A/IXX/9

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/IXX/9

Zsolnay Porzellanmanufaktur und Vorgänger Erste Fünfkirchner Cement-Chamotstein und Feuerfeste Thonwaaren Fabrik Vilmos Zsolnay, Ungarn/Austria, Fünfkirchen/Pecs, 1896, Wandfliese, Künstler Ödön Lechner (Entwurf), Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke mit Zsolnay und fünf Türmen gepresst, Literatur: Éva Hárs, Zsolnay Pecs, Seite 141, Marke Nr. 46 ähnlich, weitere Literatur: Éva Csenkey und Ágota Steinert, Hungarian Ceramics from the Zsolnay Manufactory 1853 – 2001, Seite 202, Foto der eingebauten Fliesen in der Empfangshalle sowie Seite 203 Foto und Beschreibung der Fliesen als Inventar des Janus Pannonius Museums in Pécs, diese Fliese war ehemals 1896 an den Wänden der Empfangshalle des Museum für angewandete Kunst in Budapest verbaut, am 01.03. 1853 erhielt Nikolaus (Miklos) Zsolnay (bereits Inhaber des Handelshauses „Zum Amerikaner“ in Pecs) die Lizenz zur Errichtung einer Steingutfabrik in Pecs, dazu wurde die Einrichtung einer aufgegebenen Steingutfabrik in Lukafa gekauft und nach Pecs transportiert, betrieben wurde die Fabrik von Ignaz (Josef) Zsolnay einem Sohn von Nikolaus Zsolnay, Ignaz war aber kein guter Kaufmann und so sprang 1863 sein jüngerer Bruder Wilhelm (Vilmos) mit seinen finanziellen Mitteln ein, um letztlich 1864 die Fabrik ganz zu übernehmen, er baute diese um und firmierte ab 1868 als Erste Fünfkirchner Cement-Chamotstein und Feuerfeste Thonwaaren Fabrik, ab 1873 erste anspruchsvolle Produkte mit der neu entwickelten elfenbeinartigen Masse Ivoir-Porzellan, zwischen 1874 und 1877 entwickelte er die sogenannte Porzellanfayence, die Kinder von Vilmos Zsolnay Julia, Therese und Miklos arbeiten engagiert in der Fabrik mit, gleichfalls die Schwiegersöhne Jakob Mattyasovszky und Tadè Sikorski, um 1888 erwarb der Wiener Großhändler Ernst Wahliss das alleinige Vertriebsrecht der Zsolnay Produkte im Ausland, berühmt wurde die Zsolnay Fabrik durch die sogenannte Eosinglasur, um 1890 kaufte Zsolnay die Porzellanfabrik von Ignaz Fischer (Budapest) zu, 1900 verstarb Vilmos und sein Sohn Miklos übernahm die Unternehmensleitung, ab wann sich die Firmierung änderte, konnte nicht recherchiert werden, anzunehmen ist vor/ab 1900, die Produkte von Zsolnay, die dem Historismus zuzurechnen sind, sind Unikate, Hand gepresst, emaillierte, rubinfarbige, metallische Eosin-Lüsterglasur (millenium technique),
weitere Hinweise: Foto der Empfangshalle aus dem Internet,
Höhe 9,5 cm, Breite 19,5 cm