F/X/18

Abteilung Frankreich, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer F/X/18

Utzschneider & Cie. Fabrique de Faience & Porcelaine a Sarreguemines & Digoin und Nachf. Faienceries de Sarreguemines, Digoin et Vitry-le-Francois, anciennement Utzschneider & Cie., Frankreich, Sarreguemines/Digoin, um/nach 1890, Wandteller Schwarzwälderin, Werks-Nr. ohne/Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit U & C sowie Sarreguemines schwarzer Stempel unter Glasur, darunter Schwarzwälderin. in blassem schwarz unter Glasur, darunter Nach Photoglob Co. (die Photoglob AG ist ein 1889 gegründeter schweizerischer Verlag unter anderem für Ansichtskarten, Panoramabilder), darunter ZÜRICH schwarzer Stempel unter Glasur, darunter Breveté: S.G.D.G. (ist die Bezeichnung für ein Patent wie es in Frankreich bis zum Jahr 1968 galt, der Ausdruck steht für „Breveté Sans Garantie Du Gouvernement“ und bedeutet übersetzt: „Patent ohne Garantie der Regierung“) schwarzer Stempel unter Glasur, darunter B (?) P schwarz unter Glasur sowie unbekanntes Zeichen gepresst, nicht signiert, bei dem Dekor handelt es sich um ein sepiafarbenes Umdruckdekor „Calvados“, welches für die Weltausstellung 1889 verwendet wurde, auf Bildtellern zur Weltausstellung von 1889 findet man für die besondere Keramikmasse „Ivoire“-Elfenbein (wegen der gelblichen Farbe) die Ordnungszahl 228, somit konnte man die verschiedenen Keramikmassen beim Brand in Bezug auf Branddauer und Brandhitze unterscheiden, Literatur: Henri Gauvin, Alain Benedick, Jean-Jacques Becker, Sarreguemines-Les Marques de Fabrique, Jahr 2005, weitere Literatur: J.G. Th. Grässe und E. Jaennicke, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw., Seite 153, Marke Nr. 2 identisch, weitere Literatur: Jeffrey B. Snyder and Leslie Bockol, Majolica, British, American & European Wares, Seite 150, Beschreibung der Fabriken sowie Seite 153, Marke identisch, weitere Literatur: Otto Pelka, Keramik der Neuzeit, Markentafel XI, Markenkasten 176, Abbildung der identischen Marke sowie Seite 222, Namensverzeichnis der Manufakturen, Fabrik dort aufgeführt, weitere Literatur: J. A. Schmoll genannt Eisenwerth und Helga Schmoll genannt Eisenwerth, Nancy 1900 Jugendstil in Lothringen, Seite 151, Beschreibung der Fabriken sowie Seite 448, identische Marke abgebildet, weitere Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 188, Werkteil 1., Gruppennummer 2., laufende Nummer innerhalb der Gruppe 1667, dort identische Marke (dort gültig für die Zeit ab 1890, für Fayencen) sowie Seite 600, Werkteil Nr. 3, laufende Nummer innerhalb des Werkteils 1114, dort Beschreibung der Fabriken, 1795 gründen Nicolas-Henri Jacobi, Paul-Augustin Jacobi und Joseph Fabry eine Porzellan-, Steingut-, Fayence-, und Majolikafabrik in Sarreguemines, Firmierung nicht bekannt, 1793 tritt Francois Paul Utzschneider als Mitarbeiter in die Fabrik ein und wird 1799 Teilhaber der Fabrik, 1836 übernimmt Utzschneiders Schwiegersohn Alexandre de Geiger (1803 – 1891) die Firmenleitung, 1871 kauft dessen Sohn Paul de Geiger die Fabrik, wahrscheinlich Firmierung ab da Utzschneider & Cie. Fabrique de Faience & Porcelaine a Sarreguemines, nach dem deutsch-französischem Krieg 1870/1871 gehört Sarreguemines zu Deutschland, deshalb gründet Paul de Geiger zwei weitere Fabriken in Frankreich (mit finanzieller Unterstützung von Villeroy & Boch), 1876 in Digoin (für Zier- und Gebrauchsporzellan) und 1881 in in Vitry-le-Francois (für Bau- und Industriekeramik), wahrscheinlich änderte sich 1876 die Firmenbezeichnung in Utzschneider & Cie. Fabriques de Faience & Porcelaine a Sarreguemines & Digoin, im Jahre 1883 ersteigert Utzschneider zusammen mit Villeroy & Boch, die Steingutfabrik Schramberg, nach WK I, werden alle 3 Utzschneider Fabriken zu Faienceries de Sarreguemines, Digoin et Vitry-le-Francois, anciennement Utzschneider & Cie. vereinigt, Durchmesser 22 cm