N/VII/1

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer N/VII/1

Brouwer’s Aardewerk Vredelust dann N.V. Fabriek van Brouwers Aardewerk, Niederlande, Leiderdorp dann Leiden, 1904, große Vase mit drei Henkeln, Künstler Willem Coenraad Brouwer, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke in einem weit offenem Buchstaben L (für Leiderdorp und Leiden, Hinweis MEK: es gibt diese Marke auch in einem offenem G, das G steht für Gouda/Goedewaagen, wo Brouwer von 1898 bis 1900 tätig war) ineinander ligiert ein gespiegeltes B (für Brouwer, als Nachname des Ehemannes), M und W (M für den ersten Buchstaben des Vornamens Margaretha von Brouwers Ehefrau, geborene Breedt-Bruyn, W für Willem), in den Buchstaben M und W der Buchstabe C (für Coenraad), dann B (wieder für Brouwer, als Nachname der Ehefrau) gepresst, J 4 (wohl für Jahr 1904) geritzt sowie 4 gepresst, gemarkt = signiert, Literatur: Dieter Zühlsdorff, Markenlexikon Band 1, Porzellan und Keramik Report 1885 – 1935, Seite 357, Marke Werk-Teil 1., Gruppennummer des Werkteils 18., fortlaufende Nummer innerhalb der Gruppe 45 identische Marke (dort für die Zeit von 1901 bis 1908 eingeordnet) sowie Seite 398, Werk-Teil 2., fortlaufende Nummer des Werkteils 59, dort kurze Beschreibung der Werkstatt, weitere Literatur: Edgar Pelichet, Jugendstil Keramik, Seite 152, dort Erwähnung der Werkstatt von Brouwer sowie Seite 178, dort die Firmenmarke zeichnerisch dargestellt, allerdings falsch im Sinne von unvollständig, weitere Literatur: Objekte des Jugendstils aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums Zürich im Museum Bellerive, Seite 31, Abbildungen von Brouwer Keramiken aus der Art Deco Zeit vor/um 1930 sowie Abbildung der Firmenmarke, welche ab 1933, nach Brouwers Tod, gültig war sowie Seite 290, dort kurze, unvollständige und teilweise falsche Biografie von Brouwer, weitere Literatur: Heinrich Pudor, Dokumente zum Jugendstil, Modernes Kunstgewerbe 1902 – 1908, Abbildungen Nr. 121, 122, 124, 126 sowie 131 mit Keramiken von Brouwer sowie Seite 227, dort kurze Beschreibung der Werkstatt, der künstlerisch ausgebildete Brouwer, war zuerst in der Fabrik Pijpen- und Aardewerkfabriek Goedewaagen in Gouda tätig (Zeit 1898 bis 1900), wo er bereits eigene signierte Keramiken schuf (siehe Firmenmarken Beschreibung oben), wie das finanziell geregelt war und ob Brouwer auf eigene Rechnung und mit eigener Firmierung tätig war, konnte nicht recherchiert werden, Pudor, als Zeitzeuge schreibt, dass Brouwer innerhalb der Fabrik Goedewaagen eine eigene Werkstatt eröffnete, insofern auch eine eigene Firmenmarke aus dieser Zeit existiert, ist wohl davon auszugehen, dass die Pudorsch’e Beschreibung richtig ist), 1901 erwarb Brouwer mit einem Kredit das Landhaus „Vredelust“ in Leiderdorp und richtete es als keramische Werkstatt ein, Firmierung ab da Brouwer’s Aardewerk Vredelust und geänderte Firmenmarke (G wird durch L ersetzt, ab 1917 kommt das Wort Holland zur Firmenmarke hinzu), bereits 1903 verlegte er die Werkstatt nach Leiden (ob das so richtig ist, ist nicht zu überprüfen, in der Literatur und im Internet werden dazu verschiedene Angaben gemacht, einzig Pudor und Zühlsdorff schreiben das so, wobei davon auszugehen ist, dass Zühlsdorff die Pudorsch’e Beschreibung übernommen hat, da Pudor Zeitzeuge ist, geht das MEK davon aus, dass Pudor Recht hat), Firmierung ab da N.V. Fabriek van Brouwers Aardewerk, ab 1926 hatte Brouwer wohl gesundheitliche Probleme und seine Söhne Nicolaas Willem und Coenraad-Willem Brouwer führen die Werkstatt bis zur Liquidation 1956 weiter, mit der Weiterführung durch die Söhne ändert sich die Firmenmarke in einen Marke mit einem Rundstempel, Brouwer war einer der bekanntesten und angesehensten holländischen Keramiker seiner Zeit und er erhielt im Verlaufe seines Schaffens diverse internationale Auszeichnungen, seine Keramiken sind heute selten zu finden, begehrt, relativ hoch gehandelt und werden auch in großen internationalen Auktionshäusern versteigert, Höhe 25,5 cm, Breite 18,5 cm