D/XLVIII/2

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/XLVIII/2

Albert Jacob Thewalt, Fabrik fein verzierter Steinzeugwaren, Deutschland, Höhr, 1909, Seidel, Künstler Wilhelm Anton Kamp (attr.), Werks.-Nr. 518, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit A T und über dem T ein Punkt, dieser besagt folgendes: im alten Schreibduktus wurde I und J oft gleich gesetzt, um den Buchstaben I bzw. J kenntlich zu machen, wurde darüber ein Punkt gesetzt, Beispiel: ein senkrechter Strich mit einem Punkt darüber bedeutet Buchstabe I oder bei Gleichsetzung auch J, insofern versteckt sich in der Marke beim Buchstabe T auch das J, soweit ist der Sinn des Punktes ermittelt, so dass die Marke als AJT für Albert Jacob Thewalt zu lesen ist sowie E gepresst, 518 mit gegossen oder aufgelegt, nicht signiert, Literatur: Jürgen Schimanski, Braun geflammt und grau gesalzen, Seite 226, Beschreibung der Fabrik, Beschreibung, dass fast alle Entwürfe von Wilhelm Anton Kamp stammen sowie Marke Nr. 43 identisch, die Signatur K oder WK verweist auf den Hauptentwerfer der Fabrik Wilhelm Anton Kamp, der zweite Sohn von Joahnn Peter Thewalt jr., Albert Jacob Thewalt (1857 – 1939) gründete 1882 zusammen mit seinem Schwager Jean Paulus die keramische Fabrik Paulus und Thewalt, trennt sich dann von Jean Paulus und gründet 1894 seine eigene Fabrik, die als Albert Jacob Thewalt, Fabrik fein verzierter Steinzeugwaren firmiert, nach Albert Jacobs’s Tod führen sein Sohn Albert Johann Thewalt und danach sein Enkel Albert Jakob Thewalt die Fabrik fort, Künstlerzuschreibung: Wilhelm Anton Kamp trat 1897 in die Fabrik ein und schuf rund 800 Entwürfe, Datierung des Seidels und Datierung der Marke; die Frankfurter Festhalle wurde am 19.05.1909 fertiggestellt und eröffnet, insofern kann der Seidel nicht vor dieser Zeit hergestellt worden sein, es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Seidel anläßlich der Eröffnung der Festhalle entworfen worden ist, da es für Thewalt somit eine gute Absatzchance gab, durch die Seideldatierung steht fest, dass die Fabrikmarke des MEK Exemplares auch um diese Zeit verwendet worden ist, in o. g. Literatur wurde bei zwei Abbildungen mit 500‘ Werks.-Nr. jeweils
das Jahr 1910 angesetzt, Höhe 16 cm, Breite 10 cm (nur die Keramik)