A/XXXIII/10

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/XXXIII/10

Haas & Czjzek K.K. privilegierte Porzellanfabrik und Nachf. Porzellanfabrik Haas & Czjzek AG, Böhmen/Austria, Schlaggenwald/Horni Slavkov und Chodau/Chodov, um 1890, Servierschale, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. 5941 (Dekornummer ?), Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit zwei gekreuzten Degen, die Degenspitzen als Tannen, dazwischen S (für Schlaggenwald) blaugrün auf Glasur, Firmenstempel Handelshaus D.F. Rabe & Co., Bremen rot auf Glasur, 5941 dunkelblau auf Glasur gemalt, ungedeutete Zahlen und Buchstaben gepresst, nicht signiert, Literatur: J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 420, Marke Nr. 23 identisch (Marke für die Zeit von 1888 – 1896 angegeben), weitere Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 301, Marke Nr. 10 identisch, Johann Georg Paulus gründete 1792 eine Porzellanfabrik, welche als Paulus Porzellan firmierte, nach kurzer Zeit wird, wohl noch vor Ende 1800, Luise Sophie Greiner Eigentümerin, Ihr Schwiegersohn der Arzt Johann Georg Lippert tritt in die Fabrik ein und holt sich Wenzel Haas aus Prag als Partner, Firmierung spätestens 1836 als Haas & Lippert, Wenzel Haas Sohn August Eusebius Haas war Grundbesitzer und trat zu Wenzel Haas Tod in die Fabrik ein, 1843 Tod von Johann Georg Lippert, dessen Tochter Emilie und deren Ehemann Johann Möhring erben die Anteile der Fabrik und verkaufen sie an Haas, der nun Alleineigentümer ist, 1867 übergibt August Eusebius Haas seine Fabrik an seinen Sohn Georg Haas (ab 1908 Freiherr von Hasenfels) und seinen Neffen Johann Czjzek (später Edler von Smidaich), Firmierung ab 1867 Haas & Czjzek K.K. Porzellanfabrik, 1871 kauft die Fabrik von der Familie Porges von Portheim die Porzellanfabrik in Chodau, Firmierung wohl identisch, lediglich Ortunterscheidung in den Stempeln, Georg Haas stirbt 1914 und seine Witwe Olga tritt in die Fabrik ein, 1923 übergibt Johann Czjzek seine Anteile an seinen Sohn Felix. 1930 wird eine Aktiengesellschaft gegründet und 1945 wird die Fabrik enteignet, in Schlaggenwald wird feinstes Porzellan für die Kaiserhäuser, den Papst und Fürstenhäuser produziert, in Chodau vorwiegend einfaches Gebrauchsgeschirr, siehe auch MEK A/XXXIII/9, identische Servierschale, Herstellungsort Schlaggenwald,
Höhe 4 cm, Breite 27,5 cm