Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Eduard Telcs wurde am 12.05.1872 in Baja geboren. Er starb am 19.07.1948 in Budapest. Telcs studierte an der Wiener Akademie bei Bildhauer Kaspar von Zumbusch. In dieser Zeit entstanden wohl auch die Entwürfe für die Manufaktur Goldscheider. Später arbeitet Telcs als Bildhauer und Medailleur in Budapest. Er schuf auch Großplastiken für den öffentlichen Raum.

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/15

Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, ca. 1911, Figur Stehendes Mädchen mit Rosen und Blumenkorb, Künstler Eduard Telcs, Werks.-Nr. 3913/Exemplar Nr. 807/Modelleur Nr. 35, gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider. Sculpture Marke sowie Wien schwarzer Stempel, F. (für Fayence), XXVI sowie Kreis mit Kreuz schwarz gemalt, TC (?) in einem Quadrat, T (?), 3913, 807 sowie 35 alles gepresst, Telcs geritzt, signiert Telcs, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 377, dort als Alabasterausführung (immer ohne Blumenkorb) abgebildet, Farbfoto einer der Faynceausführungen fehlt noch sowie Seite 604, Firmenmarke GS 13 a (für die Zeit ca. 1912 – 1920) identisch, weitere Literatur: Brigitte Reuter, Museum für Kunst und Gewerbe, Die Jugendstilsammlung, Band 4: Künstler S – Z, Seite 160, Kurzbiografie des Künstlers sowie Abbildung 2042 Ritzsignatur Telcs, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, Blumen im Korb evtl. nicht Original und aus Stoff ähnlichem Material, das MEK Exemplar dieser Figur ist eines der Wenigen erhalten gebliebene Fayence Exemplare, insbesondere mit der Signatur Telcs, nach den Ausführungen von Dechant/Goldscheider befindet sich ein weiteres Exemplar im Wien Museum Inv. Nr. 190.169, ein Exemplar wurde im Bremer Auktionshaus Bolland & Marotz versteigert, eines im Wiener Kunstauktionshaus Kinsky und ein Exemplar wurde im Wiener Kunsthandel angeboten, Höhe 17,5 cm, Breite 12,5 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/189

Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, ca. 1905, Figur Stehendes Biedermeiermädchen, Künstler Eduard Telcs, Werks.-Nr. 3067/Exemplar Nr. 227/Modelleur Nr. 11, gemarkt Firmenmarke mit F. G. darunter Doppeladler, darunter VIENNA schwarzer Stempel unter Glasur sowie 3067, 227 und 11 gepresst, E. Telcs geritzt, signiert Telcs, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 368, dort abgebildet sowie Seite 604, Firmenmarke GS Adler 15 identisch (für die Zeit ca. 1905 – 1910), weitere Literatur: Brigitte Reuter, Museum für Kunst und Gewerbe, Die Jugendstilsammlung, Band 4: Künstler S – Z, Seite 160, Kurzbiografie des Künstlers sowie Abbildung 2042 Ritzsignatur Telcs, weitere Literatur: Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik, Seite 58, dort Modellverzeichnis, dort unter 3067: Tell, Mädchen verzeichnet sowie Seite 75, Künstler E. Tell verzeichnet, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, Höhe 18,5 cm, Breite 10,5 cm