D/LIII/6

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LIII/6

Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick und Nachfolger Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., Deutschland, Grenzhausen, vor 1921 (Entwurf 1908), Seidel, Künstler Albin Müller, Werks.-Nr. 3208, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Rundstempel mit M & W sowie Gr. (für Merkelbach, Wick, Grenzhausen), ½ L über Eichstrich, 3208 sowie I (?) P (?) gepresst, nicht signiert, Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik, Seite 329, Marke Nr. 214 identisch, weitere Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 109, Fabrikbeschreibung, Marke Nr. 36 identisch sowie Seite 110, Abbildung 267 identisch, dort als Ausführung1 Liter Krug, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 87, Abbildung 115 a identisch, dort als Ausführung 1 Liter Krug, Seite 215, Beschreibung der Fabrik sowie Seite 216, Marke Nr. 36 identisch, weitere Literatur: Beate Dry-von Zezschwitz, Westerwälder Steinzug des Jugendstils I, Reinhold Merkelbach, Spezialpreisliste 1905, Seite 10 ff., Fabrikbeschreibung, der 1840 geborene Friedrich Wilhelm Merkelbach (gest. 1896) betrieb eine Kannenbäckerei oder bereits eine keramische Fabrik, die unter dem Namen F. W. Merkelbach II. firmierte, 1872 (oder 1874) nimmt Friedrich Wilhelm Merkelbach den Bildhauer (Johann) Georg Peter Wick (geb. 1837, gest. 1914) in die Firma auf, die Firmierung ändert sich in Steingut- und Steinzeugfabrik, Kunsttöpferei, Zinngießerei Merkelbach & Wick, ab 1882/1883 produzieren Sie als eine der ersten Westerwälder Fabriken Elfenbeinsteinzeug, über die Hälfte der Produktion wird in die USA exportiert, in der Zeit von 1886 bis 1897 liefert die Fabrik Halbfertigerzeugnisse an die keramische Fabrik von Hauber & Reuther, Jugenstilkünstler wie Peter Behrens und Henry van de Velde liefern um 1900 herausragende Entwürfe, 1895 tritt Wicks Sohn (und evtl. gleichzeitig Merkelbachs Schwiegersohn) Ludwig Konrad Wick in die Fabrik ein und übernimmt sicher zeitnah auch deren Leitung, bis er 1910/1911 die Leitung an seine Frau Emma abgibt, 1921/1922 fusioniert die Fabrik mit der um 1867 in Grenzhausen von Friedrich Wilhelm Merkelbach, Theodor Stadelmann und Julius Schröder als Mahl- und Schleifsteinfabrik gegründeten Fabrik Merkelbach, Stadelmann & Co. (wahrscheinlich war Konrad Wicks Frau Emma bereits Miteigentümer dieser Fabrik) zur Steingutfabrik Wick Werke AG, Vereinigte Fabriken Merkelbach & Wick und Merkelbach, Stadelmann & Co., die Fabrik bestand rund 100 Jahre, Ausführung als Steinzeug grau-blau salzglasiert, Werks-Nr. 3208 unter dem Griff, Werks.-Nr. 3200 ff. verweisen auf eine spätere Ausführung, bei den o. g. Krügen Ausführung der Ovale in vierfach, beim Seidel in dreifach, das MEK Exemplar mit der Werks.-Nr. 3208 ist in der Fachliteratur als ½ Liter Seidel noch nicht erfasst, erfasst ist dieses Dekor nur als 1 Liter Krug, Höhe 14,5 cm, Breite 13 cm (nur die Keramik)