts, Lot Nr. 131 A, identische Flasche (7 cm größere Variante) mit einer wertmindernden Ausplatzung (Scharte), Verkaufserlös 200 € + ca. 20 % Zuschlagskosten, 1864 gründete der aus Böhmen (Ausbildung bei Maresch, Siderolithsteinzeug) zugewanderte Reinhold Hanke zusammen mit Ottmar Speyser eine Siderolithwaarenfabrik in Höhr, 1868 trennte sich Reinhold Hanke von Ottmar Speyser (ob dieser die Siderlithwaarenfabrik allein weiterführte oder ob diese in Konkurs ging ist noch nicht geklärt) und gründete seine eigene Fabrik, die als Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge firmierte, 1876 wurde die Fabrik von Kaiserin Augusta, Gattin Kaiser Wilhelm des I. zum Hoflieferanten ernannt, bis 1882 wurde ausschließlich graues Steinzeug produziert, welches blau bemalt wurde, ab 1883 wurde auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Reinhold Hanke starb am 22.06.1886 und seine Witwe Maria Hanke führte die Fabrik fort, gemäß des Musterbuches von ca. 1888 firmierte die Fabrik ab ca. 1888 als Reinhold Hanke Fabrik feinverzierter Steinzeugwaaren, ab 1901 führten die Söhne August und Carl Hanke die Fabrik, 1911 bis 1918 schloss sich die Fabrik mit den Fabriken Reinhold Merkelbach, Walter Müller und S. P. Gerz vertriebstechnisch zu der Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH zusammen, Hanke schied aber bereits vor 1918 wieder aus der GmbH aus, 1921 wurden bei einem Brand die Fabrikgebäude zerstört und danach in kleinerem Umfang wieder aufgebaut, 1938, zum Tode von August Hanke wurde die Hank’sche Fabrik endgültig stillgelegt, das Fabrikgelände und die Fabrikgebäude wurden aber bis 1983 noch zur Erzeugung keramischer Produkte wohl unter Pacht von den Hank‘schen Erben von anderen Fabrikanten zum Beispiel Jean Maas genutzt, Ausführung als Steinzeug grau-blau salzglasiert, zylindrischer Gefäßkörper mit ausgewölbter Schulter, die sich zum Hals hin stark verjüngt, auf zylindrischer Wandung umlaufende, reliefierte Wellenbänder in Blau auf grauem Grund, blau bemalte Schulter mit Nuppendekor und reliefierten Medaillons, Höhe 15,5 cm, Breite 7 cm

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LIII/6

Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick und Nachfolger Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., Deutschland, Grenzhausen, vor 1921 (Entwurf 1908), Seidel, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. 3208, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Rundstempel mit M & W sowie Gr. (für Merkelbach, Wick, Grenzhausen), ½ L über Eichstrich, 3208 sowie I (?) P (?) gepresst, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 329, Marke Nr. 214 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 109, Fabrikbeschreibung, Marke Nr. 36 identisch sowie Seite 110, Abbildung 267 identisch, dort als Ausführung1 Liter Krug, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 87, Abbildung 115 a identisch, dort als Ausführung 1 Liter Krug, Seite 215, Beschreibung der Fabrik sowie Seite 216, Marke Nr. 36 identisch, weitere Literatur: Beate Dry-von Zezschwitz, Westerwälder Steinzug des Jugendstils I, Reinhold Merkelbach, Spezialpreisliste 1905, Seite 10 ff., Fabrikbeschreibung, der 1840 geborene Friedrich Wilhelm Merkelbach (gest. 1896) betrieb eine Kannenbäckerei oder bereits eine keramische Fabrik, die unter dem Namen F. W. Merkelbach II. firmierte, 1872 (oder 1874) nimmt Friedrich Wilhelm Merkelbach den Bildhauer (Johann) Georg Peter Wick (geb. 1837, gest. 1914) in die Firma auf, die Firmierung ändert sich in Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick, ab 1882/1883 produzieren Sie als eine der ersten Westerwälder Fabriken Elfenbeinsteinzeug, über die Hälfte der Produktion wird in die USA exportiert, in der Zeit von 1886 bis 1897 liefert die Fabrik Halbfertigerzeugnisse an die keramische Fabrik von Hauber & Reuther, Jugenstilkünstler wie Peter Behrens und Henry van de Velde liefern um 1900 herausragende Entwürfe, 1895 tritt Wicks Sohn (und evtl. gleichzeitig Merkelbachs Schwiegersohn) Ludwig Konrad Wick in die Fabrik ein und übernimmt sicher zeitnah auch deren Leitung, bis er 1910/1911 die Leitung an seine Frau Emma abgibt, 1921/1922 fusioniert die Fabrik mit der um 1867 in Grenzhausen von Friedrich Wilhelm Merkelbach, Theodor Stadelmann und Julius Schröder als Mahl- und Schleifsteinfabrik gegründeten Fabrik Merkelbach, Stadelmann & Co. (wahrscheinlich war Konrad Wicks Frau Emma bereits Miteigentümer dieser Fabrik) zur Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., die Fabrik bestand rund 100 Jahre, Ausführung als Steinzeug grau-blau salzglasiert, Werks-Nr. 3208 unter dem Griff, Werks.-Nr. 3200 ff. verweisen auf eine spätere Ausführung, bei den o. g. Krügen Ausführung der Ovale in vierfach, beim Seidel in dreifach, das MEK Exemplar mit der Werks.-Nr. 3208 ist in der Fachliteratur als ½ Liter Seidel noch nicht erfasst, erfasst ist dieses Dekor nur als 1 Liter Krug, Höhe 14,5 cm, Breite 13 cm (nur die Keramik)