D/XLV/32

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLV/32

Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach und Nachfolger Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, Deutschland, Grenzhausen, um 1902, Butterdose, Künstler Richard Riemerschmid (nach), Werks.-Nr. 1730, Exemplar Nr. ohne, gemarkt keine Firmenmarke aber 1730, F sowie ¾ gepresst, Pf für Pfund (schwer lesbar) geritzt, im Deckel nicht gedeutete und schwer lesbare Buchstaben und Zahlen schwarz gemalt, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 221 ff., Fabrikbeschreibung, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 77 ff., Fabrikbeschreibung sowie Seite 93, Abbildung 198 a dort diese Butterdose abgebildet, dort falsch als Entwurf von Riemerschmid beschrieben, weitere Literatur: Beate Dry-v. Zezschwitz, Westerwälder Steinzeug des Jugendstils I, R. Merkelbach Grenzhausen und München, Nachdruck der Spezialpreisliste 1905, Seite 124, Preise zu Tafel 94, dort beschrieben, dass die Butterdose Werks.-Nr. 1730 nach künstlerischer Vorlage entworfen worden ist, dort beschrieben, dass die Butterdose in verschiedenen Größen produziert worden ist, dort beschrieben, dass die Butterdose mit einem Unterteller bestellt werden konnte sowie Seite 125, Abbildung 94 zur Preistafel, dort die Butterdose mit Werks.-Nr. 1730 abgebildet, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 60, Abbildung 39 b identische Butterdose und Abbildung 39 Senftopf mit diesem Dekor sowie beschrieben, dass nur der Senftopf und das Dekor dieses Senftopfes von Riemerschmid entworfenen worden sind, dort beschrieben, dass für alle anderen Teile der Werks.-Nr. 1730 das Dekor, sicherlich mit Zustimmung von Riemerschmid, adaptiert worden ist, Seite 208, Beschreibung der Fabrik sowie Seite 244, Preistafel 7, dort beschrieben, dass Butterdosen mit der Werks.-Nr. 1730 nicht von Riemerschmid, sondern nach Riemerschmid entworfen worden sind sowie Abbildung zu Preistafel 7, dort diese Butterdose unter Werks.-Nr. 1730 abgebildet, weitere Literatur: Irmela Franzke, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Bestandskatalog Jugendstil, Seite 340, Beschreibung zu Abbildung 511 dort beschrieben, dass nur der Senftopf von Riemerschmid entworfen worden ist und alle anderen Teile wie Butterdose, Eierbecher usw. Werksentwürfe sind, Inv.Nr. 70/87 a – d sowie Seite 341, Abbildung 511 dort die identische Butterdose abgebildet, 1845 gründete Wilhelm Merkelbach (1817 – 1859) in Grenzhausen eine Kannenbäckerei, wann sich diese zur Steinzeugfabrik weiterentwickelte und wie diese Fabrik firmierte konnte nicht recherchiert werden, nach dem frühen Tod von Wilhelm Merkelbach übernahm dessen Sohn Wilhelm Reinhold Merkelbach (1847 – 1891) die Fabrik, wie Reinhold Merkelbach direkt nach der Übernahme firmierte konnte nicht recherchiert werden, spätestens ab 1892 firmierte die Fabrik als Steinzeug- & Thonwaarenfabrik, Zinngiesserei & Malerei Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus dem Preis-Courant des Jahres 1892, seit 1878 hatte die Fabrik ein Fabriklager in München, welches ab 1891 als Bierkrugfabrikniederlage, Inh. Tosca Merkelbach, Grenzhausen bezeichnet wurde, nach Reinhold Merkelbachs Tod 1891 führte seine Witwe Tosca Merkelbach die Fabrik weiter, bis die Söhne Paul Merkelbach (1882 – 1917) und Reinhold Merkelbach (1885 – 1918) am 23.05.1907 die Fabrik übernahmen, ab 1905 firmierte die Fabrik als Steinzeug- und Hartsteingutfabrik, Zinngießereien und Malereien Reinhold Merkelbach, dies ergibt sich aus der Spezialpreisliste des Jahres 1905, im Zuge der Fabrikübergabe an die Söhne wurde die Niederlage in München gelöscht und dafür als selbstständiges Unternehmen neu gegründet, nach dem beide Söhne im WK I gefallen waren, übernahm wieder Tosca Merkelbach die Leitung der Fabrik, 1911 gründete die Fabrik zusammen mit den Fabriken Müller, Hanke und Gerz die Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH, um sich gegenseitig im Vertrieb und in der Produktion zu befördern, bis zum Jahre 1918 stiegen die Fabriken Müller, Hanke und Gerz wieder aus der GmbH aus, Merkelbach übernahm viele der Formen der anderen Fabriken und die GmbH ging im Laufe der nächsten Jahre in die Steinzeugfabrik Reinhold Merkelbach auf, während des Bestehens der GmbH stellten die Fabriken jeweils auch Steinzeuge nach den Formen der anderen Fabriken her, die GmbH hatte keinen eigenen Markenstempel, die Produkte, auch die nach den Formen der anderen Fabriken hergestellten, wurden mit der jeweils eigenen Marke gekennzeichnet soweit überhaupt gemarkt worden ist, nach Tosca Merkelbachs Tod führte die Schwiegertochter Gertrud Merkelbach, wohl zusammen mit anderen Verwandten und nicht verwandten Geschäftsführern die Fabrik weiter, 1957 übernahm Prof. Reinhold Paul Bernhard Merkelbach (1918 – 2006), ein Enkel von Reinhold Merkelbach, die Leitung der Fabrik, ab 1970 änderte die Fabrik mehrmals ihre Firmierung und ab 1971 stieg die Goebel’sche Porzellanfabrik erst mit 50 % später dann mit 100 % in die Eigentumsverhältnisse der Fabrik ein, 1988 kauften Familienangehörige der Merkelbachs zusammen mit Investoren die Fabrik zurück, ab 1995 bis 2007 leitete die Familienangehörige Judith Engelmann, geb. Merkelbach die Fabrik, 2007 wurde die Produktion aufgegeben und die Steinzeugfabrik Matthias Girmscheid übernahm viele der Formen, sowohl Goebel als auch Girmscheid produzierten viele Jugendstilentwürfe als Neuauflagen, Ausführung als Feinsteinzeug grau-blau glasiert, siehe auch MEK D/XLV/57, dort der von Riemerschmid entworfene Senftopf, Höhe 9 cm, Breite 13 cm