D/LXXXV/5

Abteilung Deutschland, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer D/LXXXV//5

Keramische Werke C. & E. Carstens, Porzellanfabrik Sorau N/L KG, vormals Keramische Werke C. & E. Carstens, Porzellanfabrik Sorau N/L, Inhaber Ernst Carstens Erben, vormals Keramische Werke C. & E. Carstens, Porzellanfabrik Sorau N/L, vormals Porzellanfabrik Sorau N/L GmbH, vormals Porzellanfabrik Sorau N/L, Deutschland, Sorau/Zary, 1939, Zuckerdose, Künstler unbekannt, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Firmenmarke Krone, darunter ein Lorbeerkranz, in diesem SORAU, darunter CARSTENS, darunter PORZELLAN sowie 8 grüne Stempel unter Glasur, nicht signiert, Literatur: Gustav Weiß, Ullstein Porzellanbuch, Seite 306, Marke Nr. 2 identisch (hier ohne den Zusatz CARSTENS PORZELLAN), weitere Literatur: Emanuel Poche, Porzellanmarken aus aller Welt, Marke Nr. 1543 identisch (hier ohne den Zusatz CARSTENS PORZELLAN), der Ursprung der insgesamt 15 Carstens Fabriken bis ca. Ende WK II mit ca. 4.000 Mitarbeitern (Neuhaldensleben 1900 – 1948, Elmshorn 1905 – 1938, Sorau 1918 – 1945, Hirschau 1918 – 1945, Gräfenroda um 1918 – 1948, Zeven 1924 – 1927, Georgenthal 1919 – 1948, Rheinsberg 1901 – 1948, Wallhausen 1912 – heute, Reichenbach 1918 – 1948, Rathenow 1919 – 1929, Neuhaldensleben ehemals Uffrecht 1924 – 1948, Blankenhain 1933 – 1945, Greußen und Lübeck) geht zurück auf den Porzellan-, Keramik- und Glasgrosshändler Christian Hinrich Carstens der seine Firma 1878 gründete, die Söhne Christian und Ernst kauften um 1900 bis 1924 o. g. Fabriken auf, Eigentümer war jeweils entweder Ernst oder Christian, wohl jeweils mit einer eigenen KG für jede Fabrik, interessant ist die wohl nach dem WK II entstandene Töpferei Tönnieshof, Eigentümer Ernst Carstens, die später Goldscheider Entwürfe und als Goldscheider Weltmarke der Keramik auch eigene Entwürfe produzierte, 1888 gründet Gustav Otremba in Sorau/Preussen eine Porzellanfabrik, Firmierung Porzellanfabrik Sorau N/L (Anm. MEK: N/L steht für Nieder Lausitz), 1889 trat Franz Böhme als Teilhaber in die Fabrik ein, am 03.06.1892 kaufte Böhme Otremba die Fabrik ab und war nun Alleineigentümer, Böhme behielt die Firmierung bei, am 01.10.1901 gründeten Franz Böhme und sein Sohn Fritz Böhme eine GmbH, Firmierung Porzellanfabrik Sorau N/L GmbH, im März 1918 verkauften die Böhmes die Fabrik an den Kaufmann Gotthard Curtius, Curtius behielt die Firmierung bei, noch 1918 verkaufte Curtius die Fabrik an Ernst Carstens weiter und die Fabrik wurde den Keramischen Werken C. & E. Carstens zugehörig, Firmierung Keramische Werke C. & E. Carsten, Porzellanfabrik Sorau N/L, 1923 verstarb Ernst Carstens und seine Witwe Anna Christina Carstens und seine beiden Söhne Walter und Ernst Carstens wurden Inhaber, Firmierung Keramische Werke C. & E. Carstens, Porzellanfabrik Sorau N/L, Inhaber Ernst Carstens Erben, 1943 wurde die Fabrik eine Kommanditgesellschaft, Firmierung Keramische Werke C. & E. Carstens, Porzellanfabrik Sorau N/L KG, im Februar 1945 wurde fast die gesamte Fabrik bei einem Bombenangriff zerstört und nicht wieder aufgebaut, außerdem wurde die Carstens nach Ende WK II enteignet, das MEK fasst die Carstens Fabriken als Keramische Werke C. & E. Carstens als Oberbegriff zusammen und benennt dann im weiteren die einzelne Fabrik, ob und für welchen Zeitraum das richtig ist, läßt sich nur schwer eruieren, da das gesamte keramische Schaffen der Carstens in der Literatur nur unzureichend aufgearbeitet ist, der Oberbegriff findet sich auch aber eben unbestimmt, zeitliche Zuordnung: erstens, durch handchriftliche Mitteilung der Verkäuferin der Zuckerdose (siehe Foto), zweitens, wurde die Zuckerdose noch mit Gold gehöht, die Fabrik verwendete aber ab 1940 kein Gold mehr für die Bemalung (allen Porzellanfabriken war es während des WK II verboten für die Bemalung Gold zu verwenden), Höhe 13 cm, Breite 17 cm