Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Walter Ortlieb wurde am 26.01.1876 wahrscheinlich in Stuttgart geboren. Das Sterbedatum und der Sterbeort konnten nicht recherchiert werden. 1888 begann Ortlieb eine Lehre bei der Stuttgarter Firma Paul Stolz Kunstgewerbliche Werkstätte GmbH, vormals Bronce – Waaren – Fabrik A. Stolz. Nach seiner Lehrzeit arbeitete er bis 1896 als Zeichner und Modelleur für diese Fabrik. Parallel besuchte er die gewerbliche Fortbildungsschule in Stuttgart. Von 1896 bis 1897 besuchte Ortlieb die Münchner Kunstgewerbeschule. Danach unternahm er eine sechsmonatige Studienreise nach Italien. Im April 1898 siedelte er nach Berlin um. Dort arbeitete er einerseits als selbständiger Künstler und Architekt und andererseits als künstlerischer Mitarbeiter oder künstlerischer Leiter für verschiedene Werkstätten. Für die Westerwälder Steinzeugindustrie entwarf er wohl nur den MEK Entwurf D/XLIX/5.

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLIX/5

Simon Peter Gerz I. GmbH Fabrik fein verzierter Gebrauchs- und Luxusgegenstände und Vorgänger Simon Peter Gerz I. Fabrik antiker reichverzierter Steinzeugwaaren, Deutschland, Höhr, um 1901, Seidel, Künstler Walter Ortlieb, Werks.-Nr. 1151, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Fabrikmarke mit einem Krug in einem Dreieck, 1151, GRÈS „NASSOVIA“, GES. GESCH. sowie 0,5 L. über Eichstrich gepresst, im Zinndeckel Stempel REICHSZINN, G (G steht für Gerz)sowie HÖHR, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 329, Marke Nr. 212 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 44 ff., Fabrikbeschreibung, Seite 44, Marke Nr. 6 identisch sowie Seite 48, Abbildung Nr. 34 identischer Seidel, beschrieben mit Entwurd Walter Ortlieb 1901 und Werks.-Nr. 1151, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 197, Beschreibung der Fabrik und Marke Nr. 6 identisch sowie Seite 198, Abbildung 493 identischer Seidel, beschrieben mit Entwurf Walter Ortlieb und Werks.-Nr.1151, die Fabrik wurde 1857 von Simon Peter Gerz I (geb. 13.09.1830, gest. 12.09.1893) gegründet, die Registereintragung erfolgte aber erst 1862, insofern ist das Jahr 1862 das amtliche Gründungsdatum, bisher konnte in keiner Literatur eine Erklärung gefunden werden, warum Gerz seinem Namen eine römische I anfügte, recherchiert werden konnte, dass es noch einen Steinzeugfabrikanten namens Simon Peter Gerz II (geb. 1833, gest. 1908) gab und dass dieser der Vater von Alois Jacob Gerz, dem Mitbegründer der Steinzeugfabrik Rosskopf & Gerz war, 1867 erhielt die Fabrik das Prädikat eines Hoflieferanten des Herzog von Nassau, 1893 (Gerz Tod) wurde der Schwiegersohn Alphons William Loetschert Inhaber, sehr wahrscheinlich wurde um diese Zeit auch die Fabrikmarke SPG I in einem Kreis in die Dreieckmarke mit einem Krug geändert, spätestens aber sicher 1897, 1897 wurde die Pfeiffenfabrik Müllenbach & Thewalt Mitinhaber und eine GmbH wurde gegründet (Gründungsdatum: 05.08.1897), die Fabrik bestand bis 1997, Ausführung als Feinsteinzeug,
Höhe 11 cm, Breite 13 cm (nur die Keramik)