D/LXX/2

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXX/2

Reinhold Hanke Fabrik fein verzierter Steinzeugwaaren, vormals Reinhold Hanke Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge (attr.), Deutschland, Höhr, um 1920, Figur Madonna mit Kind, Künstler Hans Wewerka (attr.), Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski und Jürgen Erlebach, Westerwälder Steinzeug, Die Neue Ära, Seite 21, Künstlerbiografie und beschrieben, dass Wewerka in erster Linie für die Fabrik Reinhold Hanke entworfen hat, Seite 60, Fabrikbeschreibung sowie Seiten 65 bis 67, Abbildungen von Wewerka Figuren, weitere Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 191 ff., Künstlerbiografie und Abbildungen von Wewerka Figuren, gefertigt von der Fabrik Hanke, dort auch beschrieben, dass nach 1912 die Hanke Wewerka-Modelle in den Besitz der Fabrik Reinhold Merkelbach übergingen und dass mangels Markung letztlich der tatsächliche Hersteller dadurch nicht zu ermitteln ist, da die Wewerka Modelle von Merkelbach weiterproduziert worden sind, insofern ist es möglich, dass das MEK Exemplar auch Merkelbach zuzuordnen ist, Seite 202, Beschreibung der Fabrik sowie Seiten 268 und 269, Preistafeln 31 und 32, Abbildungen diverser für Hanke entworfener Modelle von Wewerka, weitere Literatur: Dr. Gerhard P. Woeckel, Jugend, Staatliche Kunstsammlungen Kassel 1968, Nr. 76, Künstlerbiografie, weitere Literatur: Gisela Reineking von Bock, Meister der deutschen Keramik 1900 – 1950, Seite 313, Künstlerbiografie sowie dort beschrieben, dass Wewerka von 1910 bis 1914 für die Fabrik Reinhold Hanke als Modelleur tätig war, weitere Literatur: Johannes und Peter Vogt, Alte Bierkrüge, Von der Renaissance bis zum Jugendstil, Seite 14, Fabrikbeschreibung und Benennung des Fabriknamens Reinhold Hanke Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge, 1864 gründete der aus Böhmen (Ausbildung bei Maresch, Siderolithsteinzeug) zugewanderte Reinhold Hanke zusammen mit Ottmar Speyser eine Siderolithwaarenfabrik in Höhr, 1868 trennte sich Reinhold Hanke von Ottmar Speyser (ob dieser die Siderlithwaarenfabrik allein weiterführte oder ob diese in Konkurs ging ist noch nicht geklärt) und gründete seine eigene Fabrik, die als Fabrik altdeutscher Steinzeug-Krüge firmierte, 1876 wurde die Fabrik von Kaiserin Augusta, Gattin Kaiser Wilhelm des I. zum Hoflieferanten ernannt, bis 1882 wurde ausschließlich graues Steinzeug produziert, welches blau bemalt wurde, ab 1883 wurde auch Elfenbeinsteinzeug produziert, Reinhold Hanke starb am 22.06.1886 und seine Witwe Maria Hanke führte die Fabrik fort, gemäß des Musterbuches von ca. 1888 firmierte die Fabrik ab ca. 1888 als Reinhold Hanke Fabrik feinverzierter Steinzeugwaaren, ab 1901 führten die Söhne August und Carl Hanke die Fabrik, 1911 bis 1918 schloss sich die Fabrik mit den Fabriken Reinhold Merkelbach, Walter Müller und S. P. Gerz vertriebstechnisch zu der Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen GmbH zusammen, Hanke schied aber bereits vor 1918 wieder aus der GmbH aus, 1921 wurden bei einem Brand die Fabrikgebäude zerstört und danach in kleinerem Umfang wieder aufgebaut, 1938, zum Tode von August Hanke wurde die Hank’sche Fabrik endgültig stillgelegt, das Fabrikgelände und die Fabrikgebäude wurden aber bis 1983 noch zur Erzeugung keramischer Produkte wohl unter Pacht von den Hank‘schen Erben von anderen Fabrikanten zum Beispiel Jean Maas genutzt, das MEK schreibt diese Figur vorläufig der Fabrik Reinhold Hanke und dem Künstler Hans Wewerka zu, wobei vor allem die Sockelausführung fragwürdig ist, Ausführung als Steinzeug, braun salzglasiert (kölnisch-braun), mit der Hand modelliert und innen hohl, Höhe 29 cm, Breite 7,5 cm